Das Traumzaubertor öffnet seine Tore normalerweise nur für Kinder. Foto: E. Renneberg

Unterwegs in der KinderTraumZauberStadt auf den Hufewiesen

Heute wird mir eine besondere Ehre zuteil: obwohl ich – laut offizieller Definition – eine Erwachsene bin, darf ich durch das Traumzaubertor treten und eintauchen in die Welt der KinderTraumZauberStadt, kurz Kitrazza. Hier nämlich erfüllt die Traumzauberin, die sich schließlich genau mit Träumen auskennt, einen viel gehegten Wunsch. Eine Stadt, die ganz allein von Kindern gebaut und bewohnt wird und in der sie selbst bestimmen, wie sie ihre Zeit verbringen möchten.

Eine Stadt voller Leben

Empfangen werde ich von zwei Kolleginnen; Haily und Thea sind Reporterinnen und als solche für die Verbreitung von Neuigkeiten aus Kitrazza verantwortlich. Und eben auch für Pressetermine. Als erstes zeigen sie mir das RAZ-Zelt. In dem finden am Anfang und am Ende des Tages Versammlungen statt, auf denen die Kinder sich über das Stadtgeschehen beraten.

Herzstück der Stadt: das RAZ-Zelt. Foto_ E. Renneberg

Herzstück der Stadt ist das RAZ-Zelt. Foto: E. Renneberg

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Weiter geht’s zum Spiele- und Schminkzelt, das auch ich nicht unverschönert verlassen darf. Wieder draußen kommen wir an einem Loch vorbei, in dem diese Woche Schlangeneier gefunden wurden. Jedoch: letzte Nacht sind zwei davon abhanden gekommen! Das wird die nächste Schlagzeile für Haily und Thea. Bevor sie aber auch nur das RAZ-Büro erreicht haben, wird prompt die nächste Nachricht an sie herangetragen. Nicht nur Eier werden vermisst, sondern es sind auch Chips und Gummibärchen aus einem Baumhaus verschwunden.

Genug Neuigkeiten für die Zeitung gibt es heute definitiv. Foto: E. Renneberg

Genug Neuigkeiten für die Zeitung gibt es heute definitiv. Foto: E. Renneberg

Ole installiert direkt ein selbst erdachtes, auf Brennesseln basierendes, Sicherheitssystem und setzt, solchermaßen vor weiteren Zwischenfällen geschützt, mit seinen Freunden die Arbeit fort. Neben Häusern in Bäumen stehen auch reichlich auf dem Boden: private Buden, eine Feuerwache und verschiedene Läden sind in unterschiedlichen Stadien der Fertigstellung begriffen. Besonders viel Sorgfalt wird in die Konstruktion einer rollenden Hundehütte gesteckt; in Kitrazza gibt es nämlich auch einen Hund.

Die Feuerwache wird noch angestrichen - es muss ja nicht immer rot sein. Foto: E. Renneberg

Die Feuerwache wird noch angestrichen – es muss ja nicht immer rot sein. Foto: E. Renneberg

Der gehört zu Kima Jonas. Kimas, also Kinderstadt-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die einzigen Erwachsenen, die Zutritt zur Stadt haben. Ihre Aufgabe ist es, die Kinder zu unterstützen. Zum Beispiel im Kreativ-Zelt, wo gebastelt, genäht und gemalt werden kann. Oder mit den verschiedenen Werkzeugen umzugehen, denn bohren, sägen und hämmern ist ja doch gar nicht so leicht.

Hier entstehen gerade kleine Kissen. Foto: E. Renneberg

Hier entstehen gerade kleine Kissen. Foto: E. Renneberg

Alltag in Kitrazza

Aber: „Alles ist möglich, nichts steht fest, wenn man uns nur machen lässt“, versichert schon der Refrain des Kitrazza-Liedes. Das gilt übrigens nicht nur fürs Bauen – auch in der Küche herrscht reges Treiben. Kinderhände versuchen sich am Kreieren von Bratkartoffeln, Pfannkuchen und Muffins, die auch ich probieren darf.

In der Küche entstehen so einige Leckereien. Foto: E. Renneberg

In der Küche entstehen so einige Leckereien. Foto: E. Renneberg

„Sind Sie die Presse-Frau?“, ertönt es hinter mir, und mir nichts dir nichts werde ich auf ein Gefährt verladen und von Paul rasant über die Wiese bugsiert. Wow, sogar ein Taxi-Unternehmen hat sich hier innerhalb kürzester Zeit etabliert. Und das gratis, Geld gibt es schließlich keins in Kitrazza. Irgendwie ganz schön sympathisch.

Stadteigenes Taxi. Foto: E. Renneberg

Stadteigenes Taxi. Foto: E. Renneberg

Ich besichtige noch das Krankenzelt, das zum Glück gerade keine schweren Fälle zu versorgen hat, sodass die Zeit für einen kleinen Erste-Hilfe-Kurs genutzt werden kann. Während meine beiden Begleiterinnen an ihrem neusten Zeitungsartikel arbeiten, schlendere ich weiter übers Gelände und bekomme noch allerlei Hütten stolz präsentiert.

Haily und Thea bei der Arbeit. Foto: E. Renneberg

Haily und Thea bei der Arbeit. Foto: E. Renneberg

Der einsetzende Nieselregen dient als Gelegenheit, ihre Regentauglichkeit unter Beweis zu stellen, anstatt es zu schaffen, die Laune zu verderben. Jetzt gibt es sowieso erst einmal Essen, wie Topfdeckel aneinanderschlagende Botinnen lauthals verkünden. Zeit also, meinen Besuch zu beenden und den Kindern ihr Reich wieder zu überlassen.

Überall wird fleißig gebaut. Foto: E. Renneberg

Überall wird fleißig gebaut. Foto: E. Renneberg

Bis Freitag können sie hier ihrer Fantasie noch freien Lauf lassen. Dann kommen die Eltern und die Traumzauberin vorbei, um sich die entstandene Stadt anzusehen. Und dann ist Kitrazza für dieses Jahr auch schon wieder vorbei und zieht von den Hufewiesen in Trachau ab, Mal sehen, wo es das nächste Mal hingeht.

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