Noch ist nicht klar, ob sich für die Sanierung des Sachsenbades ein Investor findet oder ob sich der Verfall weiter fortsetzen wird. Solche Schwebezustände sind es, die den Dresdner Maler Olaf Amberg inspirieren, die er festhalten möchte. Darum hat er das Sachsenbad gemalt. Im Kunstforum RadioLenck zeigt er das Gemälde ab Freitag in seiner Ausstellung „Streifzüge“.
Flanierend oder mit dem Rad ist er oft in der Stadt oder deren Peripherie unterwegs. „Es gibt viele ungenutzte Räume, die immer mehr verschwinden“, hat er dabei festgestellt. Und er hat Orte gefunden, die sich gerade verändern, in denen sie „nicht mehr und noch nicht“ sind. Er hat aber auch Ort gesehen, sich rasend schnell wandeln. „Vor einem Jahr habe ich die alten Speicher am Neustädter Hafen gemalt. Nichts ist davon mehr da“, erzählt er. Das seien für ihn „brachiale Änderungen“ und er bedauert, dass die Gebäude nicht erhalten wurden, um sie neu zu nutzen. Die vielerorts statt dessen praktizierte Schubladenarchitektur, mit der das Alte ersetzt wird, findet er langweilig. Dennoch reizen ihn gerade die Orte, die sich ständig verändern. Warum? „Dieser Wandel ist der Motor des Lebens.“
Seine Streifzüge, die in den nächsten acht Wochen in der kleinen Galerie am Konkordienplatz in Pieschen besichtigt werden können, zeigen alte Industrielandschaften in Dresden und an anderen Orten.
Olaf Amberg hat Malerei und Grafik an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden studiert und dort 2005 seinen Abschluss gemacht. Ein Semester hat er mit einem Stipendium in Wien verbracht, war später noch einmal in Österreich – mit einem Reisestipendium der Stadt Dresden, dieses Mal in Salzburg. In seinem Atelier in Leuben malt er klassisch mit Öl auf Leinwand, arbeitet aber auch mit Papier, Bleistift und Aquarelltechnik.
Zur Ausstellungseröffnung am Freitagabend gibt es das inzwischen schon zur Tradition gewordene Künstlergespräch mit Dr. Michael Wächter. Klara Fabry wird Klarinette spielen. Sie war heute in der Galerie, hat sich die Bilder angeschaut und gesagt. „Ich habe sofort gewusst, was ich dazu spielen werde.“ Mehr hat sie nicht verraten.
WAS: „Streifzüge“, Malerei von Olaf Amberg
WANN: 1. Februar bis 3. März, Öffnungszeiten: Mi und Do 15 bis 20 Uhr, Sonntag 15 bis 18 Uhr, oder nach Vereinbarung unter 0172 6417766
Ausstellungseröffnung am 1. Februar, 19.30 Uhr, das Künstlergespräch führt Dr. Michael Wächter, Musik mit Klara Fabry
WO: Kunstforum RadioLenck, Oschatzer Str. 14
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