Drei engagierte Frauen haben sich einen Traum erfüllt und einen eigenen Kindergarten gegründet. Aus der bescheidenen Idee eines Waldkindergartens mit Wiese und Bauwagen ist unerwartet ein ganzes Haus mit Park, Obstwiese, Teich und Panoramablick geworden. Im November eröffnet die Kita. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Eine kleine Vorschau auf Nimmerland.
„Eine Kita ganz stadtnah und mitten im Grünen“, sagt Elke Gebert. „Es gibt keine Straßen in der Nähe, keinen Verkehr.“ Wir sitzen hinter dem zukünftigen Naturkinderhaus auf einer Bank und mit weit ausholenden Gesten beschreiben die drei Frauen die Veränderungen, die im Gelände noch anstehen. Der große Sandkasten fehlt noch, ebenso die Naschecke mit Beerensträuchern. Das angrenzende Gelände ist ein verwinkelter Park mit Nussbäumen, Birnbäumen, einem Karpfenteich mit Seerosen, einer Insel und regelmäßig nistenden Graugänsen. Ein Paradies mit Panoramablick, gelegen auf der Hellerhofstraße 37e. „Wir dachten, hier muss doch irgendwo der Haken sein“, sagt Wibke Wolf. Und dann fand sich keiner.
Selig laufen die Frauen durch das Kleinod und sehen es mit Kinderaugen. Dort hinten in dem Birkenrondell könnten Hängematten angebracht werden, ein kleines Amphitheater eignet sich als Grillplatz. Beete sollen angelegt werden mit Kräutern und Gemüse.
Den Traum von der eigenen Kita hegt Wibke Wolf aus dem Trio am längsten: schon fast 12 Jahre. Die Erzieherin lernte 2014 Ines Becker kennen, die beim Verbund Sozialpädagogischer Projekte Dresden e.V. (VSP) arbeitet. Im selben Jahr stieß Elke Gebert, ebenfalls Erzieherin, dazu. Die Frauen teilen die Vision von einem durchmischten, integrativen Stadtteilkindergarten mit viel Natur ringsum. „Wir haben einfach gesehen, dass sich Kinder freier und konfliktärmer entwickeln, wenn sie genug Platz haben“, erklärt Ines Becker. Das Konzept eines Waldkindergartens schwebte ihnen vor. Bei der Suche nach einem geeigneten Platz stießen sie auf das Gelände des Berufsförderwerks und einen begeisterunsgfähigen Bauherrn: Henry Köhler.
Warum nur eine Wiese? „Ich hab ein ganzes Haus!“ Köhler zeigte sich angetan von dem Projekt und nahm den Ausbau des ehemaligen Wohnheims in Angriff. Ein Treppenhaus musste angebaut werden, die Türen verbreitert. Viel Arbeit war das. „Wir brauchten vor allem Hartnäckigkeit“, sagt Wibke Wolf. Im November sollen die ersten Kinder einziehen, für 44 ist Platz, drei davon sind Integrationsplätze. „Wir wollen keinen exklusiven Kindergarten“, betont Ines Becker. „Wir möchten Eltern auf der Kalkreuther Straße genauso ansprechen wie die vom Wilden Mann.“ Freundschaften sollen hier entstehen, und Austausch, keine Separation.
Die Symbiose mit dem BFW ist perfekt. Hier üben sich Landschaftsarchitekten, die gleich ihre Künste im Park beweisen können. Die ersten Mitarbeiter fragten schon nach Plätzen für ihre Kinder. Im Haus gibt es zwei Wohnungen für Mütter mit Kindern in Ausbildung. „Die Anbindungen sind günstig“, sagt Elke Gebert. „Mit der Buslinie 86 oder der Linie 3 ist es nicht weit.“
http://www.vsp-dresden.org/
Den Flyer gibt es hier Flyer_2016_Neuero_ffung.pdf
Das Naturkinderhaus nimmt Kinder ab zwei Jahren auf. Derzeit werden besonders noch Kinder ab drei Jahren gesucht.
Kennenlerntermine direkt am Stammhaus finden am 18. August und 27. September, jeweils von 15:30 bis 18 Uhr statt.
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