Der Mangel an Licht wird in diesem Jahr nicht der einzige Grund für den Novemberblues sein. Fehlende Nähe zu den eigenen Angehörigen, den Verwandten und den mindestens so wichtigen guten Freunden kommen hinzu. Vier Wochen lang ist Einfallsreichtum gefragt. Immerhin ist in Pieschen die Bibliothek geöffnet. Bücher, DVD oder Spiele können ausgeliehen und wieder zurückgebracht werden. Die am Freitag vom Kabinett beschlossenen Corona-Regeln waren hier etwas ungenau formuliert. Nun herrscht Klarheit.
Viele Gastronomen im Stadtbezirk trotzen dem Öffnungsverbot mit Angeboten zum Bestellen und Abholen. So kann zum Beispiel die gemeinsame Mittagspause mit dem Essen aus dem Pappnapf im Freien genossen werden. Mit dem nötigen Abstand natürlich. Bei einer Außentemperatur von 15 Grad und mehr kein Problem. Wir werden hier alle uns bekannten Angebote veröffentlichen.
Mit einem Online-Bürgergespräch – gemeinsam mit Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD), per Fernsehansprache, Videobotschaft und ganzseitigen Anzeigen in den Zeitungen versuchte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) in den letzten Tagen die Erklärungslücke zu schließen, die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach der Beratung mit den Regierungschefs in ihrer Regierungserklärung im Bundestag hinterlassen hatte. Der eigene sächsische Weg, so wie im Sommer beschritten, funktioniere nicht mehr, sagte Kretschmer. Die Pandemie drohe, außer Kontrolle zu geraten. Die im Oktober verordneten Einschränkungen beim Feiern mit Freunden oder im Familienkreis hätten nicht die erforderliche Wirkung erzielt. Die Infektionszahlen seien dennoch stark angewachsen, so der Ministerpräsident. Die Mitarbeiter der Gesundheitsämter müssten täglich bei etwa 1.000 neuen Covid-19-Infektionen zwischen 20.000 und 30.000 Menschen verlässlich kontaktieren, für Quarantäne und Coronatests sorgen. Das, so Kretschmer, sei nicht mehr zu leisten. Nur noch in jedem vierten Fall könnten die Kontakte überhaupt zurückverfolgt werden. Darum sei dieser unangenehme Einschnitt jetzt erforderlich.
Die Liste der Verbote in der am Freitag verabschiedeten neuen Corona-Schutzverordnung für Sachsen ist lang und detailliert.
Aufgrund der neuen Corona-Verordnung kam aus dem Rathaus Dresden die Information, dass die ab 27. Oktober geltende Allgemeinverfügung für die Stadt aufgehoben sei. „Die Landesregierung legt mit der neuen Corona-Schutz-Verordnung landesweit einheitliche Infektionsschutzmaßnahmen für die kommenden vier Wochen fest. Das begrüßen wir sehr. Damit endet die Verunsicherung vieler Bürgerinnen und Bürger, was wo, wann und wie zu beachten ist“, erklärte Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel (CDU), Die bislang unterschiedlichen Regelungen in den sächsischen Kommunen hätten zum Beispiel bei vielen Pendlern für Schwierigkeiten gesorgt. Damit ist auch die Maskenpflicht in Teilen der Neustadt und der Altstadt bereits wieder aufgehoben.
Die Stadt hat mit der Übersicht über Corona-Fälle in Gemeinschaftseinrichtungen ein weiteres Angebot zur Verfügung gestellt, in dem Kitas, Schulen, Pflegeeinrichtungen und Asylunterkünfte erfasst werden. Damit gibt es zum ersten Mal stadtteilbezogene Angaben zur Verbreitung der Corona-Pandemie.
Corona-Ampel für Dresden
Erstmals zeigt die Corona-Ampel für Dresden einen Wert über 100 an. Die Zahl der so bezeichneten 7-Tage-Inzidenz lag am Montagmittag bei 107,9. Die Zahl gibt die Corona-Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage an.
Ein Kommentar zu “Neue Corona-Schutzverordnung gilt seit heute – Infektionszahlen steigen weiter”
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Lieber Herr Schenk,
vielen Dank für diesen Artikel. Ich habe diverse Fragen, die mir im Rahmen dieser Corona-Debatte unklar sind. Da Sie ja hier so tief in der Materie stecken, würde ich mich freuen, mit Ihnen hierzu mal ins Gespräch zu kommen?
Viele Grüße
Janine