Mit dreißig Entdeckungen für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen wollen die Autoren Albert Wild und Saskia Wünsche Ausflüge in der Stadt Dresden erleichtern. Nicht nur für Senioren, auch für Mütter mit Kinderwagen ist der kleine Wegweiser zu Erholungsorten in Dresden bestens geeignet. Heute fand das Projekt in der Seniorenbegegnungsstätte „Impuls“ in der Bürgerstraße mit der Präsentation für die Öffentlichkeit sein Finale.
Ideengeber und Hauptautor Albert Wild ist begeisterter Wanderer und Wanderleiter. Auch mit den Senioren, die sich regelmäßig im Impuls versammeln, ist er seit fünf Jahren unterwegs. In den beiden Impuls-Mitarbeiterinnen Saskia Wünsche und Adrienne Höfgen fand er umfangreiche Unterstützung und Hilfe bei der Suche nach Geldgebern für die Umsetzung der Idee. „Mit meinen 68 Jahren habe ich schon mal Probleme mit den Knien“, erzählt er. Da überlege man sich, wo man in Dresden noch unterwegs sein könne. So hat er fast 60 Parks in der ganzen Stadt erwandert, sich Notizen zu ihrer Beschaffenheit und Barrierefreiheit gemacht, die besten Anfahrtsmöglichkeiten mit dem Nahverkehr recherchiert und auch nach Gaststätten und WC’s Ausschau gehalten. 30 Parkanlagen wurden nun für die Broschüre ausgewählt. Gut sortiert nach Ortsämtern und rechts und links der Elbe sind sie dargestellt. Wer allerdings einen Ausflugstipp für das Ortsamtsgebiet Pieschen erwartet, wird enttäuscht. Es gibt hier keinen für die Broschüre geeigneten Park. Auch der Themenstadtplan der Stadt findet trotz 44 Standorten bei der Suche nach „Parks“ kein Ergebnis.
Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (Linke) lobte das Engagement der Autoren und Helfer. „Es sei wichtig, für die Bewegung an der frischen Luft die Ziele in der Nähe zu kennen, die auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen selbständig und barrierefrei erreichbar sind“, sagte Kaufmann. „Viele Hände haben zum Erfolg beigetragen“, ergänzt Impuls-Mitarbeiterin Saskia Wünsche. So wurden die DVD’s in die 3.000 Broschüren per Hand von drei fleißigen Helfern eingeklebt. Auch aus der Stadtverwaltung habe es viel Unterstützung gegeben. Und die 83-jährige Christine Schmieder hat sich für das Titelbild samt Rollator in Schale geworfen. Dafür gab es heute einen Extraapplaus und für alle ein Glas Sekt.
Der wanderbegeisterte Albert Wild würde gern mehr aus seinem Erfahrungsschatz weitergeben. „Kurzwanderungen für Senioren – gemeint sind Strecken bis etwa acht Kilometer – kann ich mir gut vorstellen“, sagt er. Mehr als 30 entsprechende Touren habe er schon in Reserve. Aber, so schränkt er ein, „die Finanzierung fehlt“. Geldgeber für die aktuelle Broschüre ist das Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz gewesen. Ab sofort ist sie kostenlos im „Impuls“ zu haben, ab Mai soll sie in allen Ortsämtern ausliegen.
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