Die historische Treppe am Ende der Zinggstraße in Übigau wird vorerst nicht wieder hergestellt. Der Stadtbezirksbeirat Pieschen sprach sich am Dienstagabend in seiner Sitzung dafür aus, den jetzt geltenden Pachtvertrag um 20 Jahre zu verlängern. Der Oberbürgermeister wurde zudem aufgefordert, einen Verkauf der stadteigenen Flurstücke, auf denen sich die Treppe befindet, auch künftig zu verhindern. Damit soll zumindest die Chance erhalten bleiben, die Treppe wieder zugänglich zu machen, wenn die gesamte Mauer im Zuge des Hochwasserschutzes saniert werden sollte. Weil die Treppe nicht nutzbar ist, hatte die Stadt das Gelände an einen anliegenden Hausbesitzer verpachtet.
Seit mehr als drei Jahren wird um die Treppenanlage am Ende der Zinggstraße gerungen. Die fast 80-jährige Friedel Schubert setzt sich für die Freilegung der Treppe ein. Von der Treppe aus konnte man die Souterrainwohnungen erreichen, die sich in der 1989 abgerissenen Pionierkaserne befunden haben. Sie hat dort in der ersten Etage gewohnt. Die Treppe war früher ihr Spielplatz. Sie sei mit ihren Eltern dort 1948 eingezogen, nachdem die Familie zuvor zwei Jahre im Dachgeschoss des Schlosses Übigau gewohnt hatte. Es geht der Seniorin aber nicht nur um die Treppe. Immer wieder weist sie auch auf den zugewachsenen und an vielen Stellen kaum noch erkennbaren Treidelweg unterhalb der 650 Meter langen Mauer zwischen der Lindenschänke und dem kleinen Gewerbegebiet in Übigau hin.
Unterstützung hat Friedel Schubert von den Denkmalschützern erhalten. Deren Urteil steht schon seit 1991 fest. Nach dem ausführlichen Denkmalverzeichnis des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen steht der „Treppenabgang zur Elbe einschließlich Torbogen“ unter Denkmalschutz. „Die Treppenanlage ist aufgrund ihres Zeugniswertes städtebaulich, technikgeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung für die Stadt Dresden.“ In weiteren Stellungnahmen ist die Rede davon, dass „Verschluss und Verfüllung funktionale Fehlentwicklungen sind, die langfristig zu berichtigen wären“. An anderer Stelle heißt es, dass „das Abtragen der Treppe und das Zumauern des Torbogens nicht genehmigte Eingriffe in ein Kulturdenkmal“ seien.
Bereits 2018 war die Treppe Thema im Stadtbezirksbeirat. Damals hatte man sich zunächst für die Öffnung der Treppe ausgesprochen, einige Monate später dann aber wegen der hohen Sanierungskosten davon Abstand genommen. Im vergangen Jahr wurde die Treppe gleich in zwei Anträge aus dem Stadtrat wieder auf die Tagesordnung gesetzt. Während die AfD-Fraktion ihren Antrag wieder zurückzog, muss über den Antrag von fünf Stadträten aus verschiedenen Fraktionen weiter beraten werden. Darum stand er am Dienstagabend auf der Tagesordnung im Stadtbezirksbeirat. Einer der fünf Stadträte ist Martin Schulte-Wissermann (Piraten), Mitglied der neu gegründeten Dissidenten-Fraktion im Stadtrat. Man wolle gemeinsam mit den Anwohnern in Übigau eine Diskussion um das Gesamtensemble zwischen Altübigau und dem Schloß Übigau, zu dem auch die Treppe gehöre, anstoßen, sagte er noch einmal zur Begründung und appelierte daran, die Diskussion nicht zu verhindern.
Die Beiräte hatte sich ihre Entscheidung nicht leicht gemacht. Eine Arbeitsgruppe machte sich bei einer Vorort-Begehung selbst ein Bild sprach auch mit dem Pächter. Danach waren offensichtlich alle Illusionen zerstoben. Die Treppenanlage könne man nicht einfach wieder freiräumen und sanieren. „Der Aufwand und Nutzen ist für die relativ geringe Verbesserung der Lage unangemessen“, sagte Raphael Grübler (Grüne) und auch Rolf Jörg Poppe (AfD) sah das so. „Wir sollten da jetzt Ruhe in das Thema bringen, auch im Interesse der Anwohner“, sagte er. Mit 13 Ja-Stimmen, 2 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen stimmten die Beiräte genau dafür. Das abschließende Votum hat der Stadtrat.
