Alles coronakonform. Geimpft oder genesen. Die Jecken vom Verein Pieschener Kneipenkarneval kennen die Regeln. „Trotz der ganzen Aufregung im Politischen wie im Pandemischen soll es auch in diesem Jahr eine Erstürmung des Rathauses geben“, hatte Oberjecke Lutz Herrmann angekündigt. Pünktlich um 11.11 Uhr stürmten sie die Rathaustür und wurden von Christian Wintrich, Leiter des Stadtbezirksamtes Pieschen und Hausherr im Rathaus, freundlich empfangen. Er hatte nicht nur den goldenen Schlüssel dabei, sondern auch viel Arbeit. „Das Rathaus ist Baustelle, es wird saniert. Es gibt also viel zu tun bis zum Februar“, rief er seinen Gästen zu. „Wir werden das schon versauen“, kam auch prompt die Antwort.
Wintrich, der am 1. Dezember das Amt an seinen Nachfolger übergeben möchte, geht zum Jahresende in Pension. Er freute sich, dass der 2018 gegründete Kneipenkarneval trotz Corona durchgehalten hat und bedauerte, dass coronabedingt in diesem Jahr die Kinder aus der Kita „Pfiffikuss“ nicht dabei sein konnten. Die Kinder hatten dennoch einigen Spaß. Die Kneipenkarnevalisten besuchten sie in der Kita und hatten 40 Pfannkuchen und weitere Leckereien dabei. Und dann wurde gemeinsam das „Fliegerlied“ gesungen und getanzt, erzählte Benjamin Kemper, einer der Initiatoren des Kneipenkarnevals.
Christian Wintrich gab dann noch eine Führung über die Baustelle und erläuterte die Umbaupläne. Die wartenden Besucher im Rathaus guckten überrascht und nahmen es locker. Passanten auf der Straße hatten begeistert auf die mehrfachen „Ka Pieschen“-Rufe geantwortet. „Ich hoffe, dass die Tradition bestehen bleibt“, sagte Wintrich zum Abschied.
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