„Ohne die Hilfe der Eltern würde bei den Kindern und Jugendlichen gar nichts gehen“. Ralf-Dietmar Günther, Geschäftsführer beim TSV Rotation 1990, weiß genau, wie wichtig das Engagement der vielen Mütter und Väter ist. Sie teilen sich die Fahrten zu den Wettkämpfen, helfen bei der Betreuung oder im Trainingslager. Eine genaue Zahl der vielen ehrenamtlichen Helfer in den 14 Abteilungen des Vereins kann er nicht nennen. Allein 70 Männer und Frauen seien jede Woche als Trainer und Übungsleiter im Einsatz.
Auch die Kanurennsportler des TSV Rotation sind auf die Hilfe der Eltern angewiesen. Vor einer Woche waren sie bei der 10. Pieschener Hafenregatta gefragt. Die Rennsportabteilung ist hier der Gastgeber. Die Eltern unterstützten den Verein beim reibungslosen Ablauf der Regatta, halfen beim Auf- und Abbau oder bei der Essens- und Getränkeversorgung. Kuchen wurde bereits am Vortag gebacken.
Etwa zwölf Regatten bestreiten die Nachwuchskanuten im Jahr außerhalb von Dresden. In dieser Woche wird von Mittwoch bis Sonntag bei der Regionalmeisterschaft der Gruppe Ost in Brandenburg um Medaillen gekämpft. Viele Muttis und Vatis sind an den Wochenenden als Betreuer vor Ort dabei. „Wir verstehen uns untereinander, aber auch mit den Trainern sehr gut“, erzählt Claudia Seibt. Ihre beiden 6 und 14 Jahre alten Jungs sind im Verein aktiv. Sie selbst hat inzwischen das Amt der Kassenwartin übernommen. „Es ist schön, am Wasser zu sein. Auch als Zuschauer sind die Regatten durchaus interessant“, hat sie festgestellt.
Köchin, Sanitäterin, Trösterin
Von Mai bis September sind die helfenden Eltern fast jedes Wochenende zu Wettkämpfen unterwegs. Es gehört zur Tradition bei den Kanuten des TSV Rotation 1990 e.V. , dass auswärts immer gezeltet wird. Dann sind Claudia Seibt, Jana Mauersberger und Elternsprecherin Katja nicht nur Mütter, sondern auch Köchinnen, Erste-Hilfe-Anlaufstelle, Trösterinnen bei Heimweh oder wenn es bei einem Wettkampf nicht so gut lief. „Das ist schon eine Herausforderung, für 15 bis 40 Personen dreimal täglich Essen zu zaubern, egal wie die Gegebenheiten vor Ort gerade sind“, sagen die drei.
Jana Mauersberger ist seit 2015 im Verein dabei und kümmert sich verstärkt um die Öffentlichkeitsarbeit der Abteilung. Die heute zwölfjährige Tochter beschäftigte sich damals für eine schulische Ausarbeitung mit der Sportart Kanu und war am Ende so begeistert davon, dass sie vom Schwimmen zum Kanurennsport wechselte. Auch die jüngere Tochter (8) ist inzwischen mit Begeisterung dabei. Vater Mauersberger hat extra den Motorbootführerschein gemacht, um Regatten auf dem Wasser mit absichern zu können. Andere Väter erwarben die C-Trainer-Lizenz, um auf diese Weise die Kanuabteilung mit derzeit rund 50 Kindern und Jugendlichen zu unterstützen.
Doch die Eltern sind nicht nur bei den Regatten dabei. „Wir veranstalten im Trainingslager ein Neptunfest oder auch ein Sportfest, wo es dann kleine Preise gibt“, erzählt Elternsprecherin Katja. „Ein Hüttenwochenende im Herbst wird ebenso durch uns Eltern organisiert, wie die Weihnachtsfeier, auf der Trainer und besonders engagierte Ehrenamtliche ausgezeichnet werden. Auch unsere jährlichen Skilager im Riesengebirge wären ohne das Engagement der Eltern überhaupt nicht denkbar. Und wenn es die Zeit erlaubt, gehen die Helferinnen und Helfer auch selbst einmal aufs Wasser – beim gemeinsamen Eltern-Paddeln.
Vereinsvorsitzender Reichelt lobt ehrenamtliches Engagement
Auch die Berichte über die Wettkämpfe der rund 800 Sportlerinnen und Sportler des TSV Rotation 1990 auf der Vereins-Homepage stammen von vielen ehrenamtlichen Helfern. So hat Katja über das Regatta-Wochenende im Mai geschrieben. Ganz aktuell sind zum Beispiel die Berichte über die Fußballer der 1. Herrenmannschaft. Sie haben am Wochenende das Double geholt. Nach dem Gewinn der Stadtmeisterschaft besiegten sie am Sonnabend den FC Dresden mit 1:0 und gewannen auch den Sparkassenpokal der Stadt. Das Siegtor von Sebastian Tews in der 49. Minute gibt es sogar im Filmbericht. Vereinsvorsitzender Frank Reichelt ist stolz auf die vielen ehrenamtlichen Helfer. „Die Unterstützung der Vereinsmitglieder und der vielen Eltern hilft uns sehr bei der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen, aber auch im Erwachsenenbereich“, sagt er und würde sich freuen, wenn sich noch mehr Mütter, Väter und andere Sportbegeisterte fänden, um das Engagement auf noch breitere Schultern zu verteilen.
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