Die 55 im Betriebshof Trachenberge stationierten Stadtbahnzüge haben jetzt ein Dach über dem Kopf. Derzeit werden auf den beiden Carports auf einer Fläche von rund 5.500 Quadratmetern Solarmodule montiert. Der Standort in Trachenberge ist nach Gorbitz der zweitgrößte für die Wartung und Ruhepausen der Stadtbahnzüge.
Bereits seit einem Jahr läuft der stufenweise Umbau des Betriebshofes in Trachenberge. „Die Baustelle ist technologisch anspruchsvoll, weil die Arbeiten im laufenden Betrieb stattfinden müssen“, betonte DVB-Sprecher Falk Lösch. Mit den Bauarbeiten, die bis August abgeschlossen sein sollen, bereiten sich die Verkehrsbetriebe auch auf die weiter wachsende Zahl von Fahrgästen vor. An den Kosten für Planung und Bau von 22,5 Millionen Euro beteilige sich der Freistaat Sachsen mit 13,5 Millionen Euro.
Neue Gleisabstände und Solarmodule
Zu Baubeginn wurde zunächst eine alte Werkstatthalle abgerissen und die Gleisgeometrie so verändert, dass auch die in der Ausschreibung befindlichen neuen Stadtbahnwagen dort stationiert werden können. Mit 2,65 Metern Breite sollen die neuen Fahrzeuge der üblichen Norm für Stadtbahnwagen entsprechen. Die aktuellen Wagen sind nur 2,30 Meter breit.
Die beiden Carports überspannen jeweils acht Gleise. Sie haben eine Fläche von rund 7.800 Quadratmetern. Mehrere Oberlichter und stromsparende LED-Beleuchtung sorgen für ausreichend Sicht. Die Dächer der Carports werden mit bodendeckenden Pflanzen großflächig begrünt. Auf etwa 75 Prozent der Fläche montieren Fachleute insgesamt 987 Photovoltaikmodule mit einer Gesamtspitzenleistung von 300 Kilowatt. Die Solarwatt-Module werden in Dresden hergestellt. Im Zusammenwirken mit dem vorhandenen Blockheizkraftwerk liefert die neue Solarfläche ausreichend Strom, um den DVB-Eigenbedarf in Trachenberge zu decken. Dazu gehören die Objekte des Straßenbahnhofes einschließlich der Werkstatt und das DVB-Verwaltungsgebäude. Den Fahrstrom für die Bahnen liefert weiterhin die DREWAG.
33 Nistkästen und zwei Bienenstöcke
Die Baumaßnahmen seien „ökologisch begleitet worden“, sagte Lösch. 33 Nistkästen für Vögel seien an den Gebäuden im Betriebshof angebracht worden – drei speziell für den Hausrotschwanz, 30 für Sperlinge, Meisen oder verwandte Vogelarten. Im östlichen Bereich des Standortes außerhalb der Gleisanlagen werden zwei Bienenstöcke aufgebaut, deren Pflege ein Teamleiter aus dem Fahrdienst ehrenamtlich übernimmt.
Bisher mussten die Straßenbahnen in Trachenberge bei Wind und Wetter unter freiem Himmel gewartet und gereinigt werden. Die beiden neuen Carports würden der Belegschaft nun Schutz gegen Niederschlag bieten. Im Winter verhindere die Überdachung zudem die Vereisung der Fahrleitung im Abstellbereich.
Carport für Busse geplant
Die Modernisierung des Straßenbahnhofes werde weiter gehen, kündigte Lösch an. In weiteren Abschnitten sollen zusätzliche Gebäude saniert oder erneuert werden. Dann sei auch der Bau eines Carports für die etwa 35 in Trachenberge abgestellten Busse geplant.
Ein Kommentar zu “987 Solarwatt-Module auf neuen Carports für Straßenbahnen in Trachenberge”
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