Pfefferkorn Keramik 1807

Räumungsverkauf in Übigau: Keramikerin Beate Pfefferkorn zieht nach Cotta

Noch bis zum Ende des Monats hat Beate Pefferkorn ihr Atelier „elementaris“ in der Carrierastraße geöffnet. Am Fenster weist ein großes Schild auf den Räumungsverkauf hin. Dann ist Schluss für die Diplomkeramikerin in Übigau. Seit 2008 hat sie versucht, in dem kleinen Stadtteil mit ihrem Angebot an Keramikkunst Fuß zu fassen. Die Voraussetzungen waren gut. Eine akzeptable Miete für das Atelier samt Starkstromanschluss, separater Belüftung für den Brennraum und Wasseranschluss finde man nicht so schnell wieder. Diese Erfahrung habe sie bei der Suche nach alternativen Standorten auch in Pieschen gemacht.

Pfefferkorn Keramik 1807 kiste

Viele Exponate sind schon sortiert und warten aufs Verpacken. Foto: W. Schenk

Nun verlässt sie den Standort in den Elbarkaden und siedelt mit dem Geschäft nach Cotta um. Mehrere Gründe hätten letztlich dazu geführt, erzählt sie. Es sei schade, dass ihr Geschäft von den Anwohnern nicht angenommen wurde. Trotz vieler Versuche und Aktionen sei die Kundschaft ausgeblieben. Jetzt wird auf der gegenüber liegenden Seite gebaut. Auf vier Etagen entstehen neue Wohnungen. „Dann liegt das Atelier völlig im Schatten und es fehlt Licht zum arbeiten“, führt sie einen weiteren Grund ins Feld. Ohnehin sei die Carrierastraße mit den Elbarkaden keine Shoppingmeile. Eine Apotheke, ein Schlecker (noch vor der Insolvenz), ein Lebensmittelmarkt – alle hätten schon früh die Segel gestrichen. Die Nähe zum Elbepark lasse dem Einzelhandel oder anderen kleinen Geschäften wie ihrem hier keine Chance, schätzt sie.

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Bis 2011 hat Beate Pfefferkorn in Übigau auch gewohnt. Die Familie mit drei Kindern wäre gern dort geblieben. Aber große Wohnungen waren vor sechs Jahren noch rar auf dem Markt. In Cotta seien sie fündig geworden. Jetzt, wo auch der jüngste Sohn nicht mehr die Kita in Übigau besuche, gehe auch diese Bindung verloren.

Pfefferkorn Keramik 1807 schmuck

Beate Pfefferkorn liebt Porzellanschmuck. Foto: W. Schenk

Die Keramikkünstlerin hat sich auf Schmuck spezialisiert. „Ich mag die kleinen Formen mehr“, zeigt sie auf verschiedene Exponate wie Trichterketten, Bubbles oder Vlies. Im Regal, das noch nicht leer geräumt ist, reihen sich etliche kleine Gefäße aneinander. Ihre Diplomarbeit an der Hochschule für Kunst und Design in Burg Giebichenstein hat sich mit dem Thema „Schmuck.Status.Ritual“ beschäftigt. Auf der Suche nach ihren Kunden will sie nicht irgendwelchen modischen Trends hinterherlaufen. „Man muss authentisch bleiben. Der Kunde merkt, ob man eine eigene Ausdrucksform gefunden hat“, sagt die Keramikkünstlerin.

Zum Thema:

Das Atelier in Cotta befindet sich in der Rudolf-Renner-Straße. In dem Eckhaus befand sich bisher die Ladengalerie „Goldstücke“. Da müsse noch einiges umgebaut werden, bis hin zur Außenwerbung. Bevor es im November richtig ernst wird, steht noch eine weite Reise auf dem Plan. „Im Oktober bin ich mit einem Arbeitsstipendium in Fuping in China. Die Stadt hat ein großes Keramikmuseum. Dort werde ich arbeiten“, erzählt Beate Pfefferkorn. Ihre 13-jährige Tochter wird sie begleiten.

Am 2. und 3. September ist Beate Pfefferkorn mit ihrer Kunst auf dem Keramikmarkt Dresden am Goldenen Reiter zu sehen.

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