Kita Konkordienstraße, Moritzburger Str

Ungleiche Verteilung der Kita-Plätze – Defizite in Mickten, Kaditz und Trachau

Das Angebot an Kita-Plätzen ist im Ortsamtsbereich Pieschen sehr ungleich verteilt. Während in Mickten 283 Plätze fehlen, haben Pieschen Nord und Trachenberge einen Überhang von 144 Plätzen. Insgesamt verzeichnet der Fachplan Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege für 2016/17 ein Defizit von 207 Plätzen im Ortsamtsbereich.

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Kita-Plätze im Ortsamt Pieschen: Angebot und Bedarf. Grafik W. Schenk

Sabine Bibas, Leiterin des Kita-Eigenbetriebes, will den Plan am 7. Juni im Ortsbeirat vorstellen. „Pieschen ist einer der wenigen Ortsamtsbereiche, in denen wir in den kommenden Jahren noch bauen werden“, sagt Bibas und verweist auf die anhaltend hohen Herausforderungen in den sechs Stadtteilen. 204 neue Plätze seien in drei Einrichtungen geplant. Gesichert sei der Ersatzneubau am Trachenberger Platz. Die Baracke aus den fünziger Jahren müssen endlich weg. 2019 laufe die Betriebsgenehmigung aus. 3,3 Millionen Euro werden hier bis Ende 2018 verbaut. Das Projekt gehört zu dem Investitionspaket, das aus Fördergeldern des Freistaates bestritten wird, und das der Stadtrat kommende Woche verabschieden soll.

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Ein Neubau mit 135 Plätzen ist an der Naundorfer Straße geplant. Für einen weiteren Neubau mit gleicher Kapazität werde derzeit intensiv nach einem Standort gesucht. Das, so Bibas, sei in Pieschen besonders schwierig. Es gebe keine kommunalen Grundstücke mehr, die an ihrer Grenze nicht mehr als 50 Dezibel Lärmbelastung aufweisen würden.

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Sabine Bibas leitet den Kita-Eigenbetrieb. Foto: W. Schenk

Mit der Leipziger Straße, der Großenhainer Straße und der Hansastraße würden drei verkehrsreiche Magistralen das Stadtgebiet durchziehen, hinzu kämen die Bahnstrecke und die Einflugschneise für den Flughafen. Und natürlich der Hochwasserschutz. Angesichts dieser Rahmenbedingungen habe man auch keine Alternative zum Kita-Standort an der Schützenhofstraße gehabt. „Ich kann mich noch gut an den Unmut erinnern, als es um den Abriss der Garagen auf dem stadteigenen Grundstück ging“, erklärte die Eigenbetriebs-Chefin.

In Mickten hofft sie, dass die Investoren an der Sternstraße und dem Mika-Quartier bei ihren Zusagen bleiben. Dort entstehen in den nächsten Jahren rund 640 Wohnungen. Architekt Norbert Linnemann, der mit dem Büro Lineararchitekten die Sternstraße Grundstücksgesellschaft aus Freiburg als Investor vertritt, hatte im November 2015 erklärt: „Wir werden uns mit 300.000 Euro am Bau einer Kita beteiligen und setzen dabei auf einen Baubeginn bis 2019.“ Auch die Investoren im Areal Flößerstraße und Pieschener Straße denken über eine Kita nach. Franziska Ilbring, Sprecherin für das Projekt MiKa-Quartier, betonte, dass sich die Bauherren erst nach Abschluss der Planungen endgültig festlegen werden. „Wir müssen nicht immer selbst bauen, wir können auch mieten“, ermunterte Bibas die Bauherren.

Gruende für Wahl des Kitaplatzes

Nach welchen Kriterien suchen Eltern den Kita-Platz aus.. Quelle: Kita-Fachplan 2016/17

Wie wichtig die Kita-Plätze in Wohnortnähe sind, haben die Dresdner Experten in den Elternbefragungen ermittelt. Für 64 Prozent ist dies der wichtigste Faktor bei der Suche nach einem geeigneten Kita-Platz. Mit deutlichem Abstand folgen das jeweilige Kita-Konzept (44 Prozent) und die Nähe zum Arbeitsplatz (24 Prozent). Wenn das nicht funktioniert, bringen die Eltern ihre Kinder auch in andere Stadtteile. Immerhin 29 Prozent wählen diesen Weg – vorwiegend in Kitas in der Neustadt und der Altstadt. Wer auf eine lange Öffnungszeit der Kindereinrichtung angewiesen ist, hat hier nur die Kita in der Wurzener Straße zur Auswahl. Sie ist die einzige im Ortsamtsbereich, die bis 20 Uhr geöffnet ist. „Die Eltern sind bereit, weite Wege in Kauf zu nehmen, wenn sie für ihr Kind eine zweisprachige Kita, besondere Angebot für die Bewegung oder künstlerische Betätigung suchen“, sagte Bibas. Manchmal reiche aber auch ein sehr guter Ruf oder ein toller Außenbereich, um die Entscheidung zu beeinflussen.

Wie flexibel die Planung im Eigenbetrieb sein muss, macht die Eigenbetriebsleiterin an der letzten Bevölkerungsprognose fest, die dem Fachplan zugrunde liegt. Sie stammt vom Oktober 2015. Innerhalb von einem Jahr habe sich die Prognose bei den 0 bis 7-jährigen Kindern um 450 erhöht, bei den Kindern im Grundschulalter um 230. Der anhaltende Zuzug und die Zuwanderung im letzten Jahr seien dafür die Gründe.

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