Der Unfall am Haltepunkt Trachau ist offenbar auf einen Fehler des Fahrzeugführers zurückzuführen. „Durch Freigabe der falschen Ausstiegsseite erfolgte auch eine automatische Durchsage dieser Ausstiegseite“, erklärte heute ein Bahnsprecher auf Anfrage des Online-Journals Pieschen Aktuell. Am Sonntag Morgen war ein 74-jähriger Mann auf der falschen Seite aus der S-Bahn ausgestiegen und auf die Gleise gestürzt.

Die Bundespolizei hatte Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung eingeleitet. Auf einen Zeugenaufruf hatte sich ein Frau gemeldet. Diese habe bestätigt, dass sich die Türen auf der vom Bahnsteig abgewendeten Seite geöffnet hätten. Sie habe auch die entsprechende Ansage gehört. Für die Ermittlungen der Unfallursache hätten die Beamten die Aufzeichnungen aus dem Zugführerstand sichergestellt, sagte ein Sprecher der Bundespolizei Dresden auf Anfrage. Als mögliche Ursache nannte er die veränderte Situation am Haltepunkt Trachau. Seit dem Umbau im Frühjahr gebe es hier im Gegensatz zu früher einen Inselbahnsteig. Damit wechsle auch die Ausstiegsseite aus den Zügen.

Der Bahnsprecher erklärte außerdem. dass beim Halt des Zuges sich nur die Türen öffnen würden, die der Triebfahrzeugführer freigebe. „Bei der S-Bahn Dresden fahren nur Züge mit seitenbezogener Türfreigabe“, so die Antwort auf eine entsprechende Frage. Auch die Ansage der Ausstiegsseite sei für die Bahn inzwischen eine Pflicht. Ein solcher Unfall sei im Bereich der DB Regio Südost, zu der Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gehören, zum ersten Mal passiert.

Die Bahn hatte in den vergangenen Jahren 120 Millionen Euro in den Ausbau der S-Bahn-Strecke zwischen Dresden-Neustadt und Meißen Triebischtal investiert. S-Bahn und Fernzüge fahren seit dem Frühjahr auf eigenen Gleisen. Ausgebaut wurden die Haltepunkte in Meißen, Pieschen und Trachau. Ein völlig neuer Haltepunkt war im April am Bischofsplatz eingeweiht worden.

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