Nachhaltigkeits-Stadtplan

Dresden bleibt Fairtrade-Town – Grüne laden zum „Fairen Frühstück“ ins Atelier Bischoffberger

Seit Mai 2017 trägt Dresden den Titel Fairtrade Town. Jetzt ist er um zwei Jahre verlängert worden. Die Initiative kam damals von der Stadtratsfraktion der Grünen. Ein Jahr später, im Sommer 2018, legten Grüne und Linke einen gemeinsamen Antrag „Masterplan Fairtrade“ vor, mit dem der Oberbürgermeister beauftragt werden sollte, einen Maßnahmeplan zur „nachhaltigen Beschaffung“ bei öffentlichen Aufträgen und Veranstaltungen der Stadt vorzulegen. „Wir wollten die Durchsetzung der Fairtrade-Kriterien im alltäglichen Handeln der Stadtverwaltung verschärfen“, erklärte Grünen-Stadträtin Kati Bischoffberger. Der Antrag ist bis heute noch nicht abschließend behandelt worden. Der zuständige Stadtratsausschuss hat ihn mit 8 zu 7 Stimmen abgelehnt. Das Votum des Stadtrates fehlt noch. Die Beratung des Antrages war auf der Stadtratssitzung am 21. März aus Zeitgründen vertagt worden.

Ungeachtet dessen begrüßte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) heute die Verlängerung des Titels Fairtrade Town um weitere zwei Jahre. „Die Bestätigung der Auszeichnung ist ein schönes Zeugnis für die nachhaltige Verankerung des fairen Handels in Dresden. Lokale Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft arbeiten hier eng für das gemeinsame Ziel zusammen. Wir setzen uns weiterhin mit viel Elan dafür ein, den fairen Handel auf lokaler Ebene zu fördern“, sagte Hilbert.

Trotz der erneuten Verlängerung um zwei Jahre befürchtet Kati Bischoffberger, dass der Titel wieder aberkennt werden könnte. Bei einem „Fairen Frühstück“ will sie darum Ideen sammeln, wie „unsere Stadt noch ökologischer und gerechter gestalten kann“. So sei ein wichtiges Kriterium für Fairtrade-Städte die Teilnahme von lokalen Geschäften und Gastronomiebetrieben aber auch das Engagement in Vereinen, Schulen oder Kirchgemeinden. Neben dem fairen Handel gehe es ihr auch um die Frage, wie im Alltag der Einsatz von Plastik verringert werden kann. Ein erster Schritt wäre zum Beispiel die Verbannung von Einweggeschirren auf den Dresdner Märkten, sagte sie. Einem entsprechenden Antrag hatte der Stadtbezirksbeirat Pieschen bereits zugestimmt.

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Service:
WAS: Faires Frühstück mit Grünen-Stadträtin Kati Bischoffberger
WANN: 31. März von 11-13 Uhr
WO: Im Atelier Kati Bischoffberger, Oschatzer Str. 5

Hilbert hat keine Befürchtung, dass die Stadt die Fairtrade-Kriterien künftig nicht erfüllt. Der Stadtrat habe „die Unterstützung des fairen Handels in einem Ratsbeschluss bekräftigt, eine Steuerungsgruppe koordiniert alle Aktivitäten, in Geschäften und gastronomischen Betrieben werden Produkte aus fairem Handel angeboten, die Zivilgesellschaft leistet Bildungsarbeit und die lokalen Medien berichten über die Aktivitäten vor Ort“ und er selbst trinke fair gehandelten Kaffee, zählte er auf.

Zudem verwies er auf das Engagement des Ökumenischen Informationszentrums e.V., das einen Nachhaltigkeits-Stadtplan erarbeitet habe und ständig aktualisiere. So werde der Plan als gedrucktes Exemplar auch in den Willkommens-Paketen an circa 2.000 Erst-Semester-Studenten verteilt. Im Jahr 2018 wurde ein fairer Stadt-Kaffee in Kooperation mit der Dresdner Kaffee-Rösterei und der F.A.I.R.E. Warenhandels e.G. Dresden entwickelt. Der Kaffee stammt aus Nicaragua und wird in Dresden geröstet. Er ist mittlerweile in verschiedenen Bio-Läden in Dresden sowie im Ladencafé aha erhältlich. Alljährlich an einem Adventwochenende findet ein fairer Weihnachtsmarkt in der Dresdner Dreikönigskirche statt. Händler mit fairen und nachhaltigen Produkten präsentieren sich dort.

Dresden ist eine von über 580 Fairtrade-Towns in Deutschland. Das globale Netzwerk der Fairtrade-Towns umfasst über 2.000 Fairtrade-Towns in insgesamt 36 Ländern, darunter Großbritannien, Schweden und Brasilien.

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