Seit gestern können Nutzerinnen und Nutzer der Stadtteilbibliothek Pieschen die Nachverfolgungsapp Pass4all zum einchecken und auschecken nutzen. Beim Betreten muss nun nur noch der QR-Code am Einlass mit der App gescannt werden, beim Verlassen das entsprechende Symbol in der App zum Auschecken genutzt werden. Damit entfällt das lästige Zettelausfüllen bei jedem Besuch. Dennoch muss sich die Anwendung offenbar erst herumsprechen. „Die meisten Besucher füllen noch die Kontaktformulare aus“, meinte Bibliothekarin Paula Latta. Die App muss auf dem Smartphone heruntergeladen und aktiviert werden. Die Anwendung der App sei einfach, auf der Facebook-Seite der Städtischen Bibliothek gebe es ein kurzes Erklärvideo dazu.
„Wir haben geöffnet, Besuche sind ohne Corona-Test und Anmeldung möglich“, betont Paula Latta mit Verweis auf viele telefonische Anfragen. Einzig die Kontakterfassung sei erforderlich. Darum würden alle Besucher angesprochen, ob sie das Formular ausgefüllt haben oder die App nutzen. Auch in den anderen Zweigstellen und in der Zentralbibliothek im Kulturpalast kann jetzt Pass4all genutzt werden.
Im März hatte die Stadtverwaltung Dresden entschieden, bei der digitalen Kontaktnachverfolgung und beim Erfassung von Corona-Testergebnissen künftig auf die von einer Dresdner Firma entwickelte Anwendung Pass4all zu setzen. Dafür wurde Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen für ein viertel Jahr ein kostenfreier Zugang zur App-Lösung pass4all zur Verfügung gestellt. Für Veranstalter, Stadionbetreiber, Einkaufszentren oder Restaurants fallen bei der Nutzung der App Lizenzgebühren an. Je nach Besucherzahl reichen sie von 60 Euro (bis zu 5.000 Besucher im Monat) bis zu 950 Euro (bis zu 100.000 Besucher im Monat). Dafür versprechen die Dresdner Entwickler der App unter anderem einen fälschungssicheren Check-In, einen Besucherzähler mit Ampelsystem und eine datenschutzkonforme Löschung der Daten nach vier Wochen.
Weniger verbreitet ist die App für die Verwaltung der Schnelltestergebnisse. Testzentren müssen für die Anwendung Lizenzgebühren bezahlen. Im Stadtbezirk Pieschen kommt die App derzeit nur im Corona Testcenter Dresden in der Leipziger Straße zum Einsatz. Alle anderen Anbieter von Schnelltests stellen eigene schriftliche Testbescheinigungen aus.
Die Stadtverwaltung hatte mehrere Anbieter von Nachverfolgungs-Apps geprüft. Nach einem erfolgreichem Testlauf im Dresdner Gesundheitsamt sei die Entscheidung für den Dresdner Anbieter Pass4all GmbH gefallen.
8 thoughts on “Bibliothek Pieschen nutzt jetzt Pass4all – Besuch ohne Anmeldung und Test”
Das könnte Sie auch interessieren …
Fußgänger bei Unfall verletzt
Am Donnerstag ist am Vormittag gegen 9.30 Uhr ein 86-jähriger Mann bei einem Unfall auf der Großenhainer Straße >>>
Zu Informations-Rundgängen, Stockbrot und Café in der Weihnachtsbäckerei laden die Bilinguale Integrationskindertagesstätte und >>>
Mit freundlicher Unterstützung des Dresdner Kinokalenders präsentieren wir die Kinotipps der Woche für den Stadtbezirk Pieschen. >>>
Am Montag, dem 2. Dezember 2024, lädt die Kontaktstelle für Nachbarschaftshilfe Dresden-Nord um 17 Uhr zu einer Infoveranstaltung im Stadtbezirksamt >>>
Auf der Trachenberger Straße 29, gegenüber vom Betriebshof Trachenberge, vermutet kein typischer Pieschener eine Anlaufstelle für Geschmackskunstwerke >>>
Die pass4all App enhält mindestens einen Google Tracker!
https://reports.exodus-privacy.eu.org/de/reports/de.pass4all.pass4allapp/latest/
Werden die jeweiligen Nutzer eigentlich darüber informiert?
