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Dresden sucht nach bester Ehrung für verstorbenen Altkanzler Helmut Kohl

Nach dem Tod von Altbundeskanzler Helmut Kohl ist eine Debatte darüber entbrannt, wie die Stadt Dresden den Politiker am Besten ehren könnte. Schließlich war es Kohl, der am 19. Dezember, nur sechs Wochen nach dem Mauerfall, auf dem Dresdner Neumarkt vor der Ruine der Frauenkirche den wohl wichtigsten Satz in der damaligen Situation ausgesprochen hat: „Mein Ziel bleibt, wenn die geschichtliche Stunde es zulässt, die Einheit unserer Nation.“ Schließlich gab es damals auch andere Ideen über die nähere politische Zukunft von BRD und DDR.

Nachdem CDU und die Gesellschaft Historischer Neumarkt ganz schnell mit Vorschläge präsent waren, hat die Wochenzeitung DIE ZEIT in der am Donnerstag erschienenen Ausgabe Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) nach seiner Meinung gefragt. Er meinte dort, dass der Neumarkt wohl nicht umbenannt würde. „Da würden wir den Fehler früherer Generationen wiederholen, Plätze ständig nach den jeweiligen Anführern umzubenennen. Wir denken über andere Sachen nach“, sagt er, um dann seinen Vorschlag ins Spiel zu bringen: „Wir haben ein starkes Schüleraustausch-Programm mit unseren europäischen Partnerstädten. Dieses Programm nach ihm, dem großen Europäer, zu benennen wäre ein schöner erster Schritt“. Dass Hilbert dann auch noch über einen Helmut-Kohl-Flughafen frotzeln kann, spricht für ihn. „Warum nicht. Vielleicht führt es dazu, dass wir endlich von mehr Airlines angesteuert werden“.

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Die Gesellschaft Historische Neumarkt Dresden möchte gern, dass Helmut Kohl postum die Ehrenbürgerschaft der Stadt verliehen wird. „In Dresden galt sein
Engagement … auch der Frauenkirche, für deren Wiederaufbau er sich persönlich, auch mit finanziellen Mitteln, einsetzte. Er war sich der Bedeutung dieses Kirchenbaus als Symbol für Frieden und Versöhnung zutiefst bewusst. Ohne sein geschicktes Agieren, seine Tatkraft in dieser geschichtlichen Stunde 1989 wäre weder der Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche durchführbar, noch des sie umgebenden Neumarktes in der heutigen Qualität denkbar gewesen“, heißt es in einer entsprechenden Erklärung des Vereinsvorstandes.

Die Dresdner CDU will dagegen etwas Greifbareres und hat vorgeschlagen, einen zentralen Platz in der Stadt nach Helmut Kohl zu benennen. „Kohls Rede am 19. Dezember 1989 vor der Ruine der Dresdner Frauenkirche vor Zehntausenden Menschen stieß zweifelsohne das Tor zur Deutschen Einheit weit auf“, erklärte Kreisvorsitzender Christian Hartmann. Schon damals habe Kohl die Dresdnerinnen und Dresdner mit „Liebe Landsleute“ angesprochen. Kohl habe sein Versprechen, die Deutsche Einheit zu vollenden, eingelöst. Hartmann hat nun die anderen Parteien eingeladen, sich gemeinsam auf einen bedeutenden zentralen Platz zu verständigen. „Wir könnten uns dabei beispielsweise den Platz vor dem wiedereröffneten Kulturpalast vorstellen“, brachte er auch gleich einen eigenen Vorschlag ein. Das Echo aus den anderen Parteien blieb bisher aus. André Schollbach, Linke-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat, mahnte dagegen Zurückhaltung an. „Die Pietät gebietet es, weder ein Windhunderennen zu etwaigen Ehrungen zu veranstalten, noch mit unausgegorenen Vorschlägen an die Öffentlichkeit zu treten“, sagte er. Ehrenbürger könnten nur lebende Personen werden. Das war auch dem Verein Historischer Neumarkt bekannt. Er bat, den Stadtrat, falls notwendig, die entsprechende Satzung zu ändern.

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