Seit einer Woche hat Pieschens kleinster Weihnachtsmarkt im Café Gemüsetorte geöffnet. Täglich wird dort zudem eine Überraschung auf dem Adventskalender verlost. Einen Adventskalender gibt es auch im Unverpacktladen „Quäntchen“. Hier müssen kleine Aufgaben gelöst werden, um an den Inhalt der 24 kleinen Überraschungsbeutel zu kommen.
„Feine Kleinigkeiten zum Verschenken und selber naschen“ gibt es in unserem Weihnachtsmarkt, erzählt Café-Inhaberin Änne Stange. Als das Café im November geschlossen war, habe sie darüber nachgedacht, was neben dem ToGo-Geschäft am besten zu ihr passen würde. „Nur ToGo fühlt sich eher hohl an. Das Café hat sich als Ort der Begegnung etabliert. Davon wollte ich auch bei den jetzigen Corona-Einschränkungen etwas retten“, sagt sie. Da sei sie auf die Idee mit dem Mini-Weihnachtsmarkt gekommen. Jetzt gibt es Kleidung und Accessoires aus warmen Stoffen von Yvonne Deubler, Art-Night-Bilder von Ricardo Schwarz, Keramik von Ingolf Herrmann, Gestricktes aus der Strickmühle von Anne Mühle, illustrierte Karten von Johanna Konopatzky, Schlüsselbänder und Deco von Anett, Eingekochtes von Änne Stange selbst. Yvonne Deubler und Änne Stange kennen sich von den Hand-Made-Märkten im Alten Schlachthof.
Jetzt ist Yvonne Deubler zeitweise selbst im Café Gemüsetorte und kann Fragen zur Kleidung beantworten. Nähen ist ihr Hobby. „Ich hatte einfach Lust darauf und habe es mir selbst beigebracht, um für mich selbst die Dinge zu nähen, die ich sonst nirgends gefunden habe“, sagt sie. Mitgebracht hat sie Bekleidung für Große und Kleine, Mützen, Schals, Pulswärmer, Stulpen und Accessoires aus warmen Winterstoffen wie Wolle, Samt und Fleece – alle mit Biozertifikat. Mit ihren Angeboten will sie wenigstens einen kleinen Teil der Verluste wettmachen, die ihr in ihrer „Leckerey“ seit Monaten entstehen. Ohne Corona-Einschränkungen würde sie jetzt gemeinsam mit ihren zwei Festangestellten frisch zubereitete Speisen auf den Weihnachtsmärkten in Loschwitz und in Altkötzschenbroda anbieten. Ihr 2014 gegründeter Cateringservice hat bis zum Frühjahr floriert. Seitdem ist, wie in der gesamten Veranstaltungsbranche, Flaute angesagt. „Keine Umsätze, die beiden Festangestellten in Kurzarbeit. Es kostet Kraft, die laufenden Kosten zu bestreiten. Hinzu kommt, dass die Anträge auf Novemberhilfe immer noch nicht bearbeitet sind“, beschreibt sie die Lage. Beide – Änne Stange und Yvonne Deubler – setzen auf das Frühjahr und hoffen, dass spätestens zu Ostern 2021 das Geschäft wieder richtig anläuft.
Einen Tipp hat Änne Stange noch parat. Man müsse nicht alles bei Amazon bestellen, sagt sie. Viele kleine Geschäfte könnten gesuchte Artikel bei den Herstellern oder Großhändlern ordern. Zum Beispiel im Spielzeug-Geschäft. Das wäre für viele lokale Händler eine echte Hilfe.
Adventskalender in der Gemüsetorte und im Quäntchen
Wer im Unverpacktladen „Quäntchen“ heute die Adventsüberraschung ergattern wollte, musste kreativ sein. „Wir haben Appetit auf was Süßes. Bringt uns selbstgebackene vegane Plätzchen vorbei“, hatte Inhaber Sven Wruck auf Facebook und Instagram gepostet. Mittags war die Aufgabe bereits gelöst. „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“, meinte er. Sollte noch jemand Plätzchen bringen, halte er noch eine kleine Überraschung parat. Am Sonntag, wenn das Geschäft geschlossen ist, gibt es eine Online-Aufgabe.
Gestern musste geschätzt werden, wie viele bunte Gewürzdosen im Laden stehen. 61 wäre richtig gewesen. Mehr als 40 Leute haben mit geraten. Der Gewinner hatte auf 63 getippt. Für den Start am 1. Dezember hatte sich das Quäntchen-Team eine recht schwierige Aufgabe ausgedacht. Der Inhalt eines „Fühlbeutels“ musste erraten werden. Erst am Nachmittag sei das Rätsel gelöst worden: Bulgur.
Der Adventskalender im Café Gemüsetorte ist ein Gemeinschaftswerk mit dem Café Fräulein Lecker aus der Neustadt. Für die 24 „Adventstürchen“ haben auch die Weihnachtsmarkt-Mitmacher Überraschungen beigesteuert. Hier werden die Adventsbeutelchen jeden Tag verlost. Teilnehmen kann man über Instagram, Facebook oder analog im Café.
Änne Stange und Sven Wruck sind zwei Beispiele dafür, mit wieviel Ideen die Gewerbetreibenden trotz der Corona-Beschränkungen Freude in der Adventszeit vermitteln. Pieschens kleinster Weihnachtsmarkt und die Adventskalender – die beiden haben zum Mitmachen eingeladen, sich selbst Gedanken über 24 Überraschungen, die Verpackungen und die Verlosung gemacht. Jeden Tag werden Aufgaben formuliert, die Kommentare gesichtet, die Ergebnisse der Verlosung fotografiert und gepostet. Gern berichten wir hier über weitere Beispiele. Hinweise in den Kommentaren sind dafür erwünscht.
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