Der Schulterschluss von Dresdens Pegida-Verein und den Höcke-Anhängern in der AfD hat sich lange angekündigt. Nun ist er erfolgt. Das Brauhaus Watzke an der Grenze zwischen den Ortsteilen Pieschen und Mickten darf sich mit dem zweifelhaften Ruhm der historischen Stätte für dieses Ereignis schmücken. Unter den mehr als 500 Zuhörern waren etliche Montagsdemonstranten. Sie zelebrierten routiniert und aufs Stichwort ihre Sprechchöre. Für Ordnung sorgte Pegida-Vereinsvize Siegfried Däbritz mit seiner Montagsmannschaft. Als Gastredner Höcke vorfuhr und aus dem Auto stieg, riefen einige der Ordner doch tatsächlich „Höcke, unsere Ehre!“.
Die Schnittmengen zwischen Höcke und den Pegida-Anhängern sind groß. So wie Pegida-Gründer Lutz Bachmann die von ihm früher heftig verteufelte AfD inzwischen hemmungslos liebt, wird er seine großspurig angekündigte Freiheitlich Direkt Demokratische Volkspartei wohl nicht mehr brauchen. Er macht jetzt lieber Werbung für die AfD.
„Höcke nach Berlin“ schallte es nach der Rede von Höcke durch den Ballsaal des Brauhauses Watzke. Auch Bachmann ist dafür, dass Höcke seine Absage an eine Bundestagskandidatur revidiert. Aber zunächst lädt er den Thüringer AfD-Vorsitzenden als Redner auf die Pegida-Bühne in Dresden ein. Schließlich gab es da in den vergangenen Monaten außer den Dauerrednern Bachmann und Siegfried Däbritz nichts zu hören. Die Bewegung schwächelt. Der Chef wohnt auf einer Insel im Atlantik und musste vor Gericht mehrere Schlappen hinnehmen. Da ist eine neue Lichtgestalt, die man auch anfassen kann, dringend vonnöten. Der vielmals zitierte HC Strache ist eben einfach zu weit weg.
Und so ist es auch wenig verwunderlich, dass Bachmann seinen neuen Liebling vor der AfD-Bundesvorsitzenden Frauke Petry in Schutz nimmt. Sie soll aufhören, die konservativ-patriotischen Kräfte zu spalten. Sie würde sonst die Arbeit vieler Patrioten zerstören. Petry, die bisher konsequent den Kontakt zu Bachmann und Pegida ablehnt, sieht Höcke eher als Belastung für ihre Partei. Und die Liaison zwischen beiden wohl auch.
Pegida will nun also die AfD auf der Straße sein. Und zumindest Höcke will das auch so und bestätigte der Bewegung ihre Vorbildfunktion für ganz Deutschland. Man mag sich eben. Höcke wird dem rechten Lager zugeordnet, er vertritt rassistische Positionen, ihm wird eine Nähe zu nationalsozialistischem Gedankengut nachgesagt. Erinnert sei daran, dass der Dresdner Politikwissenschaftler Werner Patzelt sowohl Höcke in einem Gutachten als auch Pegida-Anhängern nach etlichen Befragungen Rassismus attestiert hat. Zehn Prozent der Pegida-Anhänger seien„eindeutige Rassisten“. Sie hätten Vorbehalte gegen das biologisch angeborene andere Aussehen der Menschen. 49 Prozent disqualifizieren andere Menschen wegen ihrer Kultur, 40 Prozent wegen ihrer Religion. Unter denen, die heute noch Bachmann und Däbritz folgen und Höcke zujubeln, dürfte dieser Anteil deutlich größer sein.
Es wird nicht der letzte Auftritt von Höcke in Dresden sein. Bis zur Bundestagswahl im September ist noch viel Zeit. Bis dahin kann auch das Management im Brauhaus Watzke über seine Prioritäten in der Traditionspflege nachdenken.
Dresdens Ruf ist noch lange nicht gerettet.
12 thoughts on “Höcke, AfD und Pegida im Brauhaus Watzke – ein Kommentar”
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Wer jetzt noch zu Watzke geht, unterstützt Nazis!
Watzke hat sich distanziert, gerade auf der website entdeckt.
Super Sache das im Ballhaus das Volk und die Politik zusammentreffen dürfen.
Schade und sehr bedauerlich hingegen finde ich das im obigen Artikel nicht auf die Aussagen und Ergebnisse dieses Treffens eingegangen wird. Da hätte ich jetzt hier wirklich ein bischen Journalismus erwartet …
Herr Schenk was ist den das für ein unsinn was Sie hier schreiben von hinten bis vorne nur Müll und gar keine Zusammenhänge. Bei Ihrer einseitigen Berichterstattung ist es klar in welche politische Richtung Ihr Gedankengut geht. Kein wort über die Entgleisungen der Gegenseite. Und zum Schluss noch das Watzke durch den Dreck ziehen.
Völlig falsche Darstellung der Fakten. PIESCHEN-AKTUELL.de = UNSERIÖS
Eine Anmerkung sei gestattet: bitte die Überschrift beachten – …. ein Kommentar. Da geht es um Meinung, nicht um Fakten.
TROTZDEM UNSERIÖS UND MEHR ALS EINSEITIG
@Sabine
Darauf sollte man mit jenem einzigen, inhaltlich sinnvollen, Spruch antworten, den Dieter Nuhr jemals von sich gegeben hat…
„Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die…“
Das Watzke stellt sich schon seit geraumer Zeit derartigen Organistionen als Veranstalltungsort zur Verfügung. Man möchte wohl dem Dresdner Zeitgeist entsprechen.
Der werte Herr Unger möchte die Dresdner wohl verarschen, der weiß genau, was er tut!
http://afd-dd.de/events/wahlkampfveranstaltung-mit-bernd-lucke-und-marcus-pretzell/
http://www.dnn.de/Dresden/Stadtpolitik/Der-Dresdner-Akademikerball-soll-ohne-rechte-Burschenschaften-stattfinden-Stura-zweifelt
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-12/sachsen-pegida-sozialarbeit-deutsche-obdachlose-fremdenfeindlichkeit-fluechtlinge
Pfui Watzke, also dass Herr Unger nicht gewusst habe, dass Höcke menschenverachtende, antisemitische und rassistische Meinungen vertrete… kann nur ein Witz sein. Ich persönlich werde nie wieder ins Watzke gehen.
Hey Leute wenn ihr dieses hier alles gelesen habt und selbstständig denken könnt, dann boykotiert die Geschäfte die dies hier finanzieren…… Lasst euch und eure Kinder und Enkel nicht von diesem linksfaschistischen undemokratischen Denken unglücklich machen.
Sehr geehrter Nutzer,
einige Passagen des Kommentars verstoßen gegen die Netikette. und wurden darum entfernt. Die Bezeichnung als linksfaschistisch haben wir, obwohl sie jeglicher Grundlage entbehrt, als Meinungsäußerung eingeordnet.
Redaktion Pieschen Aktuell