„Persönlich habe ich einen guten Eindruck“, sagt Ahmed Assadnazari über den neuen Standort seines Fachgeschäftes für Orientteppiche in der Oschatzer Straße. Für eine endgültige Beurteilung sei es wenige Wochen nach dem Umzug noch zu früh, fügt er hinzu. Der Teppichexperte ist in Dresden gut bekannt. Sein erstes Geschäft eröffnete er 2007 in der Wilsdruffer Straße, später war er in der Hertha-Lindner-Straße und zuletzt lange Zeit in der Könneritzstraße. Dort wurde der Mietvertrag nicht verlängert. Jetzt also Pieschen. In dem Geschäft war bis zum April 2015 der Fahrradladen Elberad zu Hause.
Dann zog er in die Bürgerstraße um. Die getrennten Räume waren für das Elberad-Team ein großer Nachteil. Für Ahmed Assadnazari nicht. Er braucht viel Fläche als Lager. Noch ist die Gestaltung des Ladengeschäftes nicht fertig. „Wir hatten viel mit der Feuchtigkeit zu kämpfen“, sagt er. Ein Betonkanal, der sich im Fußboden quer durch den Verkaufsraum zieht, müsse noch trocken. Dann würden hier unter Glas besonders wertvolle Knüpfarbeiten ausgestellt.
Orientteppiche, davon ist er überzeugt, sind ein Luxusartikel. Auch wenn es im Geschäft Teppiche zu Preisen im dreistelligen Bereich gibt. Vor dem Kauf sollte man genaue Vorstellungen darüber haben, wieviel Geld man investieren möchte. „Ein solcher Teppich ist kein Brötchen, das man sich jeden Tag kauft“, meint er. Seine Finger streichen über einen Bidjar-Teppich. Dann dreht er ihn um und zeigt auf der Rückseite die Knoten. „Zwischen 200.000 und einer Million solcher Knoten finden sich bei handgeknüpften Teppichen auf einen Quadratmeter“, erklärt er. Viele Teppiche hätten ihre Namen von den Städten, in denen sie traditionell gefertigt würden. Jede Stadt habe in der langjährigen Geschichte zudem bestimmte Muster geprägt. Die Besonderheit an dem Bidjar-Teppich sei, dass er mit nasser Wolle geknüpft wurde. „Da kann sogar ein Panzer drüberfahren, ohne dass der Teppich Schaden nimmt“.
Seit der Geschäftsgründung 1980 in Frankfurt am Main ist Mohibollah Hakim als Verkäufer mit dabei. Das Zwei-Mann-Team bietet auch eine Kaufberatung zu Hause an. Dann werde über Größe sowie zu Einrichtung und Fußboden passende Muster und Farben geredet. „Manche Kunden wollen das nicht“, sagt er. Es sei auch schon vorgekommen, dass sie sich dann verschätzt haben. In solchen Fällen, so ergänzt Ahmed Assadnazari, würde auch schon mal ein Teppich umgetauscht. Zu Hause sehe der Teppich immer anders aus, als im Geschäft. Sehr bestimmt sagt er: „Ein Orientteppich gehört weder unter das Sofa, noch unters Bett.“ Er müsse als Schmuckstück auch zu sehen sein.
Das Geschäft bietet nicht nur neue Teppiche in verschiedensten Größen, Mustern oder Formen an. Zum Service gehören auch die Reinigung und die Reparatur der Teppiche. „Es ist eine Illusion, wenn man denkt, dass nach dem Staubsaugen der Teppich sauber ist“, sagt Assadnazari. Sand und Staub würden sich tief zwischen den Fasern aus Wolle oder Seide einlagern. Darum sei eine gründliche Reinigung im Abstand einiger Jahre sehr sinnvoll. Mit einer Klopfmaschine würden diese Partikel zunächst gelöst und dann mit einer beidseitigen Handwäsche entfernt. Für das Entfernen von Flecken, sei es Kaffee, Tee, Wein oder Saft hätte jeder Reinigungsexperte seine Geheimrezepte, lächelt der Geschäftsinhaber. Am Ende der Reinigung würden die Teppiche dann gekämmt.
Mit den fliegenden Händlern, die in Dresden zeitweise Teppiche mit Rabattaktionen anbieten, will Ahmed Assadnazari nichts zu tun haben. „Wir sind nach meinem Wissen das einzige Fachgeschäft für Orientteppiche in Dresden und in Sachsen“, betont er. Mit dieser Art von Konkurrenz will er sich gar nicht beschäftigen. „Wir setzen auf langfristige Beziehungen zu unseren Kunden. Für den Kauf eines wertvollen Orientteppiches braucht es viel Vertrauen“.
Orientteppichhaus Sachsen
Dresden, Oschatzer Str. 21
Telefon: 0351/485 27 48
Orientteppichhaus Online
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