Gleich zwei Neuerungen gab es bei der gestrigen Sitzung des Stadtbezirksbeirates Pieschen. Die Beratung fand im Gemeindesaal der Musikschule Goldenes Lamm statt. Bisher hatte das Brauhaus Watzke als Corona-Ausweichquartier gedient. Zudem sind allen Beiräten kostenlose Selbsttests angeboten worden. Etwa die Hälfte der 19 Beiräte hatte das Angebot angenommen und war entsprechend früher erschienen. Auch das Team des Stadtbezirksamtes habe sich getestet, sagte dessen Leiter Christian Wintrich im Gespräch.
Hochwasserschutz für Pieschen
Die Sportanlagen des TSV Rotation Dresden 1990 an der Eisenberger Straße sollen langfristig vor Hochwasser geschützt werden. Der Stadtbezirksbeirat hat gestern darum eine Ergänzung zu der Vorlage der Stadtverwaltung beschlossen, nach der nur die Varianten favorisiert werden, bei denen die Anlagen geschützt sind. In der Vorlage „Gebietshochwasserschutz Leipziger Vorstadt – Abschluss der vorbereitenden Untersuchungen“ waren vier Varianten vorgestellt worden, bei denen in der Variante 2 die Hochwasserschutzanlagen quer durch das Vereinsgelände gehen und Stadion sowie Fußballfeld im möglichen Überschwemmungsbereich bleiben.
Die anderen drei Varianten (1.3,4) unterscheiden sich vor allem durch den Verlauf der Hochwasserschutzanlagen im Bereich der Wohnbebauung Hedwigstraße / Ludwig-straße / Uferstraße sowie amr Gewerbestandort Menarini-von-Heyden GmbH. Die Pläne für den Hochwasserschutz waren im Rahmen einer breiten Bürgerbeteiligung vorgestellt und diskutiert worden. Sie sollen nun an den Freistaat zur weiteren Planung übergeben werden.
Unterstützung für Bibliothek Pieschen
Mit einem Sommerfest will die Stadtteilbibliothek Pieschen ihre im November 2020 der Corona-Pandemie zum Opfer gefallene Feier zum 90-jährigen Bestehen und zum 20-jähriges Jubiläum am Standort Bürgerstraße nachholen. Der Stadtbezirksbeirat bewilligte dafür eine Unterstützung in Höhe von 1.000 Euro für Programm, Catering und Ausstattung. Mit weiteren 6.500 Euro sollen die Bestände der Bibliothek ausgebaut werden. Lernpädagogisches Material für Kita- und Grundschulkinder zum Ausleihen für Schulen und Kitas, fremdsprachige Kinderliteratur und nach wie vor beliebte Harry-Potter-Medien gehören ebenso dazu wie eine bessere technische Ausstattung für Veranstaltungen mit Kindern.
Eselnest e.V. feiert 20-jähriges Jubiläum
Im August 2001 ist der Eselnest e.V. mit 6 Eseln und 4 Zirkuswagen von Nickern nach Pieschen umgezogen. „In 20 Jahren hat sich hier ein Platz etabliert, welcher sich auch zum Treffpunkt für Generationen entwickeln konnte. Von Kleinstkindern bis Großeltern sind hier alle anzutreffen. Die Angebote sind vielfältig. Im Focus stehen die Tiere, die 6 Esel, Hasen, Meerschweine und eine Katze. Diese müssen täglich versorgt und gepflegt werden. Viele Kinder und Jugendliche sehen darin eine Aufgabe und werden vom Fachpersonal gut angeleitet“, heißt es in dem Förderantrag des Vereins. „Wir wollen die Gelegenheit nutzen und uns bei Sponsoren, Stiftungen, Spendern, Unterstützern und ehrenamtlichen Helfern bedanken“, heißt es weiter. Am 3. Juli ist ein Familienfest, im Herbst und am Ende des Jahres zwei weitere Veranstaltungen geplant. Der Stadtbezirksbeirat bewilligte eine Unterstützung in Höhe von 3.000 Euro.
Antrag zur historischen Treppenanlage in der Zinggstraße vertagt
Nach längerer Diskussion haben die Stadtbezirksbeiräte den Antrag „Schönheit achten: Historischen Elbzugang am Schloss Übigau wiederherstellen“ vertagt. Er war von fünf Stadträten und Stadträtinnen von Grünen, Linke und Piraten eingebracht worden und thematisiert die in der Vergangenheit schon mehrfach diskutierte Öffnung der aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts stammenden Treppenanlage, die die Zinggstraße mit dem Treidel- und Leinpfad entlang der Elbe verbindet.
