In der Großenhainer Straße hat ein indisches Restaurant eröffnet. An der großen Lagerhalle zwischen Rettungswache und Autohaus konnte man in den letzten Monaten ständig Veränderungen registrieren. Zuerst wurde sie neu gestrichen. Dann begannen Bauarbeiten an der südlichen Ecke der Halle. Auch ein Vordach wurde errichtet. Vor zwei Wochen war es dann soweit. „Royal Pizza“ steht nun in großen roten Lettern über dem Eingang. Döner, Pizza, Pasta, und indische Spezialitäten sind im Angebot. Das Menü weist für Fleischesser und Vegetarier eine Vielfalt an Speisen aus.

Die Lagerhalle an der Haltestelle Großenhainer Platz hat ihr Aussehen verändert. Foto: W. Schenk

Die Lagerhalle gehört Balsit Singh Bhullar, der einen Textilgroßhandel betreibt. Sein Unternehmen Gary Mode ist vor allem in Sachsen und Brandenburg aktiv. „In der Halle gibt es mehrere Mieter, eine Fläche ist vor einigen Wochen frei geworden“, erzählt er. Nach einigem Überlegenn habe er sich für die Einrichtung eines Restaurants entschieden. Als Restaurantchef hat er seinen Sohn Parminder Bhullar eingesetzt. Mutter Rajvinder steht ihm beim Service zur Seite und unterstützt bei Bedarf die beiden Köche. 36 Plätze auf der Terrasse an der Straße und im Inneren stehen jetzt zur Verfügung.

Balsit Singh Bhullar ist Textilgroßhändler, seine Frau Rajvinder unterstützt den Sohn im Restaurant. Foto: W. Schenk

Die Geschäftsleute wollen auch von der Lage des Restaurants direkt an der Haltestelle Großenhainer Platz profitieren. Ab 19. August werden hier täglich hunderte Schülerinnen und Schüler mit der Straßenbahn, zu Fuß oder mit dem Rad vorbeikommen. „Wir werden uns spezielle Angebote für diese jungen Kunden überlegen“, kündigte Bhullar an. Sein 21-jähriger Sohn weiß, worauf jungen Leute Appetit haben.

Auf der Terrasse können Gäste demnächst Sport auf dem Bezahlfernsehen verfolgen. Foto: W. Schenk

Parminder Bhullar verspricht auch für die Sportfans ein besonderes Highlight. An der Stirnseite der Terrasse wird gerade eine Holzwand errichtet. Davor soll dann ein großer TV-Bildschirm aufgebaut werden, um Fußball und andere Sportarten aus dem Bezahlfernsehen zeigen zu können. „Zum Start der 1. Bundesliga soll alles fertig sein“, meint der Fußball-Fan, der bis vor einigen Jahren noch selbst beim SC Borea Dresden gekickt hat. Die nächsten Wochen und Monate muss sich der junge Quereinsteiger-Chef einarbeiten. Auf die Unterstützung seiner Eltern kann er dabei zählen.

Indisch: Chicken Curry mit indischem Brot und Lamm Biryani mit Reis. Foto: W. Schenk

Balsit Singh Bhullar lebt seit mehr als dreißig Jahren in Deutschland. Seine drei Kinder sind hier aufgewachsen. Die große Tochter ist Rechtsanwältin und arbeitet derzeit in Österreich. „Aber sie wird bald zurückkommen“, sagt er. Der 17-jährige Sohn besucht ein Gymnasium in Dresden. Viele Dresdner werden den Inder, er kommt aus der Region Punjab, mit seinem markanten grauen Bart und dem Turban schon gesehen haben. Er engagiert sich auch in dem vor vier Jahren gegründeten Verein BIRD – Bündnis Inter-Religiöses Dresden. „Wir werben für ein friedliches Miteinander unter allen Menschen, egal welcher Weltanschauung oder Religion sie angehören“, erklärt Bhullar. Jedes Jahr organisiert der Verein inter-religiöse Kulturfeste auf dem Gelände der Dresdner Kreuzkirche. Im September soll es wieder so weit sein, verspricht er.