Ab 1. Juli werden die Corona-Einschränkungen in Dresden weiter gelockert. Dies ist möglich, weil hier der maßgebliche Schwellenwert von 10 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner seit deutlich mehr als fünf Tagen unterschritten wurde, erklärte ein Rathaussprecher. Grundlage ist die seit heute geltende neue Sächsische Corona-Schutz-Verordnung. Sie gilt bis einschließlich 28. Juli. Hier sind die Lockerung bei einem Inzidenzwert unter 10 geregelt. Im Wesentlichen entfallen die Beschränkungen nach der Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung. Einige Regelungen gelten jedoch weiter, wie zum Beispiel das Tragen von Mund-Nase-Bedeckungen und der Umgang mit Hygienekonzepten:
- Die Erstellung und Einhaltung von Hygienekonzepten ist weiterhin erforderlich. Lediglich folgende Bereiche bedürfen der Genehmigung durch das Gesundheitsamt: Großveranstaltungen mit über 1.000 Besuchern (§ 7 SächsCoronaSchVO), Diskotheken, Clubs und Musikclubs (§ 22 Abs. 4 SächsCoronaSchVO), Prostitutionsstätten (§ 22 Abs. 5 SächsCoronaSchVO). Die genehmigungspflichtigen Hygienekonzepte sind per E-Mail an gesundheitsamt-
hygienekonzepte@dresden.de zu senden. - Unter anderem in Geschäften und Märkten, aber auch bei körpernahen Dienstleistungen oder im ÖPNV, ist weiterhin ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Dies gilt auch in Taxen, bei der Schülerbeförderung und für Fahrdienste, beispielsweise für Menschen mit Behinderungen.
- Im Bereich der Pflege ist in weiten Teilen weiterhin das Tragen einer FFP2-Maske vorgeschrieben.
- Die Regelungen für Großveranstaltungen bleiben ebenso in Kraft. Hier werden auch Genesene und geimpfte Personen mitgezählt.
- Die Vorgaben für Diskotheken, Clubs, Musikclubs behalten ihre Gültigkeit. Es besteht im Innenbereich weiterhin eine Testpflicht.
- Eine Testpflicht besteht auch für die Besucherinnen und Besucher von Prostitutionsangeboten.
- Zudem bleiben die Beschränkungen für Gesundheits- und Sozialeinrichtungen sowie die Regelungen für Saisonarbeitskräfte in Kraft.
Der vollständige Wortlaut der Verordnung ist einsehbar unter www.coronavirus.sachsen.de/
Gesundheitsamt rät Reiserückkehrern aus Virusvariantengebieten zu Tests
Neben den erfreulichen Entwicklungen und Möglichkeiten der Lockerung ist jedoch auch weiterhin ein Verhalten mit Augenmaß erforderlich, so das Gesundheitsamt. Die AHA-Regelungen sollten immer dort, wo nötig und möglich, Beachtung finden. Zudem appelliert das Gesundheitsamt mit Blick auf die stete Zunahme der Delta-Variante an Reiserückkehrende, die aus neu deklarierten Virusvariantengebieten wie z. B. Portugal oder Russland einreisen, regelmäßige Testungen in Testzentren durchführen zu lassen.
So lässt sich eine mögliche Infektion frühzeitig erkennen. Hintergrund ist, dass bei einer kürzlich erfolgten Ausreise aus einem Land vor dessen Ausweisung als Virusvariantengebiet Test- und Quarantänepflichten ggf. nicht bestehen. Aus diesem Grund sind eine Eigenüberwachung für die Dauer von 14 Tagen, eine Kontaktreduzierung und regelmäßige Testungen dringend empfohlen.
Impfen in den Impfzentren ohne Termin
Ab morgen wird es in allen 13 sächsischen Impfzentren (ausgenommen das temporäre Impfzentrum Grimma) erstmals die Möglichkeit geben, sich auch ohne vorher gebuchten Termin gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Das kündigte heute Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) an. Zunächst würden bis vorerst 7. Juli Impfungen mit dem Impfstoff von AstraZeneca für Personen ab 40 Jahre angeboten. Ab 7. Juli 2021 stünden die spontanen Impfangebote für alle Impfwilligen ab 14 Jahren mit den Impfstoffen von Biontech/Pfizer, Moderna sowie von Johnson & Johnson gemäß der jeweiligen impfstoffspezifischen Altersfreigaben zur Verfügung. Impfungen ohne Terminbuchung werden dann in allen Impfzentren (außer Grimma) dauerhaft täglich ab 14 Uhr bis zum Ende der Öffnungszeit des jeweiligen Impfzentrums möglich sein.
„Auf diesen Moment haben wir lange gewartet: Es ist jetzt genügend Impfstoff da, um jedem und jeder ein Impfangebot zu machen. Ich appelliere an alle, dieses Angebot auch wahrzunehmen“, erklärte Köpping und fügte hinzu. „Je mehr Menschen geimpft sind, desto besser kommen wir durch den Herbst.“
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