Ich finde es wirklich bedenklich, wie leichtsinnig hier mit den Daten der Bibliotheksnutzer umgegangen wird.
Hey sabsi, du kannst bei exodus auch sehen, worum es sich dabei genau handelt. Ich mag diese App-Welle auch nicht, aber mach mal halblang. Wenn du (offensichtlich) keinen Plan hast wovon du redest, vielleicht einfach mal auf den Kommentar verzichten und vorher informieren. lg
Hey anonymer, Du darfst gern so halblang bleiben wie Du willst und Dich von Google tracken lassen. Wie man das Kind nennt spielt dabei keine Rolle. Für Dich sind scheinbar schöne unaufällige Umschreibungen von milliardenschweren Konzernen, welche mit unseren Daten ihr Vermögen machen, wichtiger.
Und was meinst Du denn was „analytics“ bedeuten könnte? Ja ja Sicherheit ganz bestimmt.
Ich hätte anfügen sollen, das es jedem selbstverständlich frei steht, die APP zu nutzen um solch undifferenzierten Google-als-Samariter-hinsteller-kommentare zu vermeiden.
Oder denkst Du etwas die verdienen Ihr Geld mit klimaneutralen Getreideanbau?
Ich habe das gepostet, weil nicht jeder Bürger in der Lage ist, solch technischen Zusammnehänge zu verstehen und einzuschätzen. Wie auch immer die Einschätzung von Gegnern oder Befürwörtern dabei ist. Ja sie ist verschieden, siehe anonymer Trollbeitrag von oben
Die App-Welle ist übrigens überhaupt kein Problem, solange die APPs transparent und sicher sind. Ist pass4all aber nicht. Alles weitere wird sicherlich später noch die Runde machen.
Ähnlich wie bei der Luca-APP, die ebenfalls am Anfang bis aufs Blut von allen verteidigt wurde. Und nun? Kannste ja googlen wenn Du mit trollen fertig bist.
Ich helf Dir: http://www.igfd.org/?q=Luca-APP+unsicher
War völlig unnötig und hat übrigens niemanden geholfen, Dein Beitrag.
Nach dem Hinweis von Sabsi habe ich gestern bei Pass4all um einen Kommentar zu dem Vorwurf gebeten. Heute kam die Antwort von Geschäftsführerin Kathleen Parma. Hier der ungekürzte Wortlaut:
„Wir nehmen den Schutz der Daten sehr ernst.
Die App pass4all setzt Google „Firebase“ für den Versand von Push Notification ein. Damit kann vom pass4all-Server aus eine Nachricht auf das Smartphone des Nutzers gesendet werden. Das wird unter anderem genutzt, um den Nutzer darauf hinzuweisen, dass sein Testergebnis vorliegt, wenn sie/er ein Schnelltestzentrum besucht hat. Eine solche Push Notification enthält niemals persönliche Daten, sondern wird ausschließlich dafür genutzt, um mitzuteilen, die App zu öffnen und den Abruf des Ergebnisses zu starten. Diesen Weg haben wir gewählt, da die pass4all App nichts im Hintergrund macht oder überwacht und dafür auch keine Berechtigung hat.
Die Einbindung der Push Notification erfolgt lediglich über „firebase-messaging“. Die Einbindung von „firebase-analytics“, wie von reports.exodus-privacy.eu.org angezeigt, wurde nicht vorgenommen und von uns explizit deaktiviert.
Gleichwohl stellt Google unter „Firebase“ auch „firebase-analytics“ zur Verfügung.
Der Sicherheitsscanner Exodus erkennt in „firebase-messaging“ Spuren, die auf „Analytics“ hinweisen und zeigt das an. Wir haben uns bereits intensiv damit auseinandergesetzt und haben auf der Seite von pass4all alle analytischen Möglichkeiten durch Google ausgebaut und deaktiviert. Dennoch können diese Spuren nicht ohne weiteres restlos entfernt werden.
