Während die einen ihre Sommerferien genießen, bereiten sich zahlreiche Nachwuchsathleten verschiedener Sommersportarten auf Deutsche Meisterschaften vor. So ist es auch bei den Kanuten vom TSV Rotation Dresden. Insgesamt sieben Sportlerinnen und Sportler im Alter von 14 und 15 Jahren fahren Ende August nach Hamburg zu den Deutschen Meisterschaften.
Sie hatten sich Mitte Juni bei den Ostdeutschen Meisterschaften in Brandenburg an der Havel für die nationalen Titelkämpfe qualifiziert. Erfolgreichste Kanutin des TSV Rotation war Emma. Die 14-Jährige brachte vier Bronzemedaillen mit nach Hause. „Das Ergebnis hat mich selbst sehr überrascht“, sagt sie. Es sei ihr bisher größter sportlicher Erfolg gewesen. Für die Deutschen Meisterschaften, an denen sie im vergangenen Jahr erstmals teilnahm, hat sie sich nichts Konkretes vorgenommen. Wie Cora möchte sie versuchen, ihre Platzierungen aus dem Vorjahr zu verbessern.
Emma und Cora saßen bei den Ostdeutschen Meisterschaften mit Melissa und Finja im K4 und holten über 500 Meter eine Bronzemedaille. Gemeinsam werden sie auch in Hamburg an den Start gehen. Cora saß bei den Wettkämpfen in Brandenburg zudem mit Carlos im sächsischen Canadier-Achter, der zu Silber fuhr. Cora kam durch einen Besuch der Messe „Aktiv & Vital“ mit dem Verein und dem Kanusport erstmals in Kontakt. „Dann hatten wir noch eine Klassenfeier beim Kanuverein, wo wir auch im Hafen selbst paddeln konnten. Das hat mir gefallen“, erzählt sie.
Die Deutschen Meisterschaften sind für die Pieschener Kanuten eher eine Gelegenheit, um Erfahrungen zu sammeln. „Medaillen sind noch keine Zielstellung. Endlaufplatzierungen wären schon schöne Erfolge. Beim Achter könnte man unter Umständen mit etwas mehr liebäugeln“, erklärt Trainer Maik Bortmann. Der 29-Jährige war einst selbst aktiver Kanute. Sein größter Erfolg war eine Bronzemedaille bei den Deutschen Meisterschaften im Junioren-Canadier-Vierer. Seit vier Jahren trainiert er Nachwuchsathleten beim TSV Rotation. „Als Verein ist es unser Ziel, mit den Leuten, die es wollen und das entsprechende Potential mitbringen, so weit wie möglich zu kommen.“ Das Miteinander in der Trainingsgruppe hat sich positiv entwickelt. Die Jugendlichen würden sich gegenseitig motivieren und zusammen halten, sagt er.
Während Emma und Cora gelassen auf die weitere Entwicklung schauen, haben Carlos und auch Yannick schon konkretere sportliche Ziele. Die beiden 14-Jährigen träumen von der Teilnahme an einer Weltmeisterschaft. Carlos im Canadier und Yannick im Kajak. Beide gehen an die Sportoberschule und trainieren sechs Mal pro Woche für ihren Traum. Eine Zwischenetappe könnte die Teilnahme an den Olympic Hope Games sein, einem internationalen Juniorenwettkampf für 15- bis 17-Jährige. Dafür müssen sie sich bei den Deutschen Meisterschaften qualifizieren. Bei den diesjährigen nationalen Titelkämpfen wird Yannick voraussichtlich im Zweierkajak mit einem Partner aus Laubegast über die 2000 Meter an den Start gehen. Er ist seit rund sechs Jahren bei Kanurennsport. „Anfangs habe ich das nur als Freizeitsport betrieben. Als ich vor drei Jahren das erste Mal bei den Ostdeutschen Meisterschaften dabei war, habe ich mich für den Leistungssport entschieden. Die Atmosphäre dort fand ich toll“, erzählt Yannick.
Bis zu den Deutschen Meisterschaften in Hamburg vom 28. August bis zum 2. September wird noch viel Schweiß fließen, nicht nur wegen des Hochsommers. Und dann werden Trainer, Eltern und die anderen Jungen und Mädchen kräftig die Daumen drücken.
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Erinnert sei in diesem Zusammenhang an die18. Kanurennsport-Weltmeisterschaften, die vor 35 Jahren, exakt am 29., 30. und 31. Juli 1983, im finnischen Tampere stattfanden. Die Kanusportler der DDR errangen damals sieben Weltmeistertitel. In einem der siegreichen Boote, dem Vierer-Kajak, saß auch die in unmittelbarer Nähe zum „Pieschener Winkel“ aufgewachsene Ramona Walther. Sie hatte ihre bemerkenswert erfolgreiche Sportlerlaufbahn 1973 bei den Kanuten der BSG Rotation Dresden (heute TSV Rotation Dresden) begonnen.