leipziger str 240

Bauruine in der Leipziger Straße soll Übergangsvariante für freie Kulturwerkschule weichen

Der erste Standort der freien Kulturwerkschule in Pieschen könnte in der Leipziger Straße 240 sein. Das Grundstück mit dem seit mehr als 30 Jahren leerstehenden Haus hat den Besitzer gewechselt. Michael Hecht, einer der Gründer der neuen Schule, hat es erworben, sagte er gestern bei der Präsentation des Schulkonzeptes im Ortsbeirat Pieschen. Auf dem 1.500 Quadratmeter großen Areal an der Ecke Leipziger Straße/Pettenkofer Straße könnte er sich eine Übergangsvariante mit Containern oder einer Leichtmetallhalle vorstellen. Baupläne ließen sich hier nicht so schnell umsetzen. Die Stadt habe erklärt, dass es an der Stelle nur mit einem Bebauungsplan gehe. Ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren käme nicht infrage, sagte Hecht. Das gelte auch für eine weiteres Grundstück, über das gerade verhandelt werde.

Hinter der leerstehenden Bauruine gab es bis Ende 2016 einen Getränkehandel. Im Garten standen Tische, Rentner spielten dort auch mal Skat, erinnerten sich Anwohner. Zu DDR-Zeiten hatte in dem Haus Elektrikermeister Schuster sein Geschäft. Das sei bis etwa 1980 gewesen, so eine Anwohnerin. Das Haus habe schon vor der Wende leer gestanden und sei seitdem ein Schandfleck in der Straße.

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Ortsbeirat Kulturwerkschule hecht

Michael Hecht stellt den Ortsbeiräten das Konzept der Kulturwerkschule vor. Steffen Kosin (Linke) hört aufmerksam zu. Foto: W. Schenk

Inzwischen ist das Dach bereits abgetragen. Schulgründer Hecht will das gesamte Gebäude abreißen. Auch die alten Schuppen und ehemaligen Garagen dahinter sollen weichen. Mit diesem und einem weiteren Grundstück könne man nun zunächst planen.

Über eine weitere Standortvariante sprach Hecht gestern im Ortsbeirat. Es wäre einfach großartig, meinte er, wenn die geplante Schule Bestandteil einer Lösung für die Zukunft der Hufewiesen wäre. Der Eigentümer, das Berliner Immobilienunternehmen Adler Real Estate, und der Verein Hufewiesen ringen derzeit gemeinsam mit dem Stadtplanungsamt um eine Kompromissvariante, die sowohl Bebauung als auch eine Zukunft als Bürgergrün ermöglicht. „Unsere Schule soll eine Stadtteilschule werden. Die Hufewiesen sind ideal für viele Schulprojekte und das Lernen an echten Aufgaben“, sagte Hecht.

Ortsbeirat Kulturwerkschule saal

Die Ortsbeiräte begrüßten das Konzept. Nach der Präsentation gab es eine lebhafte Debatte. Foto: W. Schenk

Das Konzept für die geplante Kulturwerkschule fand bei den Ortsbeiräten große Zustimmung. Hecht hatte das Gründer-Team, die Eckpunkte des pädagogischen Konzeptes und die Finanzierung vorgestellt. Er ließ keinen Zweifel daran, dass die Schule das Genehmigungsverfahren bestehen werde und zeigte sich auch zum beabsichtigen Starttermin im Sommer 2018 zuversichtlich. Im Jahr 2030 rechnet er mit etwa 700 Schülern und 80 Pädagogen. „Das ist eine relativ kleine Schule“, betonte er. Thomas Bergmann (FDP) zeigte sich überrascht, dass ein solch modernes Konzept ausgerechnet von Pädagogen komme. Christian Helms (Grüne) fragte nach Methoden der Leistungsbewertung. Eine entsprechende Dokumentation sei enorm wichtig, auch vor dem Hintergrund, dass es erst ab der 9. Klasse Noten geben werde, antwortete Hecht. Die Größe der Klasse werde bei 20 bis 25 Schülern liegen, reagierte er auf ein Frage von Rotraud Sawatzki (CDU).

Auf den Gästestühlen im Tagungssaal des Pieschener Rathauses hatten sich etwa zehn interessierte Zuhörer und Zuhörerinnen eingefunden. „Wir kennen viele Eltern, die nach einer Alternative für ihre Kinder suchen“, erklärten drei junge Mütter nach der Sitzung übereinstimmend. Auch für ihre eigenen Kinder würden sie hier gute Chancen sehen.

Am 21. Juni will das Schulgründer-Team seine Ideen interessierten Anwohnern und Eltern präsentieren. „Bevor wir ab Herbst das Schulkonzept einem größeren Interessentenkreis vorstellen werden, würden wir gern einer kleinen, ausgewählten Runde wohlwollend-interessierter Eltern unsere Vorstellungen einer guten Schule präsentieren“, heißt es in der entsprechenden Einladung.

Zum Thema:

WAS: Öffentliche Präsentationen zur Kulturwerkschule
WANN: 20.9.2017, 25.10. 2017 und 15.11.2017, jeweils 20 Uhr
WO: Ort wird noch bekanntgegeben

Für die Veranstaltung am 21. Juni gibt es keine Plätze mehr.

 

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