Im Jahre 1896 beschloss der Trachauer Gemeinderat bisher namenlose Wege sowie neu angelegte Straßen zu benennen. So erhielt außer der jetzigen Veteranen-, Jubiläums- und Geblerstraße auch ein von den ansässigen Bauern schon seit vielen Jahren benutzter Weg zur Kaditzer Kirche einen Namen. Dieser, auch heute noch nicht komplett ausgebaut, führte hinter den Höfen der Trachauer Bauerngüter entlang und hieß Kirchgasse oder umgangssprachlich auch Kirchsteig.
Infolge der Eingemeindung Trachaus am 1. Januar 1903 wurde im Jahr darauf ein Teilstück der Kirchgasse umbenannt. Es erhielt den Namen des deutschen Chemikers und Hygienikers Max Josef Pettenkofer. Der größere Teil des Weges blieb bislang unbefestigt und ist mehr oder weniger ein Wiesenweg.

Max von Pettenkofer. Eine undatierte Fotografie von Franz Hanfstaengl (1804-1877). Quelle: Archiv Brendler
Der am 3. Dezember 1818 als fünftes Kind einer Bauernfamilie in Lichtenheim bei Neuburg/Donau geborene Pettenkofer gilt als Begründer der modernen experimentellen Hygiene. Im Jahr 1854 in München selbst von einer Cholera-Epidemie betroffen, hatte er sich entschlossen, die heimtückische Krankheit zu erforschen und zu bekämpfen. Im Ergebnis erkannte er die Abhängigkeit der Seuchenentwicklung von der Beschaffenheit lokaler hygienischer Verhältnisse.
Max Josef Pettenkofer, von 1847 bis 1899 Professor der medizinischen Chemie an der Münchner Universität und seit 1890 bis 1899 Präsident der Bayrischen Akademie der Wissenschaften, wurde 1883 für seine Verdienste in den Adelsstand erhoben.

Grabstätte des Max von Pettenkofer auf dem Alten Südlichen Friedhof München. Quelle: Archiv Brendler
Am 10. Februar 1901 wählte er den Freitod. Aus seiner Feder stammen u.a. „Untersuchungen und Beobachtungen über die Verbreitungsart der Cholera“ (1855). Die 1888 von der Stadt München gegründete Pettenkofer-Stiftung verleiht seither aller zwei Jahre einen Preis für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Hygiene.

An der Ecke Pettenkoferstraße / Leipziger Straße wird die Kulturwerkschule einen Neubau errichten. Foto: K. Brendler
Auf einem Grundstück Leipziger Straße / Ecke Pettenkofer Straße will die Kulturwerkschule Dresden einen viergeschossigen Neubau für die Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 6 samt Hortgebäude sowie einer Einfeldsporthalle errichten. Vorgesehen sind zwei Baukörper, die im rechten Winkel zueinanderstehen und einen annähernd dreieckigen Schulhof bilden. Die Schule befindet sich im südlichen, die Sporthalle im nördlichen Teil des Grundstücks. Beabsichtigt ist, den Schulneubau im Herbst 2025 in Betrieb zu nehmen.
Das nördliche Ende der Pettenkoferstraße wird durch ein Hinweisschild der Bewohner des „Wohnprojektes Tabakfabrik Alttrachau“ markiert. Diese hatten die ehemalige Fabrik 2010 erworben und gemeinsam in Wohnungen umgewandelt.

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