Am 4. und 5. März findet der bereits 13. Markt für Dresdner Geschichten und Geschichte statt. In der Fakultät für Informatik der TU Dresden zeigen Dresdner Hobbyhistoriker und Vereine ihre Ergebnisse aus der Erforschung und Sammlung zu verschiedensten Themen der Stadtgeschichte. Das Onlinejournal Pieschen Aktuell hat Klaus Brendler, Vorsitzender des Vereins Dresdner Geschichtsmarkt, zu den Highlights in diesem Jahr und zur Geschichte des Geschichsvereins befragt.
Herr Brendler, was erwartet die Besucher am Wochenende zum Geschichtsmarkt?
In diesem Jahr ist die Geschichte von Kunst und Kultur in Dresden der Schwerpunkt des Geschichtsmarktes. Etwa 20 Referenten werden in interessanten Vorträgen über ihre Forschungen berichten. Fast 50 Aussteller zeigen ihre Exponate und Recherchen zur Stadtgeschichte.
Seit 2011 empfiehlt der Verein allen potenziellen Ausstellern und Referenten, sich mit einem sogenannten „Rahmenthema“ näher zu beschäftigen. In der Vergangenheit waren das zum Beispiel „Der Wiederaufbau Dresdens nach der Zerstörung 1945“, „Denkmalschutz und Denkmalpflege“, „Aus Vororten werden Vorstädte“, „Der Verkehrsknoten Dresden und seine Geschichte“, „Die Geschichte von Bildung und Wissenschaft in Dresden“ und „Dresdner Industriegeschichte-von der Manufaktur zum Großbetrieb“.
Wo liegen die Wurzeln für die Erforschung der Stadtgeschichte durch Hobbyhistoriker?
Die aus einem Projekt des Bürgervereins „Hans-Richter-Siedlung“ Dresden-Trachau entstandene und 2002 vom Diplomhistoriker Horst R. Rein (1936-2006) ins Leben gerufene Geschichtswerkstatt Dresden-Nordwest verstand und versteht sich noch heute als Forum des zwanglosen Erfahrungs- und Materialaustauschs unter Heimatfreunden. War anfangs der Dresdner Nordwesten und seine Geschichte wichtigster Gegenstand der Zusammenkünfte, so ist es heute auch die Geschichte Dresdens sowie ihres nahen Umlandes.
Warum wurde dann ein Verein gegründet?
Nach dem Tod von Horst R. Rein trafen sich im Oktober 2006 Freunde der Dresdner Heimatgeschichte, um über die Zukunft des Geschichtsmarktes zu beraten. Da haben wir beschlossen, den 4. Geschichtsmarkt unter der Leitung des Stadtarchivs Dresden durchzuführen. Ein Jahr später zog sich das Stadtarchiv aus der Mitarbeit zurück. Das war dann der Anlass, einen Verein ins Leben zu rufen, um die von der Bevölkerung angenommene Traditionsveranstaltung für die nächsten Jahre zu sichern.
Wie sind sie organisiert, wie oft treffen sich die Hobbyhistoriker?
Im Rahmen selbst ausgewählter Halbjahresprogramme treffen sich die Teilnehmer der Geschichtswerkstatt einmal im Monat und sind dann meistens „auf Achse“. So haben wir unter anderem die Kartensammlung im Stadtarchiv Dresden, das Lapidarium in der Zionskirche, die Abteilung Restauration der Hochschule für Bildende Kunst sowie den Siemens Trafobetrieb Dresden-Übigau näher kennengelernt und uns sachkundig über die Baustelle Kulturpalast Dresden, durch die Arbeitsräume bei „Radio Sachsen“ und die der „Deutschen Werkstätten Hellerau“ führen lassen.
Wer sind die Freizeithistoriker, sehen wir sie am Wochenende?
Von den vierzehn Teilnehmern der Geschichtswerkstatt kommen Peter Gellner und Peter Haschenz aus Übigau, Uwe Meyer-Clasen aus Trachenberge, Siegfried Bannack aus Klotzsche, die „Urpieschener“ Heidi und Karlheinz Knippe wohnen heute in der Pirnaischen Vorstadt, Günther Scheibe ist aus Kaditz. Ich selbst wohne in Trachau. Zum festen Teilnehmerkreis gehört von Anfang an auch der Kaditzer Stadtteilhistoriker, Buchautor und Ausstellungsmacher Siegfried Reinhardt, von 1966 bis 1992 Lehrer an der heute 43. Grundschule und Autor von „Typisch Kaditz“ (2002), „Rund um die Gohliser Windmühle“ (2004), „Dresden-Kaditz“ (2005) und 2012 „Als Fliegen noch ein Wagnis war“. Er zeigt in diesem Jahr seine Rechercheergebnisse zur Fragestellung „Was erinnert noch heute im öffentlichen Raum der Stadt Dresden an Martin Luther?“ Am Wochenende werden aber weitaus mehr Referenten und Aussteller zu sehen und zu hören sein.
Vielen Dank für das Gespräch und gutes Gelingen für den 13. Geschichtsmarkt
WAS: 13. Geschichtsmarkt,
WANN: 4. März, 10 bis 17 Uhr, 5. März, 10 bis 15 Uhr
WO: TU Dresden, Informatik-Fakultät, Nöthnitzer Straße 46
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