Die fünf Stadträte wollen nun erreichen, dass unter Einbeziehung vor allem der Übigauer Einwohner Ideen für die Neugestaltung der Wegeverbindung gesammelt werden. Ziel sei, so der Antrag, „eine kostengünstige und nachhaltige Lösung für die Wiedereröffnung dieses öffentlichen Zugangs zur Elbe zu finden, die zugleich die historisch überlieferte architektonische und landschaftliche Gestaltung dieses romantischen Winkels an der Elbe würdigt“. Zu Wort kam auch Friedel Schubert als sachkundige Bürgerin, die das Thema vor Jahren angeschoben hatte und sich seitdem hartnäckig und erfolgreich um Verbündete bemüht.
Also ganz so weit her scheint es ja mit der Sachkunde der Frau Schubert bezüglich der Übigauer Treppe nicht zu sein, denn ansonsten müsste sie wissen, dass diese weder im 18. Jahrhundert errichtet noch in irgendeiner Verbindung zum Schloss steht. Zumindest konnte ich auf den mir vorliegenden Quellen keinerlei Beweise für erstere Aussage finden. Auf allen bekannten Plänen und Abbildungen von Schloss Übigau taucht diese Treppe in der genannten Zeit nicht auf. Erst um 1850 ist sie auf einer Zeichnung erstmals zu sehen. Das Datum der Zeichnung wird mit ca. 1850 angegeben, ist allerdings nicht genau zu bestimmen. Vermutlich wurde die Treppe erst mit der Pionierkaserne in den 1860er Jahren angelegt und diente dieser als direkter Elbzugang. Das Schloss gehörte zu dieser Zeit einer Grafen-Familie als Wohnsitz. Somit war die prachtvolle Freitreppe des Schlosses natürlich nicht öffentlich nutzbar.
Mit dem Verfall der Kaserne, die schon nach kurzer Zeit als Wohnhaus („großes Haus“) genutzt wurde, verfiel auch die Treppe und war in den 1980er Jahren schon in einem desolaten Zustand.
Der Abriss der Kaserne im April 1988 (!!) hat Ihr dann den „Rest“ gegeben. An dieses Abrissdatum erinnere ich deshalb so genau, weil ich kurz zuvor meine Arbeit in der Abteilung Kultur von TuR, dem Eigentümer des neben dem Schloss befindlichen Kulturhauses, angetreten habe. Und ich war u.a. für die Sicherung des Gebäudes verantwortlich. Frau Schubert kann sich daran mit Sicherheit nicht erinnern, denn sie lebte zu dieser Zeit nach eigener Aussage nicht nicht in Dresden
Statt also über die Reaktivierung der Treppe in der jetzigen Zeit nachzudenken, die mit Sicherheit einen größeren vier- oder gar fünfstelligen Betrag erfordert, sollte man dieses Geld doch lieber dafür einsetzen, die noch vorhandene aber völlig desolate Freitreppe zur Elbe – sie war nach alten Überlieferungen ein besonderes „Highlight“ des Schlosses in Absprache mit dem Eigentümer des Schlosses instand zu setzten und der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich zu machen. Und um von Übigau an die Elbe zu kommen gibt es mindestens noch zwei weitere, vorhandene und nutzbare Zugänge.
(PS Ich beschäftige mich seit über zwanzig Jahren mit der Geschichte von Übigau und seinem Schloss und verfüge über ein umfangreiches privates Archiv mit Quellen, Fotos und anderen Dokumenten. Seit über 15 Jahren führe ich regelmäßige Stadtteilführungen durch, halte Vorträge, gestalte Ausstellungen und habe in dieser Zeit auch zahlreiche Bachelor- und Diplomarbeiten -betreut.)
http://www.pressebuero-naumann.de/Buecher/buch3.htm
Weder das eine noch das andere hat Frau Elfriede Schubert je behauptet und es ist unwichtig ob Frau Schubert beim Abriss der Pionierkaserne zugegen war. Das Schloss ist in privatem Besitz und Herr Bertram ist sicher nicht an einer öffentlichen Treppe interessiert. Die 2 weiteren Elbzugänge sind abenteuerlich, ohne Handläufe und haben KEINE Treppenstufen. Die Treppenanlage ist aufgrund Ihres Zeugniswertes städtebaulich, technikgeschichtlich & ortsgeschichtlich von Bedeutung für die Stadt Dresden (Landesamt für Denkmalschutz 10.07.2018). Hier ist die öffentliche Widmung wieder herzustellen, die Treppe freizulegen & zu sanieren. Der Pachtvertrag kann jederzeit durch die Stadt gekündigt werden, also worauf warten wir ? *__*
PS :) ein wenig Respekt würde auch Ihnen gut stehen Herr Naumann, es ist nie zu spät ;)
bis jetzt haben Sie sich in Übigau vor allem bei den Ureinwohnern keinen guten Namen gemacht … peng !