Hybridfahrzeuge, Digitalisierung, Vertragswerkstätten – in der Zukunft des Autos liegt die Vergangenheit kleiner privater Werkstätten. Als Familienbetrieb muss man sich etwas einfallen lassen. Das hat Werkstatt-Tochter Fritzi Adam getan. Alte Rennpappen motzt sie mit der Unterstützung ihres Vaters in sündig rote Nostalgie-Kutschen um. „Das sieht super zum Brautkleid aus!“, weiß die Karren-Ästhetin.
Schon von weitem fallen Grundstück und Haus der Adams auf. Ein halber blauer Trabant schaut aus der Fassade. Im Hof stehen jede Menge „Rostlauben“, die auf Wartung, Demontage oder Verkauf warten. Im Büro sitzt Fritzi Adam. Für das Interview übergibt sie den gerade erst wenige Wochen alten jüngsten Spross ihrem Bruder, der ihn im wohl modernsten (Kinder-)Wagen der Familie umherfährt.
Bei Familie Adam dreht sich alles um Autos. Die Ferienwohnungen oberhalb der Werkstatt führt die Mama, den Verkauf der Bruder und die Werkstatt der Vater. Hier machte Fritzi ihre Ausbildung. „Am Anfang war das seltsam. Wenn ich über den Hof ging, war ich für Kunden wie unsichtbar.“ Niemand ordnete ein junges hübsches Mädchen der Männerdomäne Autoschrauben zu. Jetzt arbeitet Fritzi mit ihrem Vater wie blind Hand in Hand. Und treibt eigene Pläne voran, die sehr gut ankommen.
Die Idee, Trabant, Wartburg, Lada & Skoda zu vermieten, kam der Familie aufgrund ihrer eigenen Passion für Spritztouren mit den Oldtimern. Tatsächlich ist die Fahrt mit den alten Autos ein Abenteuer. „Viele wissen ihr modernes Auto anschließend mehr zu schätzen“, sagt Fritzi lachend. Vor jeder Tour gibt es eine Einweisung, denn nicht jeder kommt auf Anhieb mit der Lenkradschaltung zurecht. Außerdem sind die Rostlauben sensibel. „Mit 150 Sachen über die Autobahn geht natürlich nicht“, sagt Fritzi. Die Schmuckstücke, drei Wartburgs der Modelle 353, 311 und 312, werden nur mit Chauffeur verliehen.
„Wir empfehlen unseren Gästen gern Ziele wie das DDR-Museum im Hochhaus am Albertplatz oder einen Besuch in der Planwirtschaft„, erklärt Fritzi. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit der Übernachtung in unterschiedlich gestalteten Themenräumen. In „Opas Garage“ übernachten Pensionsgäste in einem zum Doppelbett umfunktionierten Trabi. „Auf solche Ideen kommt mein Papa“, sagt Fritzi Adam. „Der ist nicht von dieser Welt.“ Liebevolle Details von der Kittelschürze auf dem Bügel bis zum Röstfein-Kaffee machen den Charme der besonderen Unterkunft aus. Im Auto schlafen ist auch mobil möglich. „Ein Highlight ist eine Ausfahrt mit unserem QEK Junior“, sagt Fritzi. Der kleine runde Wohnwagen eignet sich zum Beispiel für eine Tour in den Spreewald. „In den Autos bekommt man ein VIP-Gefühl“, sagt Fritzi aus eigener Erfahrung. „Die Leute winken und hupen.“ Besonders gern werden die nagellack-roten Flitzer mit 50s-Charme für feierliche Anlässe ausgeliehen. „Wir setzen bei der Vermietung auf Respekt und Vertrauen und hoffen, dass das auch unsere Gäste berücksichtigen“, betont Fritzi, die jetzt mit Baby im Büro und viel Herzblut durchstarten möchte.
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