Die Einsatzbilanz der Polizei der vergangenen vier Tage listet neben Raub, Einbrüchen und Diebstahl auch einen gesprengten Zigarettenautomaten auf. So haben die Beamten aus dem Polizeirevier West in der Nacht zum Mittwoch ein Räuberduo in Kaditz festgenommen. Die beiden hatten zwischen Rankestraße und Fechnerstraße einen 20-Jährigen mit dem Messer bedroht und sein Handy gefordert. Das Opfer versuchte, sie statt dessen mit 50 Euro zu beruhigen. Das glückte und er konnte mit dem Handy die Polizei benachrichtigen. Opfer eines Einbruches wurde am Wochenende das Pfarrhaus der Laurentiuskirchgemeinde. Zum Glück wurde nichts gestohlen, Sachschaden bleibt jedoch nach Einbrüchen immer zurück.
In Trachau sprengten Unbekannte einen Zigarettenautomaten und entschwanden mit Geld und Glimmstengeln. Deutlich schwerer hatte es das Trägerwerk Soziale Dienste in Rehefelder Straße getroffen. Einbrecher durchsuchten Räume und Schränke und entwendeten vier Laptops sowie zwei Tresorwürfel, in denen sich Bargeld befand.
„Wenn wir nicht sofort einen Hinweis bekommen, ist es schwer, die Täter zu stellen“, erklärte gestern Polizeihauptkommissar Thomas Herbst auf der Sitzung des Ortsbeirates. Die Polizeidirektion Dresden stellt die Kriminalitätsstatistik 2015 derzeit in allen Ortsämtern und Ortschaften vor. Herbst empfiehlt, die Einbruchschäden schnell zu beseitigen. Sonst würden die Spuren der Einbruchwerkzeuge die gleiche Funktion erfüllen, wie früher die Gaunerzinken. „Hier ist was zu holen, würden Folgetäter dann oft denken“, meinte Herbst.
Für die Betroffenen geht das nicht immer so schnell und so einfach. Schaden aufnehmen, Versicherung benachrichtigen, Angebote von Handwerkern einholen. Und selbst wenn alles repariert und die Sicherheitsvorkehrungen aufgerüstet wurden, rettet das nicht immer vor erneutem Einbruch. Diese Erfahrung haben mehrere Händler im Bereich Leipziger Straße und Oschatzer Straße in den vergangenen Monaten gemacht. Reden darüber will keiner öffentlich. „Das würde wie eine Einladung wirken“, meinte einer. Frankreichladen-Inhaber Uwe Sochor machte dagegen im Sommer 2015 den Einbruch auf seiner Baustelle öffentlich. Mehr als 500 Kilogramm Kupfer hatten Diebe gestohlen, teils rabiat aus den Wänden gerissen. Kurz davor hatte es bereits einen Einbruch gegeben und Sochor die Baustelle zusätzlich gesichert – vergeblich.
Insgesamt seien viele Einbrüche auf Beschaffungskriminalität zurück zu führen, sagte Herbst gestern. Derzeit ermitteln die Beamten wegen einer stadtweiten Einbruchserie in mehr als 50 Bäckereien, fast 20 davon im Revier West. Geldverstecke in den Geschäften seien nicht sicher, auch nicht in den Backöfen, warnte Herbst. Ein crystalabhängiger deutscher Täter konnte bereits gefasst werden.
Eine weitere Serie beschäftigt die Polizisten. Im Bereich Industriestraße gebe es in letzter Zeit viele Brände. 27, meist brennen Mülltonnen, haben die Beamten bisher festgestellt. „Wir hoffen auf Hinweise von den Anwohnern“, meinte Herbst. Wenn die Einsatzfahrzeuge schnell vor Ort sind, sei dies oft auch mit einem Ermittlungserfolg verbunden.
„Pieschen ist sicher, die Situation hat sich nicht verschlechtert, sondern eher leicht gebessert“, fasste Herbst die Zahlen zusammen. Seine Beamten seien freitags auch am Elbepark im Einsatz, um vor allem illegale Autorennen zu unterbinden. Man habe Verständnis dafür, dass sich junge Leute treffen. Die Belästigungen der Anwohner seien, so die Einschätzung der Beamten, in letzter Zeit zurückgegangen.
Auf den Hinweis, dass in der Revier-Außenstelle in der Osterbergstraße nur noch zu begrenzten Öffnungszeiten Anzeigen angenommen würden, reagierte er mit dem Hinweis auf die Online-Wache der Polizei. Hier können Betroffene rund um die Uhr Anzeige erstatten, zwischen sieben verschiedenen Tatbeständen oder einer allgemeinen Anzeige auswählen und auch Fotos oder Dokumente hochladen. „Das Angebot wird sehr gut genutzt“, betonte Herbst und es klang nach viel Arbeit auf dem Revier.
Zum Polizeirevier Dresden-West gehören die Ortsamtsbereiche Cotta und Pieschen, sowie die Friedrichstadt und die Ortschaften Altfranken, Cossebaude, Gompitz, Mobschatz und Oberwartha.
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