Der Sächsiche Erzieherverband hat seine Mitglieder für morgen, Dienstag, zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Außerdem soll von 11 bis 13 Uhr eine Mahnwache vor dem Haupteingang des Dresdner Rathauses stattfinden. „Auch die zweite Verhandlungsrunde zur Einkommensrunde 2018 für die Beschäftigten von Bund und Kommunen hat am 12./13. März 2018 zu wenig Fortschritte gebracht. Die Arbeitgeber blockieren weiter“, heißt es in dem Aufruf zum Warnstreik, in dem auch die Forderungen der Gewerkschaft noch einmal bekräftigt werden:
- lineare Entgelterhöhung von 6 Prozent, mindestens jedoch 200 Euro
- Laufzeit: 12 Monate
- 100 Euro Entgelterhöhung für Azubis, verbindliche Zusage zur Übernahme, Tarifierung von Ausbildungsentgelt für betrieblich-schulische Ausbildungen
Der Sächsische Erzieherverband ist nach eigenen Angaben eine Gewerkschaft für Erzieher, Kindheitspädagogen, Sozialpädagogen und weitere soziale Berufsgruppen, die mit Kindern und deren Familien in den Tageseinrichtungen für Kinder und weiteren Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe in Sachsen tätig sind.
Kita-Eigenbetrieb kritisiert schlechte Kommunikation
Die Stadtverwaltung hat heute auf diese Ankündigung reagiert. „Eine offizielle Information der Gewerkschaft über den Streikaufruf liegt der Landeshauptstadt Dresden seit heute, 9. April 2018, 13.30 Uhr, vor“, heißt es in einer Pressemitteilung. Entgegen anderslautenden Informationen der Gewerkschaft auf dem Flugblatt sei mit der Landeshauptstadt Dresden keine Notdienstvereinbarung geschlossen worden. Es sei deshalb möglich, dass der Betrieb in einzelnen kommunalen Kitas und Horten beeinträchtigt wird. „Der Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen geht allerdings davon aus, dass alle städtischen Kitas und Horte am 10. April geöffnet bleiben können. Die Betreuung der Kinder soll dadurch gesichert werden“, wird weiter betont.
„Einen so schlecht kommunizierten Streik habe ich noch nicht erlebt. Das ist eine Zumutung für alle Beteiligten“, kritisiert die Betriebsleiterin des Eigenbetriebes Kindertageseinrichtungen, Sabine Bibas, die unzureichenden und falschen Informationen des Verbandes an die Eltern. „Würde der Verband tatsächlich zahlreiche Beschäftigte für einen Streik mobilisieren können, hätten Eltern so kurzfristig keine Möglichkeit mehr, eine alternative Betreuung für ihre Kinder zu organisieren“, so Bibas weiter. Der Eigenbetrieb hat sich aus diesem Grund entschieden, seine Kitas und Horte ganz normal zu öffnen. Bei Bedarf würden sich die Einrichtungen gegenseitig mit Personal aushelfen.
>> aktuelle Informationen aus dem Kita-Eigenbetrieb zum Streik
>> telefonische Service-Hotline, welche Kitas betroffen sind: 0351-4885111, 10. April, ab 6 Uhr
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