Am 3. September eröffnen das Soziale Kaufhaus und der Soziale Möbeldienst, beides Projekte des Sächsischen Umschulungs- und Fortbildungswerkes Dresden e.V. (SUFW), ihre Türen am neuen, nun gemeinsamen, Standort an der Industriestraße 17. Zuvor befand sich das Soziales Kaufhaus über zehn Jahre an der Könneritzstraße 25. Dieses Gebäude wird bis Ende des Jahres abgerissen. Der Soziale Möbeldienst war fast 20 Jahre in Prohlis in einer ehemaligen Kaufhalle an der Senftenberger Straße untergebracht. Dort wechselte im vergangenen Jahr der Eigentümer. Für beide Standorte hatte das SUFW die Kündigung erhalten.
„Wir haben schon seit drei Jahren geplant, beide Standorte zusammenzuführen. Auf der Suche nach bezahlbaren neuen Räumlichkeiten griffen wir letztlich auf die eigenen vorhandenen Möglichkeiten zurück. An der Industriestraße 17 hatten wir bisher unsere Werkstätten für Beschäftigungsmöglichkeiten untergebracht. Diese haben wir nun an den Lehmberg, unseren Firmenhauptsitz, verlagert“, erläutert Martin Seidel, Vorstand des SUFW, die Entscheidung für die neue Lösung.
Künftig steht beiden Projekten mit insgesamt 1.800 Quadratmetern nur noch die Hälfte der ursprünglichen Fläche zur Verfügung. Dennoch ist Martin Seidel optimistisch, dass sich der neue Standort bewähren wird. Sozialbedürftige Bürger finden nun alle Angebote an einer Stelle. Gebrauchte Möbel und nicht mehr benötigte Einrichtungsgegenstände werden an nachweislich bedürftige Menschen mit einem Berechtigungsschein vom Sozialamt oder Jobcenter abgegeben. Im Sozialen Kaufhaus können bedürftige Bürger (ALG II, Dresden-Pass, Grundsicherung, Asylbewerber) für wenig Geld einkaufen. Bis zu 150 Personen pro Tag nutzen die Angebote vom sozialen Kaufhaus und sozialen Möbeldienst. Das Personal für die beiden Projekte wird über Arbeitsgelegenheiten gewonnen. „Aufgrund der guten Arbeitsmarktlage wird es für immer schwieriger, Mitarbeiter durch eine der verschiedenen Maßnahmen des Jobcenters zu bekommen“, nennt Martin Seidel ein aktuelles Problem – trotz der Vielfalt der Fördermöglichkeiten.
So sind zurzeit im Sozialen Kaufhaus 68 Maßnahmeteilnehmer über Arbeitsgelegenheiten (AGH) des Jobcenters sowie sechs Maßnahmeteilnehmer Asylbewerber über Asyl-AGH des Sozialamtes beschäftigt. Beim Sozialen Möbeldienst arbeiten derzeit 16 Maßnahmenteilnehmer über AGH, 12 Maßnahmeteilnehmer über Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen vom Bund (FIM), 12 Maßnahmeteilnehmer über Asyl-AGH des Sozialamtes sowie acht Maßnahmeteilnehmer über das Bundesprogramm „Soziale Teilhabe“.
Eine Arbeitsgelegenheit dauert im Regelfall sechs Monate und kann im Einzelfall verlängert werden, die Programme „FIM“ und „Soziale Teilhabe“ des Bundes laufen zum Jahresende aus. Die bisherige Flüchtlingsintegrationsmaßnahme kann gegebenenfalls als Asyl-AGH fortgesetzt werden. Für viele der Teilnehmer ist es eine Möglichkeit, nach längerer Arbeitslosigkeit oder in der Zeit des Asylverfahrens wieder eine Tagesstruktur zu bekommen, einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen zu können und damit sich und anderen zu helfen. Durch die Zentralisierung beider Projekte sei dieses Problem auch einfacher zu lösen, findet Seidel. Ein weiterer Vorteil der Zusammenlegung sei, dass künftig nicht nur Möbelspenden, sondern auch Kleider und andere Gebrauchsgegenstände durch die Mitarbeiter bei den Spendern zu Hause abgeholt werden könnten.
Das Soziale Kaufhaus und der Möbeldienst haben montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr geöffnet. In dieser Zeit können auch Spenden aller Art, wie Bekleidung und Haushaltsgegenstände direkt vor Ort abgegeben werden.
>> mehr Informationen über das Sächsische Umschulungs- und Fortbildungswerk Dresden e.V. (SUFW)
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