Die Pieschener Ortsbeiräte haben sich gestern mehrheitlich für die Aufhebung von zwei alten Beschlüssen zur Bebauung der Hufewiesen ausgesprochen. So sah der B-Plan Nr. 10 aus den 90er Jahren vor, auf der gesamten Fläche mehrgeschossige Wohnhäuser mit insgesamt etwa 850 Wohnungen zu errichten. 2011 folgte dann der Vorentwurf für den B-Plan 380, der neben einem Gewerbegebiet den Bau von 80 Reihenhäusern beabsichtigte. Beide Pläne sind aber nie beschlossen worden. „Das Gebiet der Hufewiesen ist aus Gründen der Einstufung als überschwemmungsgefährdetes Gebiet und des Fluglärmes nicht bebaubar“, heißt es in der Begründung der gemeinsamen Vorlage der Stadtratsfraktionen der Linken, Grünen und SPD, die gestern im Ortsbeirat auf der Tagesordnung stand. Der Entwurf zum Flächennutzungsplan sehe eine Nutzung als Waldfläche vor. Dieser Plan ist allerdings vom Stadtrat noch nicht beschlossen.
Die Eigentümer des etwa 10 Hektar großen Areals, das Immobilienunternehmen Adler Real Estate aus Berlin, will dagegen an den Wohnungsbauplänen auf dem Areal festhalten. Nach Führungswechseln an der Spitze des Unternehmens und bei der MBG Trachau, die als Tochterfirma das Grundstück besitzt, sollen diese jetzt mit dem Dresdner Stadtplanungsamt erörtert werden. Dort heißt es allerdings mit Nachdruck, dass man sich eine Einigung zwischen Eigentümer und dem Hufewiesen-Verein wünsche.
Vereinssprecherin Anja Osiander nutzte gestern die Möglichkeit, den Ortsbeiräten die Ziele des Vereins Hufewiesen Trachau zu erläutern. Das Hauptanliegen des Vereins ist, „die Hufewiesen zu erhalten und als öffentlich zugängliche Grünfläche mit unterschiedlichen Nutzungen zu entwickeln“, so Osiander. Großen Wert lege man darauf, die Nutzung der Hufewiesen „in einem Verfahren intensiver Bürgerbeteiligung“ zu ermitteln. Osiander räumte ein, dass auch die neuen Köpfe bei Adler Real Estate an ihren Plänen zur Wohnbebauung festhalten würden. Der Verein seinerseits „arbeitet weiter an einem Kaufangebot“, betonte sie im Gespräch und fügte hinzu, dass auch der Verein einen Konsens mit den jetzigen Eigentümern anstrebe.
Grünen-Stadträtin Kati Bischoffberger, die als Gast im Ortsbeirat saß, sagte nach der Sitzung, dass man mit dem Beschluss dem „Wunsch näher gekommen ist, die Hufewiesen zu einem großen Teil als Grünfläche zu erhalten“. Es sei zudem bemerkenswert, dass sich die CDU im Gegensatz zu den alten Beschlüssen dieses Mal der Stimme enthalten habe. Bischoffberger meint, dass dies auch dem Engagement des Hufewiesen-Vereins in den vergangenen fünf Jahren zu verdanken sei.
Der nächste Höhepunkt im Vereinsleben kündigt sich bereits an. Derzeit laufen die intensiven Vorbereitungen für das 6. Trachenfest. Es soll am 20. Mai stattfinden.
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