Zwei neue Fernwärme-Baustellen werden in der kommenden Woche eröffnet. Im Bereich der Weinböhlaer, Zeithainer und Coswiger Straße verlegt die Drewag Netz zwei Fernwärmeverteilleitungen mit einer Gesamtlänge von 420 Metern und mehrere Fernwärmehausanschlüsse. Zudem wechseln die Bauleute eine Trinkwasserleitung und Trinkwasserhausanschlüsse auf einer Länge von rund 330 Metern aus. Die Coswiger und Weinböhlaer Straße bekommen nach Abschluss der Fernwärmearbeiten eine Asphaltdecke. Für die Bauarbeiten, die in mehreren Bauabschnitten erfolgen, seien Vollsperrungen erforderlich. Der Abschluss der Arbeiten ist für Ende April angekündigt.
Mit der zweiten Baustelle startet die Fernwärmeerschließung für die Stadtteile Kaditz und Mickten. Ein Jahr lang werden in der Wurzener Straße, der Lommatzscher Straße und der Micktner Straße neben den Rohren für die Fernwärmeübertragung auch neue Hochspannungsleitungen verlegt. In Mickten planen mehrere Bauherren, unter anderem im Mika-Quartier, Wohnungen für 5.000 Menschen.
Seit 2017 Bauarbeiten in Pieschen und Leipziger Vorstadt
Seit 2017 buddelt sich die Drewag Netz nun schon durch die Straßen im Stadtbezirk Pieschen. Norbert Gassel, zuständiger Projektleiter bei der Drewag Netz, erinnert im Gespräch mit dem Onlinejournal Pieschen Aktuell an die Hintergründe der 40-Millionen-Euro-Investition durch die Drewag Stadtwerke. Die Insellösungen rings um die bestehenden Kraftwerke in Pieschen, Kaditz und Trachau seien langfristig nicht wirtschaftlich. Das Kraftwerk in der Radebeuler Straße in Mickten könne zudem nicht erweitert werden.
Rings um das Heizkraftwerk in der Wurzener Straße, es steht auf dem Gelände des Sachsenbades, war in den 90er Jahren ein kleines Fernwärmenetz entstanden. Ursprünglich für die Versorgung des Sachsenbades errichtet, mussten die Stadtwerke sich nach dessen Aus im Jahr 1994 andere Kunden erschließen. So kamen neben 18 Hausanschlüssen die ehemaligen Eschebach-Werke in der Riesaer Straße, das Ärztehaus Mickten, die Oberschule in der Robert-Matzke Straße, das benachbarte Pflegeheim und eine Kindertagesstätte dazu. Inzwischen ist die neue Fernwärmehauptleitung bis in die Wurzener Straße verlegt. Die Wärme kommt nun aus den Heizkraftwerken Nossener Brücke und Reick. Darum, so Gassel, wäre es „durchaus denkbar, dass die noch vorhandene Wärmeübertragungsstation im Zuge der Sanierung des Sachsenbades dort im Untergeschoss integriert wird“. Dann könnte die von der Drewag genutzte Fläche an die Stadt oder den Sachsenbad-Sanierer übergeben werden.
Zwei Drittel der Fernwärmeleistung für Wohnungen
Der 2017 begonnene Ausbau des Fernwärmenetzes in der Leipziger Vorstadt und in Pieschen versorgt ein Reihe weiterer öffentlicher Einrichtungen und Gewerbestandorte – insgesamt 16. Das betreffe in der HafenCity das Kreativzentrum und das im Bau befindliche Hotel, später aber auch alle Wohnungen. Weitere Objekte seien zum Beispiel das Zentralwerk, die Großenhainer Straße 99, die Alte Mälzerei und zudem mehrere Schulen einschließlich des Schulcampus Gehestraße. Ein Drittel der Wärmeleistung gehe dorthin, zwei Drittel werde von den 179 Hausanschlüssen beansprucht.
„Die Fernwärmetrassen sind so ausgelegt und teilweise bereits vorverlegt, dass auch das Areal am Alten Leipziger Bahnhof, das Pestalozzi-Gymnasium einschließlich umliegender Wohnbebauung, der Standort Marina Garden und die geplante Wohnbebauung östlich der Leipziger Straße zwischen Leipziger Bahnhof und Erfurter Straße angeschlossen werden können“, betont Gassel. 35 Prozent der bisher geplanten 195 Objektanschlüsse seien bereits fertiggestellt, weitere 25 Prozent befinden sich im Bau, 40 Prozent stehen noch bevor.
Bis 2022 soll auch das Heizkraftwerk in der Halleystraße in Trachau stillgelegt werden, erläutert Gassel weiter. Darum werde jetzt in der Volkersdorfer Straße gebaut. Größte Abnehmer der Drewag Stadtwerke seien hier das Krankenhaus Neustadt und die 1.700 Wohnungen der Wohnungsgenossenschaft Trachau Nord.
3 thoughts on “Fernwärme: 195 neue Anschlüsse für Wohnhäuser, Gewerbe und öffentliche Einrichtungen”
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Langsam ist es ja mal gut, mit den ständigen Straßensperrungen im Wohnumfeld. Man hat auch nicht immer den Eindruck, dass zügig gebaut wird. Meist nur 1-2 Arbeiter vor Ort.
Zudem fallen immer wieder jede Menge Parkplätze weg.
@Lachnase: Dem kann ich nur beipflichten. Als Anwohner der Osterbergstraße, der wegen der Fernwärmebaustelle bereits seit 2 Monaten umsonst einen Tiefgaragenstellplatz bezahlt (40 € pro Monat !), hätte ich gern mal detailierte Informationen über den Zeitplan für die Sanierung der Osterberg- und Torgauer Straße. Für alle 3 Bauabschnitte wird Anfang März bis Ende August genannt…
Ich kann es echt nicht nachvollziehen, warum man als Anwohner solche Informationen erst so spät erhält. Können sich die Vernatwortlichen denn nicht denken, dass das weitreichende Konsequenzen für Anwohner haben kann?
Leider scheint dies der DREWAG ziemlich egal zu sein, war im Bereich Riesaer Straße auch nicht besser. Es wurde gesperrt, aber nicht gebaut, wochenlang kreiselte man, wo man parken könnte. Und waren mal viele Arbeiter auf der Baustelle, dann guckten sie zusammen ratlos in ein Loch. Nun ist wieder die Riesaer teilweise gesperrt und keiner weiß warum. Und auf den Sitzungen vom Stadtbezirksbeirat stellt sich die Drewag hin, als würden immer alle vollumfänglich informiert werden. Sollten sich mal ein Beispiel an den Arbeiterin beim Kindergarten Pieschener Kinderinsel nehmen, da geht’s auch voran und zwar richtig.