Kostenlose Schnelltests: Zahl der Anbieter in Pieschen wächst – bald auch mobil

Eine neue Test-Verordnung macht es möglich: Mindestens einmal wöchentlich können sich Dresdner jetzt kostenfrei auf das Corona-Virus testen lassen. Seit einer Woche geht das im Testzentrum Dresden an der Messe. Doch auch im Stadtbezirk Pieschen gibt es bereits mehrere Anlaufpunkte für die kostenlosen Tests.

Im Testzentrum auf der Messe schaffen die Tester etwa 150 Tests pro Stunde. Im Einsatz sind jeweils sieben Personen in der Früh- und Spätschicht, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus. Vor allem morgens 7 Uhr sei der Andrang groß, weil Menschen sich vor dem Start in den Arbeitsalltag testen lassen. Die Schnellteststrecke ist von Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

Hoher Aufwand für Apotheken

Im Stadtbezirk Pieschen haben die ersten Apotheken damit begonnen, den Schnelltest-Service anzubieten. Auch das Testcenter der Erste Hilfe Schule in der Leipziger Straße ist darauf vorbereitet. Die Vital-Apotheke auf der Leipziger Straße 40 führt kostenfreie Tests bereits seit vergangenem Donnerstag durch. Zuvor war ein Abstrich aus dem Nasenraum für 25 Euro erhältlich, das positive Testergebnis wird bereits nach 15 Minuten auf dem Teststreifen sichtbar. Seitdem die Tests kostenfrei verfügbar sind, wächst die Nachfrage deutlich. Das erklärte Inhaber Roland Rudolf auf Nachfrage. „Allein am Montag haben wir schon gut 40 Tests durchgeführt. Ein Kunde hat mich sogar aus der Warteschlange auf der Messe angerufen und gefragt, ob er kommen kann, weil es ihm dort zu lange dauert.“

Die Erstattung der Kosten erfolgt über die kassenärztliche Vereinigung. Im Juli könnte laut Rudolf abgerechnet werden. Zwar seien die Schnelltests nicht besonders lukrativ für die Apotheken und der organisatorische Aufwand hoch – unter anderem muss Personal abgestellt werden, das Gesundheitsamt muss die Testräumlichkeit abnehmen -, aber: „Für uns steht außer Frage, dass wir die Tests anbieten wollen. Denn wir möchten auch in Corona-Zeiten ein Ansprechpartner für Kunden in Fragen der Gesundheitsvorsorge sein.“ Tests sind spontan möglich, eine telefonische Voranmeldung kann aber wegen der großen Nachfrage sinnvoll sein.

Einen Schnelltest-Termin bekommt man auch in der Apotheke am Wilden Mann auf der Großenhainer Straße 186. Hier hat Inhaber Matthias Fischer-Schäfer eine Teststation unter freiem Himmel eröffnet. Seit vergangener Woche wird in einem Zelt kostenfrei abgestrichen. Möglich ist das von Montag bis Freitag zwischen 9 und 13 Uhr, weitere Termine werden nach persönlicher Absprache sowohl telefonisch als auch per Mail vereinbart. Wegen der hohen Nachfrage sei bei einem spontanen Besuch unter Umständen mit einer längeren Wartezeit zu rechnen, erklärt eine Mitarbeiterin am Telefon.

Auch in der Elisabeth Apotheke in Alttrachau wird an einer Lösung gearbeitet, heißt es auf Anfrage. Inhaberin Birgit Kleine-Natrop hatte Tests bisher aufgrund von Platzmangel nicht angeboten. In der Apotheke am Ärztehaus Mickten sind bereits seit Anfang Januar Schnelltests möglich. Bisher wurden sie für 40 Euro angeboten, über kostenfreie Tests entscheide man am Mittwoch.

Testcenter der Erste Hilfe Schule mit mobiler Lösung

Mit einem Testmobil bietet Karsten Olzmann Tests vor Ort an. Foto: privat

Weil Karsten Olzmann in Corona-Zeiten keine Erste-Hilfe-Kurse anbieten kann, hat er seine Räumlichkeiten in ein Testcenter umgebaut. Dort bietet er die kostenpflichtigen und nunmehr auch die kostenlosen Schnelltests an. Und er hat weiter investiert. „Ich habe mir einen Bus zugelegt und umgebaut. Damit will ich die kostenlosen Tests auch mobil anbieten“, erzählt er. Interessenten könnten zum Beispiel Unternehmen sein, die keine eigenen Kapazitäten oder Räumlichkeiten haben, um die ab 22. März geforderten Tests ihrer Belegschaft durchzuführen. Dann kommt Karsten Olzmann mit seinem Test-Bus und führt die kostenlosen Schnelltests gleich vor Ort durch. „So können wir unkompliziert und ohne zusätzlichen räumlichen Aufwand direkt am Standort des Unternehmens die Tests durchführen“, kündigte er an. Ab kommender Woche geht es los. Dann sollten alle Genehmigungen erteilt sein.

