Robert Peche ist Trainer in der Fechtschule Artos

En garde! – Besuch in der Fechtschule Artos

Es gibt sie, die Situationen im Alltag, in denen man Satisfaktion fordern möchte. Dem Vordrängler an der Kasse, dem Parklückendieb, dem ruppigen Rempler möchte man den Wollhandschuh ins Gesicht werfen und zum Duell reizen. Fechten, das stellt der Inhaber der Fechtschule Artos, Robert Peche, ganz richtig fest, hat den Nimbus des Elitären, Adligen. Doch eigentlich ist es eine Sportart für die ganze Familie.

In die Fechtschule Artos auf der Kleistschule kommen Senioren, Kinder zu Geburtstagsfeiern und Angestellte zu Firmenfeiern. Ab und an stellt die Schule auch einen jugendlichen Vizemeister und andere Medaillenempfänger. Der zugehörige Fechtverein in Radebeul zählt 160 Mitglieder und kümmert sich um die Wettkämpfe. In der Schule in Pieschen wird angefüttert.

Bei Kindergeburtstagen fungiert der Degen auch mal als Laserschwert

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He/Ro in Tante Ju am 9. Januar


„Das Faszinierende am Fechten ist für mich die eigene Verantwortung“, erklärt Trainer Robert Peche. Man müsse vorausschauen, Angriffe einleiten, die Verteidigung führen. Ob man gewinnt oder verliert, hängt ganz allein vom Sportler selbst ab. Ruhm und Ehre – beides wird nicht geteilt. Als Trainer, sagt er, mag er die große Herausforderung, Schüler jedes Alters die Vielfalt des Fechtens näher zu bringen. Athletische und technische Fähigkeiten gehören ebenso dazu wie taktische. „Man muss noch vor dem Gegner wissen, was dieser als nächstes tun will.“

Fechten ist die einzige Sportart bei Olympia, bei der mit einer Waffe gekämpft wird. „Du musst dich selbst beherrschen, deine Waffe und den Gegner“, erklärt Peche. Zu seinem Anspruch gehört es, dieses Können weiter zu vermitteln. „Es ist ein Handwerk, meinetwegen wie Tischlern, das man lernen kann. Aber ob aus dem Schüler ein Schreiner oder ein Top-Designer wird, hängt von Fleiß und Talent ab. Ein fleißiger Handwerker schlägt auch schon mal ein faules Talent.“

Ruhm oder Niederlage - beim Fechten trägt einer alles

Ruhm oder Niederlage – beim Fechten trägt einer alles

Robert Peche begann seinen Fechtunterricht schon in der dritten Klasse. In der DDR durfte man den Unterricht eigentlich erst in der vierten beginnen. „Ich hatte den Vorteil, dass mein Vater Fechtlehrer war.“ Danach besuchte Peche die Sportschule Dresden und orientierte sich in Richtung Leistungssport. „Das bot mit allerdings nach dem Abitur 1998 keine hinreichende Perspektive“, sagt Peche. Daran hatte die Situation des Fechtsports nach der Wende ihren Anteil. Die Anzahl der Fechttrainer nahm rapide ab, weil die Gelder fehlten. Peche absolvierte seinen Wehrdienst und studierte Kommunikationswissenschaften. Übungsleiter beim Fechten in Dresden blieb er die ganze Zeit über.

Schließlich ergab sich auf der Kleiststraße die Möglichkeit, eine Fechtschule in direkter Nachbarschaft zu einem Bogensportladen zu eröffnen. Peche ergriff die Chance. Getauft wurde die Schule nach dem Fecht-Ausstatter Artos in Schkeuditz. Der Besitzer Steffen Grollmisch war Präsident des Sächsischen Fechtverbandes und erfand eine neuartige Fechtbahn, die leichter zu transportieren ist. „Bis Ende der 90er waren die Fechtbahnen aus Kupfer“, berichtet Robert Peche, dessen Schule mit Grollmisch kooperiert. „Viel von unserem Equipment stammt von Artos.“

Zum Abschied reicht Robert Peche in guter Fechtertradition die linke Hand, denn die rechte steckt noch im Griff des Floretts. Der nächste Schüler wartet schon auf seine Lektion.

Service:
Fechtschule Artos
Kleiststraße 10c im Kleistkarree
Telefon: +49 (0)351 84 35 513
E-Mail: info@fechtschule-artos.de

 

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