Susanna Schneider aus Altkaditz hat sich ein nicht alltägliches Ziel gestellt. Sie will Spenden für die Menschenrechtsorganisation International Justice Mission (IJM) sammeln, die in Rumänien und weltweit den Menschenhandel bekämpft. Derzeit trainiert sie für den Muskathlon, ein Spendenlauf , der vom 20. bis 25. September in Berlin stattfindet. Eigentlich sollte der Muskathlon in Rumänien stattfinden, wurde aber aufgrund der Corona-Pandemie nach Berlin verlegt. Innerhalb der EU zählt Rumänien zu den am stärksten von Menschenhandel betroffenen Ländern. Laut dem Global Slavery Index werden schätzungsweise 86.000 Menschen in Rumänien in Arbeitssklaverei, Zwangsprostitution und anderen Formen von Sklaverei ausgebeutet. Darüber hinaus würden viele Rumänen in anderen Ländern Europas unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten. Mit dem Spendenlauf soll nicht nur auf die Lage der betroffenen Menschen aufmerksam gemacht werden. Er soll auch zeigen, mit welchen Herausforderungen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von IJM zu kämpfen haben.
„Als Mutter von drei kleinen Kindern erlebe ich täglich, wie viel Zuneigung und Liebe Kinder benötigen um starke, mitfühlende und selbstbewusste Menschen zu werden. Ich möchte Frauen zur Freiheit verhelfen, so dass Kinder durch Liebe entstehen und diese in Liebe und Geborgenheit aufwachsen dürfen“, erläutert Susanna Schneider ihre Motivation für das Engagement. Seit Oktober vergangenen Jahres trainiert sie bereits für den Marathon in vier Wochen. „Die halbe Strecke habe ich im Training bereits geschafft. Da habe ich mir neue Ziele gesetzt und will nun den Marathon laufen“, erzählt sie. In den vergangenen Jahren sei es ihr Ehemann gewesen, der sich vor allem für die Rechte der Kinder in Afrika eingesetzt hat. Jetzt gestatte es das Alter ihrer eigenen Kinder, dass sie selbst zum ersten Mal aktiv werden könne, sagt die gelernte Physiotherapeutin.
Gemeinsam mit 34 anderen Sportlern aus Deutschland geht sie nun in Berlin an den Start. Veranstalter des Muskathlons ist die überkonfessionelle christliche Bewegung 4M. In der Nähe von Berlin werden verschiedenen Strecken in Angriff genommen. Die Läufe gehen über 21, 42 oder 63 Kilometer, gewandert werden 63 Kilometer, die Radfahrer bewältigen 120 Kilometer.
Jeder Muskathlet sorgt im Vorfeld für ein Startgeld in Höhe von 10.000 Euro Spenden für IJM. Susanna Schneider hat bereits mehr als 4.700 Euro an Spendengeldern eingesammelt und hofft, dass es bis zum Start in Berlin noch mehr wird.
Während der Tage in Berlin werde es auf der Facebookseite von „Muskathlon Deutschland“ Einblicke in das Geschehen und die Läufe geben, kündigte Susanna Schneider an.
IJM Deutschland e. V. ist der deutsche Zweig der internationalen Menschenrechtsorganisation International Justice Mission (IJM). Weltweit setzt sich IJM in 20 Ländern für die Rechte armer Menschen ein, die von Gewalt betroffen sind. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Bekämpfung von Menschenhandel und moderner Sklaverei.
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