Vor einem Nachlassen der Impfbereitschaft hat Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) gewarnt. „Das hochsommerliche Wetter und die gesunkenen Infektionszahlen dürfen uns nicht täuschen oder gar zu Leichtsinn verleiten. Die Coronavirus-Pandemie ist noch lange nicht überwunden. Nur wenn wir jetzt fleißig weiterimpfen, werden wir auch einen entspannten Herbst erleben“, mahnte Köpping heute. Erst mit der zweiten Impfung sei der vollständige und länger Impfschutz gewährleistet. Dies gelte besonders mit Blick auf die Delta-Variante des Corona-Virus. „Wer den zweiten Impftermin ausfallen lässt, gefährdet sich und seine Umgebung, weil die Wahrscheinlichkeit einer Infektion erhöht wird“, so Köpping weiter.
3.326 Zweitimpf-Termine ersatzlos ausgefallen
Hintergrund der Warnung ist eine Stichprobe des DRK Sachsen über die in der Zeit vom 8. bis 15. Juni 2021 in den Impfzentren nicht wahrgenommenen Impftermine. In diesem Zeitraum waren 60.076 Zweitimpfungen geplant, 53.154 Zweitimpfungen wurden tatsächlich durchgeführt. Demnach konnten 6.922 Zweitimpfungen nicht realisiert werden. Das entspreche einem Anteil von 11,5 Prozent. Davon seien 3.326 Termine ausgefallen, ohne dass die Möglichkeit bestand, diese an andere Impfwillige weiterzugeben. Dies seien Personen, die trotz gebuchter Zweitimpftermine einfach nicht zu Ihrer Impfung erschienen sind. Die knappe Mehrheit der ausgefallenen Termine (3.596) sei vorher über das System storniert worden. Damit konnten die meisten dieser Termine anderen Impfwilligen angeboten werden. Die DRK-Stichprobe sei nicht repräsentativ, zeige aber eine Tendenz. Das DRK werde die Dokumentation der ausgefallenen Termine fortsetzen.
Digitaler Impfpass in fast allen Apotheken
Wer bereits vollständig geimpft ist, kann sich einen digitalen Impfnachweis ausstellen lassen. Auch im Stadtbezirk Pieschen bieten diesen Service inzwischen fast alle Apotheken an. Die Nachfrage sei groß, bestätigten mehrere Apotheken. Die Impfbescheinigung oder der Impfausweis und der Personalausweis seien zur Überprüfung der persönlichen Daten erforderlich. Eine Übersicht über die Apotheken, die digitale Impfpässe ausstellen, liefert die Plattform Mein Apothekenmanager.
Ein Kommentar zu “DRK-Stichprobe: 6.922 Personen nicht zur Zweitimpfung erschienen”
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Ich bezweifle, dass man aus der einen Statistik des DRK den Rückschluss ziehen kann, dass die Impfbereitschaft abnimmt. Mein Arbeitgeber bietet z.B. inzwischen auch Impfungen über den Betriebsarzt an, wodurch nicht wenige Kollegen eben dort ihre Zweitimpfung holen, anstatt zu einem Impfzentrum am anderen Ende von Sachsen zu fahren. Diese stornieren dann natürlich ihre Zweitimpfung wodurch sie in die Statistik fallen. Das heißt aber nicht, dass sie keine Zweitimpfung erhalten haben … nur halt nicht im Impfzentrum.