Eine Alternative wäre, auf Push-Nachrichten zu verzichten oder einen „Messaging“-Dienst selbst abzubilden.
Als Projekt, welches als private Initiative und ohne staatliche Unterstützung betrieben wird, sind wir auch für Hinweise dankbar, um dieses Thema zu lösen. „
Sabsi, ich gebe zu, dass ich eine Antwort in dieser Richtung erwartet habe.
Ich lasse das Statement von Entwickler nun mal außen vor und behaupte ganz einfach: Firebase ist ein Entwicklertool, welches abgesehen von App-Start und App-Crash wohl kaum etwas erfassen wird, was wirklich mit dir und deiner App-Nutzung zu tun hat. Von Tracking in deinem Verständnis kann man hier nicht sprechen, eine Verbindung mit deinen Daten (personell, gesundheitlich) erscheint mir völlig unlogisch.
Welche sachlichen/technischen Argumente und Bedenken hast du nun konkret, die deinen implizierten Vorwurf gegenüber Bibliothek und Appentwickler stützen? Ich gehe davon aus, dass du in guter Diskussionskultur deinen Eingangsbeitrag als Frage formuliert hättest, wenn du keine hast?
>Ich habe das gepostet, weil nicht jeder Bürger in der Lage ist, solch technischen Zusammnehänge zu verstehen und einzuschätzen.
Ohja, q.e.d. Dass du irgendeinmal was von Tracking gehört und deine Meinung zu Google hast, verleiht dir aber noch lange nicht die Kompetenz. Ich hoffe, dass sich in jeder Kommentarspalte noch ein „Troll“ findet, der mal nachfragt.
Bei deinem, zweifelsohne symphatischen, Kampf gegen Google wünsche ich dir trotzdem alles Gute.
Kurzer Nachtrag und auch Schlusswort meinerseits: Ich habe die Geschäftsführerin/Entwicklerin in vorigem Beitrag „vermännlicht“ und konnte dies nachträglich nicht korrigieren – Pardon!
Ist doch alles wunderbar bestätigt:
„Wir haben uns bereits intensiv damit auseinandergesetzt und haben auf der Seite von pass4all alle analytischen Möglichkeiten durch Google ausgebaut und deaktiviert. Dennoch können diese Spuren nicht ohne weiteres restlos entfernt werden. “
->Sie können es nicht.
„Eine Alternative wäre, auf Push-Nachrichten zu verzichten oder einen „Messaging“-Dienst selbst abzubilden. “
->Sie wollen es nicht
„Als Projekt, welches als private Initiative und ohne staatliche Unterstützung betrieben wird, sind wir auch für Hinweise dankbar, um dieses Thema zu lösen. „
->Das reicht offenbar als Entschuldigung.
Moment mal, keine staatliche Unterstützung? Die APP ist kommerziell und für die teilnehmende Unternehmen kostenpflichtig (nicht für die Nutzer). Das die Stadt Dresden mit insgesamt 50000 Euro Steuergeldern eine Gratis-Vierteljahrslizenz für Dresdner Läden und Restaurants finanziert, zählt wohl nicht darunter?
Von Kompetenz behaupte ich hier überhaupt nichts, Du vieleicht?
Die ganz oben erwähnten Hacktivisten der Nonprofit-Webseite haben sie aber ganz bestimmt.
Jeder kann sich zum Glück selbst ein Bild machen auf der Webseite und sich dort genauer informieren oder halt den schlichtenden Worten vom Vertreiber der kommerziellen pass4all-APP Glauben schenken.
Mir muss hier niemand glauben. Ich verkaufe nichts.
Ich verkaufe auch nichts – ich wollte mich über deine These hinsichtlich der Bibliotheksnutzerdaten unterhalten. Schade, dass du dich in deiner Antwort lediglich auf einen anderen Beitrag und nicht auf meine Fragen beziehst, also belassen wir es lieber dabei. LG