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Jugendbefragung nennt beliebteste Treffpunkte: Zuhause – bei Freunden – Vereine

Die Stadtteile des Ortsamtsbereiches Pieschen haben für die Freizeitgestaltung von jungen Leuten nur eine geringe Anziehungskraft. Viele Jugendliche suchen Abwechslung nach der Schule lieber in der Altstadt oder der Neustadt. Das ist ein Ergebnis der Dresdner Jugendbefragung aus dem Herbst 2016, deren Ergebnisse heute im Rathaus vorgestellt wurden. Die aufbereiteten Umfrageergebnisse einschließlich der Unterschiede zwischen den einzelnen Stadtgebieten sollen in zwei Wochen auf der Onlineplattform der Stadt Dresden bereit gestellt werden, kündigte Sascha Möckel von der Projektschmiede an. Deren Team hat die Umfrageergebnisse ausgewertet.

12.000 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 17 Jahren waren nach ihren Freizeitaktivitäten und -wünschen gefragt worden. 2.430 Fragebögen wurden ausgewertet. Obwohl die Auswahl breit angelegt war, haben mit 59 Prozent überdurchschnittlich viele Gymnasiastinnen und Gymnasiasten den Online-Fragebogen beantwortet. Insgesamt hätten sich 87,6 Prozent der Jugendlichen „zufrieden und eher zufrieden“ zu dem Freizeitangebot in Dresden geäußert, konstatierte Möckel.

Warten auf detaillierte Ergebnisse

Fast die Hälfte der Befragten kennt Jugendzentren, Kinder- und Jugendtreffs sowie Kinder- und Jugendhäuser in Dresden. Vor allem Kinder unter 14 Jahren würden diese Freizeitangebote nutzen. Spitzenreiter bei den Orten, an denen Jugendliche ihre Freizeit verbringen, sind ihr eigenes Zuhause, die Wohnung von Freunden und auf Platz 3 der Verein und hier meist ein Sportverein.

Thomas Rommel, Sozialarbeiter im Spielprojekt Eselnest, ist gespannt auf die detaillierte Auswertung der Umfrage. Die Einschätzung, dass die jungen Leute gern in die Altstadt gehen, trifft sich auch mit seinen Erfahrungen. Einkaufsstraßen, Altmarktgalerie und Centrum Galerie seien echte Anziehungspunkte, um sich mit Freunden zu treffen und abzuhängen, meinte er. Viele Jugendliche würden ein oder zweimal in der Woche dorthin fahren. Auch der Elbepark sei ein solcher Anziehungspunkt. Den Wunsch nach mehr Freiräumen, der bei den Antworten oft genannt wurde, kann er gut nachvollziehen. „Für junge Leute sind Plätze, an denen sie ohne Beobachtung sein können, enorm wichtig“, betont Rommel. Das könnten auch mehr Sportangebote mit jederzeit zugänglichen Sportanlagen sein, wie Bolz-, Fußball- und Sportplätze, Skater- und Bikeanlagen und Tischtennisplatten. Das sind Plätze, an denen sich junge Leute gern mit Freunden treffen, gemeinsam chillen, sich aber auch bewegen und sportlich aktiv sein können, so ein weiteres Ergebnis der Umfrage.

Altstadt mit höchstem Attraktivitätsindex

„Überrascht waren wir von dem Ergebnis, dass über 40 Prozent der Befragten Schulsozialarbeit und entsprechende Projekte kennen, obwohl es bisher noch nicht an allen Dresdner Schulen dieses Angebot gibt. Dass die Zielgruppe hier offenbar gut erreicht wird, bestärkt uns darin, die Schulsozialarbeit weiter auszubauen“, sagte heute Bildungsbürgermeister Hartmut Vorjohann bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse.

Bei der Auswertung der Umfrageergebnisse wurde für die einzelnen Stadtgebiete ein Attraktivitäsindex ermittelt. Er widerspiegelt die Relation zwischen dem Wohnort und dem Freizeitort. Für die Altstadt liegt dieser Index mit 6,28 Punkten überdurchschnittlich hoch. Mehr junge Leute als dort wohnen, zieht es in der Freizeit dorthin. Die Neustadt ist ebenfalls sehr attraktiv, der Index mit 1,53 aber schon deutlich geringer. In den Stadtteilen des Ortsamtes Pieschen liegt der Index unter 1. Das bedeutet, dass mehr junge Leute in ihrer Freizeit in die Nachbarstadtteile ziehen.

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