Für die Stadtbezirksbeiräte bleibt das Thema Zugang zur Elbe in Übigau weiter aktuell. Sie wollen jetzt in Gesprächen mit dem Eigentümer des Schlosses Übigau ausloten, ob und unter welchen Bedingungen die dort gesperrte Treppe wieder zugänglich gemacht werden könnte. Dafür, so hieß es, könnte auch Mittel aus dem Verfügungsfonds des Stadtbezirksbeirates bereitgestellt werden. Über diese Treppe gelangte man übrigens auch zur Anlegestelle einer Fähre, die bis 1930 zwischen Übigau und dem Ostragehege verkehrte.
… da wird sich Pächter Thielemann die Hände reiben, ist er doch nie zur Verantwortung gezogen wurden für die illegale Verfüllung der historischen, denkmalgeschützten Treppe ! AfD Poppe & er sind gut bekannt, kein Wunder dass seinerseits Ruhe gefordert wurde im Interesse nicht der, sondern DES Anwohners Thielemann. Nun soll er sogar einen neuen Vertrag über 20 Jahre bekommen, unglaublich ! Da ist klar warum er zur Ortsbegehung schon mal die Enkel dabei hat. Schon damals wurde der Pachtvertrag mit Vitamin B geschlossen und sogar die öffentliche Widmung aufgehoben. Wieso wird hier wieder gegen das öffentliche Interesse entschieden ? Geringe Verbesserung der Lage ? Hier wäre der einzige sichere, öffentliche Treppenzugang zur Elbe wieder herzustellen, zudem einen Fähr – und Dampfschiffanleger möglich zu machen. Schloss, Ostrale, understayedment Hotel und Übigau wären fussläufig für die Bürger erreichbar. Die Schlosstreppe war und ist privat, nicht öffentlich. Wir hoffen die Bürgerinformation und Diskussion kippt die falsche Abstimmung der Beiräte ! vielen Dank Herr Dr. Schulte-Wissermann und Herr Schenk *__*
Es wäre schön einen freien Zugang für alle zu ermöglichen! Ich bitte diesen Beschluss noch mal zu überdenken sonst könnte ja jeder kommen um ein Stück Weg zu pachten damit kein Spaziergänger am Grundstück vorbei geht! Es ist nur purer Eigennutz des Pächters und damit wird ein Stück Geschichte von Übigau gelöscht!
Die zweifelhaften Allianzen von Übigau ……
“ … in der 1989 abgerissenen Pionierkaserne … “
Die Kaserne war zu diese Zeit bereits seit 100 Jahren ein Wohnhaus, von den Übigauern „Das große Haus“ genannt.
Der Abriss erfolgte definitiv im April 1988. Ich war verantwortlich, dass das nebenstehende Kulturhaus von TuR „schadlos“ blieb und keine Mitarbeiter das Gebäude während der Sprengung des Wohnhauses betraten.
Kann mich auch noch gut an die Kaserne erinnern, als ich in den 1980er Jahren da sehr oft vorbeigerudert bin. Und dann war an Stelle des stattlichen Gebäudes irgendwann nur noch ein Trümmerhaufen. OK, vor dem Abriss sah die frühere Pionierkaserne auch schon nicht mehr gut aus. Die verschwundene Treppe finde ich persönlich sehr schade und auch die Sache an sich sehr fragwürdig, vielleicht hat ja auch der Pächter ein Einsehen und ermöglicht ist, dass man die zukünftig wieder nutzen kann. Wenn es alle Beteiligten wollen, sollte es doch mit dem Teufel zugehen, wenn sich nicht eine für alle Seiten akzeptable Lösung finden lässt.
Wenn es wirklich so ist, das der aktuelle Pächter diese Treppe eigenmächtig verfüllt hat, dann müsste er sogar auf eigenen Kosten den alten Zustand wieder herstellen meiner Meinung nach.
Hannelore Schütze ist dafür das die Treppe wieder in Ordnung gebracht werden muß. Es kann nicht sein das es einem Bürger nicht gefällt wenn Spaziergänger die Treppe nutzen um an die Elbe zu gelangen.Es ist auch gelogen das Spaziegänger ihren Müll abgelegt und irgend welche Parties gefeiert haben. Was den Abgang zur Elbe in Altübigau betrifft, so ist er eine Gefahr da die Sandsteinplatten lose sind es gibt auf keiner Seite einen Handlauf.Wir wollen das die Treppe wieder für die Öffentlichkeit hergerichtet wird.Sie ist ein Kulturdenkmal und dafür können Fördermittel beantragt werden. Laut Landesamt für Denkmalschutz.