„Kommt jetzt ein Hochwasser?“ Die Frage stellte heute Vormittag eine besorgte Mutter, die mit dem Kinderwagen unterwegs war und den Aufbau der Hochwasserschutzanlage in der Kötzschenbroder Straße verfolgte. Matthias Kolitzsch konnte sie beruhigen. „Wir testen hier den Aufbau der Anlage, kein Grund zur Besorgnis“, sagte der Leiter der Abteilung Verkehrsinfrastrukturunterhaltung im Regiebetrieb Zentrale Technische Dienste der Stadt. Kolitsch ist derjenige, der im Hochwasserfall die Entscheidung über den Aufbau der Schutzwände trifft.
Das 22-köpfige Aufbauteam aus dem Regiebetrieb war bisher im Winterdienst aktiv und ist jetzt eigentlich mit der Beseitigung der Frostschäden auf den Dresdner Straßen beschäftigt. Heute allerdings wird der Aufbau der Hochwasserschutzwand geprobt. Die Stützen werden im Abstand von drei Metern auf die schon vorhandenen Halterungen in der Mauer gestellt und mit vier Schrauben verankert. Dann werden jeweils vier Dammbalken übereinander dazwischen eingefädelt, um die Höhe von 80 Zentimetern zu erreichen. Nur an den Treppen werden doppelt so viele Dammbalken benötigt. Darüber festgeschraubte Auftriebssicherungen verhindern, dass das Wasser sie im Ernstfall wieder wegspült.
„Stützen und Dammbalken sind aus Aluminium. Bei Hochwasser laufen die Dammbalken voll und sind somit widerstandsfähiger“, erläutert Kolitsch. Alle Teile für den Aufbau der Schutzwand sind wie in einem neu gekauften Baukasten säuberlich in einem Container einsortiert. „Das ist wie Lego für Erwachsene“, meint Kolitsch schmunzelnd.
Selbst die Sackkarre mit den fünf Einsteckblechen für die Schrauben steht ausfahrbereit da. Etwa 50 Meter Schutzwand können mit den Teilen aus einem Container errichtet werden. Insgesamt, so Kolitsch, verfüge der Regiebetrieb über 1,6 Kilometer Schutzwände, verteilt auf die drei Standorte in Mickten, der Altstadt und in Gohlis.
Der Aufbau und die Funktionstüchtigkeit der Anlage wird überwacht. Mitarbeiter der Talsperrenverwaltung, des Umweltamtes, der unteren Wasserbehörde und des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz sind vor Ort. „Keine Mängel. Alles hat reibungslos funktioniert“, so das Resümé von Matthias Kolitsch. Gegen 14 Uhr war die 250 Meter lange mobile Schutzwand wieder abgebaut und alle Teile ordentlich in die Container einsortiert.
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