Flüchtlingsschiff 2009

Flüchtlingsschiff Al-hadj Djumaa bis Donnerstag im Neustädter Hafen

Das ehemalige ägyptische Flüchtlingsschiff „Al-hadj Djumaa“ ist gestern am Neustädter Hafen in der Leipziger Vorstadt angekommen. Radfahrer und Fußgänger kommen vorbei, bleiben stehen, klettern auf das Schiff und schlängeln sich zwischen den darauf stehenden Figuren hindurch. Wer mehr wissen will, nimmt sich einen Flyer oder liest die Poster, die rings um das Schiff aufgehängt sind. In einer Jurte gibt es weitere Möglichkeiten zur Information. Abends gibt es Livemusik – heute ab 17 Uhr proben Bossa Crossa und Sambalia öffentlich, morgen ab 18 Uhr spielen Banda Internationale und eine Nachwuchsband.
öffentliche Probe

Mit dem Schiff „Al-hadj Djumaa“ waren im Sommer 2013 knapp 300 Menschen, 217 Eritreer und 65 Äthiopier von Ägypten über das Mittelmeer gefahren. Vor Lampedusa wurde es von der italienischen Küstenwache beschlagnahmt. Nun stehen 70 Kupferfiguren des dänischen Künstlers Jens Galschiøt auf dem Schiff. Sie sollen die Passagiere symbolisieren, die damals nach zweieinhalb Tagen Lampedusa erreichten.

Flüchtlingsschiff jurte

Für Informationen und Gespräche gibt es Platz in der Jurte und an den Tischen auf dem Ausstellungsareal. Foto: W. Schenk

Schon mit dieser Anzahl an Figuren wirkt das Boot voll. Tatsächlich waren aber damals ungefähr viermal so viele Passagiere an Bord. „Mit Sicherheit gut ankommen“ heißt dieses sozial-kulturelle Schiffsprojekt zu Flucht und Migration. Die Outlaw-Stiftung hat zwei Schiffe mit mehreren Stationen in Hafenstädten entlang der deutschen Nordseeküste und kreuz und quer durch Deutschland über Flüsse und Kanäle auf die Reise geschickt. „Ziel ist es“, so die Initatoren, „mit einem „Hingucker“ und mit den Veranstaltungen und Aktionen entlang der Route Gelegenheiten zu bieten, sich mit dem Flüchtlingsthema auf eine andere Weise als gewohnt auseinander zu setzen.“

Ab Freitag wird das Schiff die Stadt in Richtung Potsdam verlassen. Ziel ist die Bundeshauptstadt Berlin. Hier wird das Schiff zum Ende der Reise am nationalen Tag der Flüchtlinge am 30. September präsentiert.

Der Beitrag entstand mit Unterstützung des Online-Magazins Neustadt Geflüster.

Die Kommentarfunktion wird 7 Tage nach Erscheinen des Beitrages geschlossen.

Das könnte Sie auch interessieren …

Kultcafé „Charlottes Enkel“ vom Schillerplatz – jetzt auch in Pieschen

Wenn man das Café „Charlottes Enkel“ betritt, begegnen einem weder die Enkel, noch Oma Charlotte. Dafür wird der Gast von der >>>

Illustratorin Anne Ibelings – von der Neustadt nach Pieschen

In der Dresdner Neustadt wohlbekannt, ist die Illustratorin nun in Pieschen mit ihrem Atelier und Kunstkursen vertreten. Sie hat in Münster >>>

Bundestagswahl: Wahlhelferdashboard ab sofort online

Für die Bundestagswahl am Sonntag, 23. Februar 2025, gibt es über 6.700 Anmeldungen von ehrenamtlichen Unterstützerinnen und Unterstützern. >>>

Pieschner Kinotipps ab 16. Januar

Mit freundlicher Unterstützung des Dresdner Kinokalenders präsentieren wir die Kinotipps der Woche für den Stadtbezirk Pieschen. >>>

„Babička im Rausch“: Pieschen bekommt Restaurant mit böhmischer Küche

Ende Januar gibt es wieder original Pilsener Tankbier an der Ecke Bürgerstraße und Oschatzer Straße. „Am 21. Januar werden die drei >>>