Hier gibt es Crémant und keinen Prosecco, das Bier ist französisch und die Speisen sowieso. „Was anderes kann ich auch nicht“, sagt Restaurant-Chef Frank Ollhoff. Er hat in Straßburg gelernt und dort auch die Meisterschule besucht. „Tafelspitz gehörte nicht zum Lehrstoff“, ergänzt er, um zu betonen, worum es ihm und seinem Chef de Cuisine, André Fröbel, geht. Sie wollen im Petit Frank leichte französische Küche in einer gepflegten Atmosphäre zum Erlebnis machen.
Die Weine dazu holt Ollhoff selbst aus Frankreich, sein in den Lehrjahren erlerntes Französisch hilft ihm dabei. Inzwischen gehören Winzer aus allen Regionen zu seinen Lieferanten. Und wenn ihm ein guter Wein aus Sachsen unterkommt, nimmt er ihn mit ins Angebot. Aber das war’s dann auch an Zugeständnissen. Zur Pflege französischer Traditionen gehört im Petit Frank auch, dass der Küchenchef hin und wieder zum Plausch an den Tisch kommt.
In den kommenden fünf Wochen stellt sich das Petit-Frank-Team dem Urteil von „Gourmet-Testessern“ und lässt seine Kochkünste und das Drumherum von den Gästen bewerten. Schon zum achten Mal nehmen sie an den „Kochsternstunden“ teil.
35 ausgewählte Restaurants aus Dresden und Umgebung konkurrieren in diesem Jahr um die meisten Sterne. Die Initiatoren dieses Events, Clemens Lutz und Marlen Buder von der Agentur Narciss & Taurus, haben sich dafür einen Bewertungskatalog ausgedacht. Pro Restaurant können die Testesser jeweils fünf Sterne in den sechs Kategorien Geschmack, Kreativität, Ambiente, Service, Preis/Leistung sowie erstmals auch für die zum Menü servierten Getränke verteilen. In dem Wettbewerb, der bis zum 10. April andauert, geht es auch um Dresdens beste Servicekraft. Neu ist auch, dass die Bewertung nur noch online möglich ist. Dadurch würden Fehler vermieden und die Auswertung stehe schneller zur Verfügung, hoffen die Organisatoren.
Im Petit Frank können die Gäste die Bewertung diskret auf einem iPad abgeben. „Am nächsten Tag stellt mir der Veranstalter dann schon die Noten für den Vorabend zu Verfügung“, sagt Ollhoff. Die Daten seien dann aber anonymisiert. „In den letzten Jahren haben wir es immer unter die besten fünf bis acht Restaurants geschafft“, zeigt er sich durchaus zufrieden. Für ein Restaurant, das von der Empfehlung der Kunden lebt, sei das schon wichtig.
Das Menü für dieses Jahr hat er gemeinsam mit seinem Chef de Cuisine kreiert. Fröbel hat bei ihm gelernt und beherrscht inzwischen auch das „Küchenfranzösisch“. Ansonsten verständigen sich die beiden Ur-Dresdner eher auf sächsisch. Für die Vorspeise, ein Duett von roh gebeizter Jakobsmuschel und der mit Calvados flambierten Riesengarnele auf warm mariniertem Rettich, verwenden sie in diesem Jahr erstmals ein Hanföl aus der 1. Dresdner Ölmanufaktur. Der Weg war nicht weit, denn René Schütze produziert seine Öle praktisch in den Räumen über dem Petit Frank in der Bürgerstraße und freut sich über die Kooperation.
Wer in Dresden gute französische Küche genießen will, muss nach Pieschen kommen, sagt er voller Überzeugung und nennt den Frankreichladen von Uwe Sochor als weiteren Anbieter. „Wir nehmen uns gegenseitig keine Kunden weg. Der Frankreichladen hat abends nicht geöffnet. Wir haben kein Ladengeschäft“, erklärt der Restaurantchef. Auch die Baguetterie sei eine schöne Ergänzung. „Was noch fehlt, ist eine Crêperie“, träumt Offhoff ein bisschen weiter.
Sobald es wieder wärmer wird, können die Gäste wählen, ob sie im gemütlichen Sandsteingewölbe oder dem kleine Garten speisen. Unser Publikum ist eher 55 und älter, schätzt Ollhoff. Natürlich kommen auch junge Leute zu uns. Aber in der Zeit, wo der Nachwuchs klein ist, sinken die Chancen auf den abendlichen Restaurant-Besuch, meint der Vater zweier Kinder. Und man muss es sich leisten wollen. Das Vier-Gänge-Menü inklusive Käseauswahl kostet 57,50 Euro.
Ab 17 Uhr ist geöffnet. Oft sei es so, dass die Fernsehgucker um 20 Uhr wieder gehen. Besonders bei wichtigen Fußballspielen könne man gut beobachten, wie die Männer langsam unruhig werden. Nach 20 Uhr käme dann oft eine zweite, völlig neue Gästerunde zustande.
Noch immer erinnern sich viele an die Sendung beim TV-Restaurant-Tester Christian Rach. Das ist elf Jahre her, staunt Ollhoff. Rach war es auch, der ihm zum Namen Petit Frank verhalf. Aber die Geschichte habe er nun wirklich schon so oft erzählt…
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