Noch liegt der Wasserspiegel im Hafen Dresden-Pieschen ruhig, fast glatt. Enten schwimmen schnatternd hin und her oder schweben mit gekonnter Wasserlandung ein. Der leichte Herbstwind kräuselt die Elbe an der Oberfläche. Kommende Woche ist es mit der Idylle vorerst vorbei. Bis kurz vor Weihnachten wird ein Bagger den Elbegrund aufwühlen und abtragen. Am 9. November beginnen die Arbeiten mit der Einrichtung der Baustelle, einen Tag später wird geschaufelt. „Das letzte Mal wurde der Hafen vor 21 Jahren ausgebaggert“, erzählt Daniel Dasenbrock vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Dresden. Was die Hochwasser 2002, 2006 und 2013 über die Mole und durch die Hafeneinfahrt gespült haben, müsse nun endlich raus. Insgesamt 13.600 Tonnen, so die letzte Schätzung, hätten sich angesammelt und sollen nun weggebaggert werden. „Bei einem Pegelstand von 80 Zentimetern und weniger können wir unsere Fahrzeuge nicht mehr frei im Hafen bewegen. Dann muss man die Stellen kennen, die zum Beispiel für den Schwimmgreifer „Meißen“ noch befahrbar sind“, meint Dasenbrock.
Bevor die Arbeiten beginnen, wird der Grund von Experten noch nach Munition abgesucht. Sollte es verdächtige Gegenstände geben, würden auch Taucher eingesetzt. Dann hat der Seilgreifer der Firma Hülskens Wasserbau freie Fahrt. Der Spezialbagger ist GPS-gesteuert und kann so präzise Schicht für Schicht die Sedimente abtragen und in die rund 500 Tonnen fassenden Frachtkähne verladen. Geplant sind die Arbeiten bis zum 22. Dezember. „Wir hoffen aber, dass wir früher fertig werden“, sagt Dasenbrock. Mit eine Peilung werde nach Abschluss der Arbeiten geprüft, ob die geplante Wassertiefe überall erreicht wurde. Knapp 900.000 Euro investiert das Schifffahrtsamt in die Hafenarbeiten.
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