Auf der Leisniger Straße werden in den nächsten Tagen 22 Apfelbäume gefällt. Die Begründung in der Liste der Baumfällungen auf städtischen Grundstücken klingt ungewöhnlich: „Falsche Sorte“. Rathaussprecherin Anke Hoffmann erklärt, was sich hinter diesem Eintrag verbirgt. Die Stadt hatte Bäume der Sorte Scharlach-Apfel (Malus tschonoskii) geordert und 2003 entlang der Straße gepflanzt. Später stellte sich heraus, dass diese Bäume viele Früchte tragen. Im Herbst fielen die kleinen Zieräpfel ab und lagen zuhauf auf dem Fußweg herum. „Nach Prüfung der Baumart im belaubten und fruchtenden Zustand stellte sich heraus, das eine andere, stark fruchtende Apfelsorte geliefert worden war“, so die Rathaussprecherin.
Ingolf Herrmann, der hier sein Töpferatelier hat, erinnert sich gut daran. „In den ersten Jahren haben Mitarbeiter der Stadtreinigung die Äpfel eingesammelt und entsorgt“, erzählt er. Auch jetzt liegen die verfaulten Früchte auf der Straße. Außerdem, so Ingolf Herrmann, sehe man den Bäumen an, dass sie während der Verlegung der Fernwärmeleitungen nicht gegossen werden konnten. Da sie die Straße voll gesperrt gewesen. Die Baumkronen sind gelichtet, die Blätter schon lange vertrocknet.
Weil sich in letzter Zeit die Beschwerden der Anwohner wegen der Gehwegverschmutzungen gehäuft hätten, wolle man nun die Sorte auswechseln und in der Straße die ursprünglich geplanten Scharlach-Äpfeln neu zu pflanzen. Mit dieser Sorte habe man im Stadtgebiet bereits gute Erfahrungen sammeln können. „Der Scharlach-Apfel hat sich, gerade auch unter den klimatischen Bedingungen der letzten Jahre, bewährt“, zitiert Anke Hoffmann die Experten aus dem Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft.
- Großenhainer Straße, 4 Ebereschen, abgestorben
- Klingerstraße, 5 Robinien, abgestorben
- Leisniger Straße, 22 Apfelbäume, falsche Sorte
- Petrikirchstraße, 4 Ahornbäume, abgestorben
- Washingtonstraße, 3 Linden, abgestorben
- Washingtonstraße, 5 Ahornbäume, abgestorben
- komplette Liste für das Stadtgebiet
Die Fällungen und Pflanzungen sollen noch in diesem Jahr durchgeführt werden. Damit die neuen Bäume optimale Wachstumsbedingungen vorfinden, werde auch das Baumsubtrat in der Erde ausgetauscht. Auch in anderen Straßen im Stadtbezirk müssen Bäume gefällt werden. 44 neue Bäume werden in der Klingerstraße und in der Kopernikusstraße gepflanzt. Die Mittel dafür hatte der Stadtbezirksbeirat aus seinem Budget bewilligt.
Stadtweit werden 406 Bäume an Straßen und in den kommunalen Park- und Grünanlagen neu gepflanzt. Bis Ende Februar 2020 werden auch Bäume gefällt, wenn die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben ist. Wurzelschäden, morsche und abgestorbene Baum- und Kronenteile, Astausbrüche oder Schrägstand können ein solches Ausmaß annehmen, dass die Standsicherheit der Bäume nicht mehr garantiert sei. In Dresden wachsen derzeit 54.196 Straßenbäume. Rund 25.000 Bäume stehen in Parks und Grünanlagen.
3 Kommentare zu “Leisniger Straße: 22 „falsche“ Apfelbäume werden bis Jahresende ersetzt”
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Werden Dan neue Sorten gepflanzt die Trockenheit besser vertragen zum Beispiel Judenbaum der schöne bunte Blüten hat
Aus dem Artikel:
„Weil sich in letzter Zeit die Beschwerden der Anwohner wegen der Gehwegverschmutzungen gehäuft hätten, wolle man nun die Sorte auswechseln und in der Straße die ursprünglich geplanten Scharlach-Äpfeln neu zu pflanzen. Mit dieser Sorte habe man im Stadtgebiet bereits gute Erfahrungen sammeln können. „Der Scharlach-Apfel hat sich, gerade auch unter den klimatischen Bedingungen der letzten Jahre, bewährt“, zitiert Anke Hoffmann die Experten aus dem Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft.“
Laut obenstehendem Artikel werden wohl die ursprünglich geplanten Scharlach-Äpfel geplanzt. Die Judasbäume (Cercis) stehen dagegen nicht auf der Dresdner Straßenbaumliste (https://www.dresden.de/media/pdf/umwelt/Anlage8_Gehoelzlisten_LP2018.pdf) sehr gut und gut geeigneter Baumarten.