Mit vier Beiträgen haben sich Initiativen aus Pieschen am Gemeinschaftsprojekt „Stories of Change – Geschichten des Wandels“ beteiligt. In dem Videowettbewerb werden Ideen dafür gesucht, wie die Stadt nachhaltiger und weltoffener gestaltet werden kann. Am bekanntesten dürften die Akteure von „Dresden hilft Kobane“ sein. Gerade erst haben wir hier über den weiten Weg des Rettungswagens bis zu seinem Ziel in Griechenland berichtet. Aber auch die anderen Projekte klingen spannend. „1Nite Tent. Zu Hause ist, wo der Rucksack steht“ und „Aufstriche aus der Erfurter Straße“ haben ebenfalls kurze Videobeiträge eingereicht, in denen sie ihre Idee beschreiben. Bei Pieschen Aktuell schon einmal vorgestellt wurde die Initiative „Tellertausch und Gläserrücken“ mit Kristin Hofmann. Mit ihrem „Geschirrverleih für lau“ will sie nach dem Motto nutzen statt besitzen das nötige Zubehör für Feiern aller Art bereit stellen. Der im Sommer gestartete Service wird inzwischen rege genutzt.
Patrick und Anne Sophie wollen mit 1Nite Tent eine neue Art von Couchsurfen publik machen. Weil in Deutschland wild campen verboten ist, suchen sie nette Menschen mit einem Stück Wiese, auf dem man für eine Nacht ein Zelt aufbauen kann. Der Standort wird auf der Webseite von 1Nite Tent in eine Karte eingetragen und Outdoorfreunde, Reisende und Wanderer können diesen Standpunkt online abrufen und dort eine Nacht zelten. „Prinzip: Share-Economy, das heißt ohne Gegenleistung“, so die Projektbeschreibung. Es werden ein paar einfache Regeln aufgestellt, wie zum Beispiel: „Benimm dich und sei lieb!“ oder „Hinterlasse nur deine Fußabdrücke und nimm nichts mit als Erinnerungen“. Der Versuch, das Projekt mit eine Crowdfunding-Kampagne zu finanzieren, ist zwar im Frühjahr gescheitert, aber weiter machen wollen die Initiatoren dennoch. Der Starttermin wurde auf kommendes Jahr verschoben. Die Teilnahme bei „Stories of Change“ dient auf jeden Fall dazu, das Projekt weiter bekannt zu machen.
In der Erfurter Straße 11 werden vegan-vegetarische Aufstriche zubereitet – jede Woche neu. Sechs Parteien machen mit, also ist man alle sechs Wochen dran. Ein Honigglas voll für jede Partei steht bei Meffi und Karl vor der Wohnung im Regal. Dort können es sich die anderen abholen. Die Idee stamme aus der Neustadt, berichtet Meffi. Ein bisschen Herumfragen, sich über mögliche Allergien und Abneigungen austauschen und schon konnte es losgehen. Bruscetta mit schwarzen Oliven und Basilikumpaste habe es bereits gegeben, aber auch einen Grüne-Erbsen-Limetten-Aufstrich. Und der Effekt? Es stärke die Nachbarschaft und man habe immer ein zusätzliches Thema zum reden. Vielleicht, so die Initatoren der „Aufstriche aus der Erfurter Straße“, kann man das auch auf andere Thema ausweiten, wie zum Beispiel Brot backen.
Zum zweiten Mal hatten der Dresdner Verein Sukuma arts gemeinsam mit dem Netzwerk „Dresden im Wandel“, dem Entwicklungspolitischen Netzwerk Sachsen (ENS) sowie dem ARTS-Projekt des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR) zum Videowettbewerb aufgerufen. Am Donnerstag wollen sich die Inititiativen öffentlich vorstellen. Das Publikum soll darüber entscheiden, welche zwei Projekte in diesem Jahr eine professionelle Filmproduktion samt Ausstrahlung in Dresdner Kinos gewinnen.
„Entscheidend ist nicht die Qualität des eingesandten Videos, sondern die Geschichte des Wandels, die erzählt wird, und deren Bedeutung für die Stadtentwicklung“, erläutert Anne Schuster, Projektkoordinatorin „Stories of Change“. So zeigen die eingereichten Videos zum Beispiel konsumkritische Stadtrundgänge, ein interkulturelles Chorprojekt oder eine umweltfreundliche Geschäftsidee. „Jede Veränderung, die unsere Stadt nachhaltiger und zukunftsfähiger macht, ist für uns von Interesse“, betont Anne Schuster. Im vergangenen Jahr wählte eine Jury aus Experten und Bürgern die Einsendungen der Elbtaler-Initiative, das Bürgerkraftwerk egNeos sowie den Hufewiesen e.V. für eine professionelle Kino-Produktion aus. Den Publikumspreis erhielt das Gartennetzwerk Dresden.
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