Die Bauherren des Mika-Quartiers haben am Freitag Baurecht für weitere 550 Wohnungen erhalten. Als vorletzter Tagesordnungspunkt auf der letzten von 67 Sitzungen der gesamten Legislaturperiode des Dresdner Stadtrates wurde die Vorlage der Verwaltung aufgerufen. Nach einer Wortmeldung wurde sie einstimmig von den Stadträten verabschiedet. Es war eine von 3.144 Verwaltungsvorlagen, die in den vergangenen fünf Jahren in den Ausschüssen und im Stadtrat behandelt wurden.
Zu Wort gemeldet hatte sich Martin Schulte-Wissermann, Pirat und Mitglied der Linke-Fraktion. Er erinnerte noch einmal daran, dass es gemeinsam mit den Bauherren „in einem intensiven Prozess gelungen ist“, neben den Wohnungen eine Kita, einen zehnprozentigen Anteil an Sozialwohnungen, Stellplätze für Elektroautos und vieles andere mehr zu vereinbaren. Wenn hier mehrere Bauherren Wohnungen für 5.000 Menschen bauen, brauche es auch die entsprechende Infrastruktur, so Schulte-Wissermann, der auch dem neu gewählten Stadtrat wieder angehören wird.
„Mit dem Satzungsbeschluss erreichen wir einen wichtigen Punkt auf dem Weg zur Vollendung von Sachsens größtem Mietwohnungsbauprojekt“, erklärte MiKa-Geschäftsführer Erik Sassenscheidt. „Es war ein langer Weg bis hier her – jetzt steht einer Umsetzung nichts mehr im Wege“. Seit 2015 hätten Stadtrat, Verwaltung und Projektinvestoren in enger Zusammenarbeit die rechtlichen Grundlagen erarbeitet, der die Wiederbelebung der ehemaligen „Grünen Wiese“ am Rande des Dresdner Zentrums ermöglichte.
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„Der erste Bauabschnitt auf dem Grundstück zwischen Brockwitzer Straße, Flößerstraße und An der Elbaue ist fast fertig; die 179 Wohnungen werden ab Herbst 2019 an die Mieter übergeben“, sagt Sassenschmidt. Diese Wohnungen waren im Februar 2019 von der CORESTATE Capital Holding aus Luxemburg für 49 Millionen Euro erworben worden. Sie gehören nun zu einem neu aufgelegten Wohnfonds für institutionelle Investoren.
Direkt an den 1. Bauabschnitt (siehe Grafik, rechte Seite) schließt sich ein neues Teilstück mit weiteren 180 Wohneinheiten an, für das bereits der Bauantrag gestellt wurde. „Hier entsteht ein Wohnungsmix mit vor allem 3- bis 4-Raum-Wohnungen mit durchschnittlich 75 oder 95 Quadratmetern Größe“, erläuterte Philipp Grabianowski, Geschäftsführender Gesellschafter der Townscape-Gruppe, die das MiKa-Quartier partnerschaftlich mit Sassenscheidt umsetzt. Etwa 20 Prozent seien als 2-Raum-Wohnungen mit etwa 50 Quadratmetern angelegt.
Der am Freitag gebilligte städtebauliche Vertrag regelt nun die Bebauung der benachbarten Grundstücke zwischen An der Elbaue, Flößerstraße und Pieschener Straße. Neben 10 Prozent der etwa 57.000 Quadratmeter Geschoßflächen für sozialen Wohnungsbau wird darin auch die Einrichtung einer Kita festgelegt sowie Gewerbeflächen im Erdgeschoss entlang der Pieschener Straße. Im südlichen Teil der Bebauung sind auch acht Einfamilien-Reihenhäuser geplant. „Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind geregelt. Jetzt kann mit der konkreten Umsetzungsplanung begonnen werden“, so Sassenscheidt.
Die Projektgesellschaft investiert insgesamt über 200 Millionen Euro und plant die Fertigstellung der rund 900 Wohnungen auf den drei Baufeldern bis 2023.
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