Der große weiße Kubus im Ausstellungsraum des Kunstforums RadioLenck ist Geschichte. Nur das Holzskelett steht noch da. Für Christina Baumann, Lydia Wahrig und Christoph Roßner bietet sich jetzt die einmalige Chance, den Betrachtern die Bilder auch mit der Rückseite zu zeigen. Das sei nicht immer spannend, aber Lydias Werke würden auch auf der Rückseite von ihrem experimentellen Herangehen zeugen, meint Christina Baumann über ihre Kollegin.
Am Sonntag ist es soweit und nicht ganz so einfach, wie geplant. Nicht nur, dass sich vor der Galerie seit Monaten eine Baustelle für die neue Fernwärmeleitung in Pieschen befindet. Die in den letzten Tagen gestiegenen Infektionszahlen haben auch der Vernissage ihren Stempel aufgedrückt. „Da die Galerieräume nicht sehr groß sind, wollen wir die Eröffnung über einen Zeitraum von sechs Stunden verteilen“, meint Christoph Roßner. Auf Musik und das Künstlerinterview wird ganz verzichtet. Dafür, so meint er, gebe es jetzt am Sonntag Nachmittag „viel mehr Zeit, mit uns als Künstlern ins Gespräch zu kommen“.
Die drei Künstler leben in Leipzig und haben ihre Ateliers im Stadtteil Leutzsch. „Wir treffen uns regelmäßig in unseren Ateliers“, erzählt Christina Baumann. Zum ersten Mal gestalten sie nun eine gemeinsame Ausstellung. In zwei Wochen folgt in Leipzig bereits die nächste, dann aber nur mit Papierarbeiten. „Und vielleicht“, so Christoph Roßner, denken wir in zwei Jahren über eine Neuauflage nach.
Gibt es etwas, was die drei Künstler verbindet? Ja, meint er, und nennt Beispiele. Die Freude am Material, die Freude an der Schichtung von Farbe und an der Improvisation beim Malen. Es gebe auch deutliche Unterschiede, ergänzt Christina Baumann. So zeigten die Werke von Christoph oft eine Anlehnung an comichafte Formen, Lydia male romantisch und feinfühlig und sie selbst liebe das stark verdichtete Arbeiten und das Spielen mit Übermalungen.
Der Name der Ausstellung „Soft edge painting“ sei ein Wortspiel, erläutert Christoph Roßner. Während hard edge Malerei das Schablonenhafte, Flächige und Geometrische mit harten Kanten und scharf gegeneinander abgegrenzten Farbaufträgen betone, seien die Bilder der drei Künstler eher „soft edge“, mit verwaschenen und weichen Konturen.
WAS: „SOFT EDGE PAINTING“, Malerei von Christina Baumann, Lydia Wahrig und Christoph Roßner
WANN: 18.10.2020 bis 22.10.2020, Mittwoch und Donnerstag 15 bis 20 Uhr oder nach Vereinbarung 0172 6417766
WO: Kunstforum RadioLenck, Oschatzer Straße 14
Vernissage am 18. Oktober, 14 bis 20 Uhr
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