Dresdner Polizeibeamte haben gestern Nachmittag einen Trickbetrüger auf frischer Tat gestellt. Er hatte mehrere tausend Euro von drei Seniorinnen, darunter auch eine 78-jährige Frau aus Trachau, ergaunert. Das Geld konnte sichergestellt werden.
Seit Montagabend habe es im Stadtgebiet Dresden mindestens ein Dutzend Anrufe von Betrügern gegeben, erklärte heute ein Polizeisprecher. Diese hätten sich als Polizeibeamte ausgegeben und erzählt, dass Einbrecher gestellt wurden. Die Angerufenen stünden auf einer Liste und nun wären Wertsachen in der Wohnung aber auch das Geld auf der Bank nicht mehr sicher. Um ihre Glaubwürdigkeit zu erhöhen, hatten die Betrüger als anrufende Nummer die Dresdner Vorwahl 0351 und die Notrufnummer 110 eingeblendet.
Gestern Mittag hat sich eine 86-jährige Frau aus Striesen bei der Polizei gemeldet. Auch sie hatte einen solchen Anruf erhalten und im guten Glauben den vermeintlichen Polizisten 4.000 Euro übergeben. Erst nach der Übergabe waren ihr Zweifel gekommen. Daraufhin verständigte sie die Polizei.
Unterstützt wurden die Ermittler durch aufmerksame Sparkassenmitarbeiter. Diese hatten festgestellt, dass mehrere Senioren im Ergebnis derartiger Betrugsversuche größere Summen Geld abheben wollten. Zivile Beamte der Dresdner Kriminalpolizei beobachteten nach entsprechenden Hinweisen eine 74-jährige Dresdnerin, die insgesamt rund 28.000 Euro von ihrem Konto abgehoben hatte. Den Polizisten fiel dabei im Umfeld des Wohnhauses ein verdächtiger VW Passat auf. Der Fahrer des Passats traf die 74-Jährige vor ihrem Haus. Dort übergab die Seniorin ihm das Bargeld.
Die Beamten nahmen den Mann daraufhin vorläufig fest und stellten das Geld der Frau sicher. Es handelt sich um einen 37-jährigen Mann aus Berlin. Auch sein Fahrzeug wurde sichergestellt und kriminaltechnisch untersucht. Im Fahrzeug fanden die Polizisten weiteres Bargeld, insgesamt rund 15.000 Euro.
Nach aktuellem Ermittlungsstand stammte diese Summe ebenfalls aus dem Betrug an der Seniorin aus Striesen und einer 78-jährigen Frau aus Trachau, die um rund 10.000 Euro betrogen worden sei, so der Polizeisprecher. Die Dresdner Kriminalpolizei ermittelt weiter, insbesondere zu den Komplizen des Festgenommenen. Der 37-Jährige wird auf Antrag der Staatsanwaltschaft Dresden heute einem Ermittlungsrichter vorgeführt.
Die Polizei nimmt ihre Ermittlungen zum Anlass und warnt zum wiederholten Mal vor Betrügern. Sie nutze in keinster Weise die Notrufnummer 110, um mit Personen in Verbindung zu treten. Diese Rufnummer dient ausschließlich der Entgegennahme von Notrufen von Bürgern.
Auch würde kein Polizeibeamter je zur Auflösung von Konten oder Sparvermögen auffordern oder persönliche Vermögensdaten am Telefon erfragen. Oft würden sich Opfer von derartigen Betrügern schämen und keine Anzeige erstatten. „Leider schützen Sie damit unbewusst die Täterstrukturen, welche diese weit verbreiteten Ängste schamlos und ganz bewusst ausnutzen“, heißt es in der Pressemitteilung der Polizei. Sie sei hier auf aktive Mitwirkung der Betroffenen angewiesen.
5 Kommentare zu “Mieser Gauner gibt sich als Polizist aus und betrügt Seniorinnen”
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Mag sein, dass der Mann ein mieser Gauner ist, jedoch gehört diese Wertung nicht in die Überschrift. Ist eher so Bild-Niveau.
Manchmal, besonders wenn es um Kinder und alte Leute geht, ignoriere ich schon mal die Grundregeln des seriösen Journalismus. Aber nur manchmal. Und das Echo kommt prompt zurück.
@Sebastian
Das mag nicht sein, der Mann IST ein Gauner – und zwar ein ganz gro0er …
@Georg
Mir ging es auch eher um das Wort „mies“. Gauner würde ich noch durchgehen lassen.
[…] Woche war ein Betrüger auch im Ortsamt Pieschen unterwegs, allerdings mit einer anderen Masche. Er hatte sich als Polizist ausgegeben, um an das Ersparte seiner Opfer zu kommen. Er konnte von der Polizei gefasst […]