Impfstrategie beschlossen: Impfzentrum Dresden bleibt – Arztpraxen sollen zulegen

Das Impfzentrum in Dresden bleibt bis 30. September geöffnet. Die Entscheidung ist Bestand der Anpassung der Impfstruktur ab 1. Juli. Neben Dresden behalten auch Leipzig und Chemnitz ihre Impfzentren. Zudem werden die derzeit 30 mobilen Teams weiterhin sachsenweit flexibel eingesetzt. Das hat heute die Landesregierung beschlossen. Damit sei eine Kapazität von rund 8.800 Impfungen pro Tag über zentrale Strukturen des Freistaates sichergestellt. Die zusätzlichen Kosten werden auf rund 63 Millionen Euro veranschlagt, von denen der Bund annähernd die Hälfte trägt.

Im Juni soll zudem geprüft werden, ob die Zahl der mobilen Teams noch aufgestockt wird. Grundlage für die Entscheidung des Kabinetts ist die dann verfügbare, steigende Impfstoffmenge und insbesondere die immer weiter zunehmende flächendeckende Einbindung von Haus-, Fach- und Betriebsärzten sowie Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) an den Krankenhäusern in die Impfkampagne. Der Großteil der Impfungen wird nach den Plänen des Bundes künftig in Arztpraxen und in MVZ angeboten. Diese Planung ist darauf ausgerichtet, schnellstmöglich die Herdenimmunität zu erreichen.

„Mit diesem Schritt stellen wir als Freistaat eine bedarfsgerechte Grundversorgung sicher, so dass auch ab Juli weiterhin jede gelieferte Impfdose so schnell wie möglich verabreicht werden kann. Denn darum geht es“, erklärte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) nach der Kabinettssitzung. Einen zentralen Beitrag werden künftig die niedergelassenen Ärzte leisten. Sie seien darauf vorbereitet und hoch motiviert. „Schon kommende Woche sollen sie mehr Impfstoff erhalten als unsere Impfzentren und mobilen Teams, Tendenz steigend. Ich bitte aber trotzdem weiter um Geduld, weil nicht jeder sofort einen Impftermin erhält“, ergänzte die Ministerin.

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Bei einer Bevölkerung des Freistaates Sachsen von rund 4,1 Millionen Menschen und bei einer Impffähigkeit ab 16 Jahre seien rund 3,5 Millionen Menschen impffähig, rechnete Köpping vor. Nach aktuellen Prognosen des Bundes soll Sachsen von April bis Juni für Impfzentren und mobile Teams insgesamt 1,5 Millionen Impfdosen erhalten. Den sächsischen Hausärzten und ab Juni auch den Betriebsärzten stehen in diesem Zeitraum nach aktuellen Angaben des Bundes darüber hinaus mindestens 1,3 Millionen Impfdosen zu. Diese Impfstoff-Lieferung nach Sachsen erfolge nicht automatisch, sondern nur in dem Umfang, wie dieser tatsächlich von den Ärzten bestellt werde, betonte Köpping. Lieferprognosen für den Zeitraum ab Juli habe der Bund bislang nicht vorgelegt.

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