Flutschutzmauer Testaufbau 2103

Lego für Erwachsene – oder wie eine Hochwasserschutzwand getestet wird

„Kommt jetzt ein Hochwasser?“ Die Frage stellte heute Vormittag eine besorgte Mutter, die mit dem Kinderwagen unterwegs war und den Aufbau der Hochwasserschutzanlage in der Kötzschenbroder Straße verfolgte. Matthias Kolitzsch konnte sie beruhigen. „Wir testen hier den Aufbau der Anlage, kein Grund zur Besorgnis“, sagte der Leiter der Abteilung Verkehrsinfrastrukturunterhaltung im Regiebetrieb Zentrale Technische Dienste der Stadt. Kolitsch ist derjenige, der im Hochwasserfall die Entscheidung über den Aufbau der Schutzwände trifft.

Flutschutzmauer Testaufbau kolitsch

Kurzes und klares Resümé von Abteilungsleiter Matthias Kolitsch: „Keine Mängel“. Foto: W. Schenk

Das 22-köpfige Aufbauteam aus dem Regiebetrieb war bisher im Winterdienst aktiv und ist jetzt eigentlich mit der Beseitigung der Frostschäden auf den Dresdner Straßen beschäftigt. Heute allerdings wird der Aufbau der Hochwasserschutzwand geprobt. Die Stützen werden im Abstand von drei Metern auf die schon vorhandenen Halterungen in der Mauer gestellt und mit vier Schrauben verankert. Dann werden jeweils vier Dammbalken übereinander dazwischen eingefädelt, um die Höhe von 80 Zentimetern zu erreichen. Nur an den Treppen werden doppelt so viele Dammbalken benötigt. Darüber festgeschraubte Auftriebssicherungen verhindern, dass das Wasser sie im Ernstfall wieder wegspült.

„Stützen und Dammbalken sind aus Aluminium. Bei Hochwasser laufen die Dammbalken voll und sind somit widerstandsfähiger“, erläutert Kolitsch. Alle Teile für den Aufbau der Schutzwand sind wie in einem neu gekauften Baukasten säuberlich in einem Container einsortiert. „Das ist wie Lego für Erwachsene“, meint Kolitsch schmunzelnd.

Anzeige

Schramm Möbelmanufaktur


Flutschutzmauer Testaufbau team

Flutschutz-Training für 22 Mitarbeiter des Regiebetriebs Zentrale Technische Dienste. Foto: W. Schenk

Selbst die Sackkarre mit den fünf Einsteckblechen für die Schrauben steht ausfahrbereit da. Etwa 50 Meter Schutzwand können mit den Teilen aus einem Container errichtet werden. Insgesamt, so Kolitsch, verfüge der Regiebetrieb über 1,6 Kilometer Schutzwände, verteilt auf die drei Standorte in Mickten, der Altstadt und in Gohlis.

Der Aufbau und die Funktionstüchtigkeit der Anlage wird überwacht. Mitarbeiter der Talsperrenverwaltung, des Umweltamtes, der unteren Wasserbehörde und des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz sind vor Ort. „Keine Mängel. Alles hat reibungslos funktioniert“, so das Resümé von Matthias Kolitsch. Gegen 14 Uhr war die 250 Meter lange mobile Schutzwand wieder abgebaut und alle Teile ordentlich in die Container einsortiert.

[yag id=“25342″]

Die Kommentarfunktion wird 7 Tage nach Erscheinen des Beitrages geschlossen.

Das könnte Sie auch interessieren …

Gärtnern ohne Barrieren – Das Hochbeet, das für alle da ist

„Ich liebe den Garten“, sagt Sylvi Schiller. Ihr Ziel war es, ein Hochbeet zu entwickeln, das funktional ist, Barrieren abbaut und Inklusion >>>

Räuber ruft bei der Polizei an

Am Montagabend, 19. Mai 2025, kam es zu einem Raubüberfall in einem Geschäft an der Großenhainer Straße in Dresden-Pieschen. Ein Mann betrat >>>

Aktionswoche der Kindertagspflege

In Dresden läuft auch in diesem Jahr die sächsische Aktionswoche der Kindertagespflege. Tagesmütter und Tagesväter haben dafür zahlreiche >>>

Alkoholisierte Radfahrerin gestürzt

Am Sonnabend ist am Abend gegen 20.45 Uhr eine 42-jährige Radfahrerin auf der Leipziger Straße in Dresden-Trachau verunglückt. Sie wurde >>>

Sachsenbad: Vorlage listet Details zum Bauzustand auf

Transparenz und Wiederherstellung von verloren gegangenem Vertrauen – das waren zwei wichtige Forderungen der Mitglieder des >>>