Diese Lösung gefällt auch Roland Rudolf von der Vital-Apotheke. Geht es nach ihm, könnten selbst Kollegen mit Platzproblemen Schnelltests anbieten. Zum Beispiel durch kreative Lösungen wie etwa Busse vor der Tür. „Davon habe ich schon gelesen.“ Auch solche Umwege könnten helfen, Corona einzudämmen. „Wir sollten probieren, das gemeinsam hinzukriegen“, sagt Rudolf.

10 Meinungen zu “Kostenlose Schnelltests: Zahl der Anbieter in Pieschen wächst – bald auch mobil

  1. Carola G sagt:

    Danke für die Übersicht, das hilft!

    Gibt‘s nen Grund, weshalb lediglich die Website des mobilen Testbusses verlinkt ist? Die anderen genannten Apotheken haben doch auch ne Webpräsenz

  2. Danke für den Hinweis, haben wir ergänzt.

  3. luttl sagt:

    Was gibt es denn für Gründe sich testen zu lassen? Ich hätte gar keinen Grund dafür, außer bei positivem Ergebnis mal 2 Tage frei zu bekommen bis das Laborergebnis da ist ;-)
    Funktioniert das mit Kaffee oder Cola? ;-)

    • DAT sagt:

      so… „ich will meine Großmutter besuchen, aber vorher nen Test machen um einigermaßen sicher zu stellen dass ich sie nicht umbringen werde“?

      Und ich dachte immer ICH wäre der sozial eher unbedarfte…

  4. Karo sagt:

    Danke für die Infos!!

  5. Jürgen sagt:

    @luttl:
    Mit einem negativen Schnelltest könnte man sich z.B. mit Freunden im Rahmen des Erlaubten treffen und leidlich sicher sein, dass man gerade nicht ansteckend ist. Diese Test bringen also etwas Freiheit zurück, ohne Gefahr zu laufen, dass man mit so einem Treffen die Infektionszahlen wieder in die Höhe treibt. Der Mist an Covid ist ja, dass man schon ansteckend ist, bevor man sich krank fühlt.

  6. Janine sagt:

    Hm, laut Infographik des RKI (https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Infografik_Antigentest_PDF.pdf?__blob=publicationFile) liegt die Wahrscheinlichkeit, dass der Antigentest, falsch anzeigt bei bis zu 98%. Also, wenn es wenige Menschen gibt, die wirklich infiziert sind (bedenke: Test positiv ist ungleich infiziert bzw. infektiös), ist der Antigentest mit bis zu 98% falsch – mit all seinen Konsequenzen …. Russisch Roulette ist zuverlässiger…. Viel Glück beim Testen.

    • DAT sagt:

      Schön wie Leute immer wieder daran scheitern Statistik zu lesen. Schade dass die Schulbildung bei uns so grandios versagt.

      Wenn gar niemand Corona hat, sind sogar *ALLE* Positiv-Befunde Falsch-Positiv.

      Daraus zu schließen „bis zu 100% falsch“ ist natürlich idiotisch.

      Aber mach nur!

  7. Gerd Relitz sagt:

    @Janine
    Ja die Test sind nicht so zuverlässig, wie die PCR Tests aber sie sind ziemlich gut darin, hoch ansteckende Erkrankte herauszufiltern. Ja, es gibt falsch positive Tests, die dann erst bei einem PCR-Test herauskommen und wenn man noch eine geringe Virenlast hat, kann man auch falsch negativ sein. Das alles ist Mist, aber bevor ich meine Oma besuche, hilft es mir schon zu wissen ob ich eine hohe Virenlast habe oder nicht. Denn wenn ich ansteckend bin, ist der Schnelltest ähnlich präzise wie der PCR-Test.

  8. Peter Hertel sagt:

    @Janine
    Du machst da eine fatalen Denkfehler: Es geht eben nicht darum, positive Testergebnisse zu bekommen, sondern die Aussage, ob man NICHT-Positiv, also negativ ist.
    Und da ist eine Fehlerquote (falsch negativ) von 0,01% bzw. 2,2% eigentlich sehr ordentlich.

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