Im südöstlichsten Zipfel von Pieschen, im Dreieck zwischen Großenhainer Straße, Fritz-Reuter-Straße und Petrikirchstraße hat die Firma Sickora, ein Spezialist für Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechnik, ihren Sitz. Am 2. September steigt dort eine Jubiläumsfeier zum sechzigjährigen Bestehen. Inhaber Steffen Sickora hat das Geschäft vor vier Jahren von seinem Schwiegervater übernommen. Da kannte er den Betrieb bereits seit 17 Jahren. Bei der Hochzeit mit einer der drei Sickora-Töchter hatte er den Namen seiner Frau angenommen. So kann er heute mit Stolz sagen: „Die Firma befindet sich in vierter Generation in Sickora-Händen“.
Zum Jubiläum gibt es ein besonderes Geschenk für die Beschäftigten – der neue Pausenraum wird eingeweiht. Schon bei der Planung hätte man etwas weiter gedacht und will den Raum auch für Seminare und Veranstaltungen nutzen und vermieten. „Und vielleicht auch mal für eine Familienfeier. Aber es ist kein Partyraum“, betonte heute Steffen Sickora bei einem Pressetermin.
Während die Auftragslage dank anhaltender Konjunktur sehr gut sei, herrsche bei der Nachfrage nach Ausbildungsplätzen eher Ebbe. Dennoch sei es gelungen, in den vergangenen drei Jahren jeweils einen Lehrling einzustellen. Zum Jubiläum gibt es in diesem Jahr ein Novum: Den ersten weiblichen Lehrling in der Firmengeschichte. Vor zwei Wochen hat Paula Jacob ihre Lehrstelle angetreten. Sie kennt das Handwerk, das sie jetzt lernt, bereits aus regelmäßigen Ferienjobs im Betrieb ihres Vaters in Trachau. So sei auch der Kontakt zustande gekommen, meinte Sickora. Paula habe aber auch eine ordentliche Bewerbung geschrieben. Sorge, dass seine Azubis vorzeitig abspringen, hat Sickora nicht. Und Paula Jacob will auch nicht ausschließen, dass sie später mal die Chefin im Unternehmen des Vaters sein will. „Meine Schwester ist zwar älter, macht aber etwas anderes“, meinte sie. Die Lehre in einer anderen Firma habe den großen Vorteil, dass man „die Arbeit nicht mit nach Hause nimmt“, sagt die junge Frau.
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Weil der Handwerkernachwuchs nicht üppig ist und gute Experten von der Konkurrenz umworben werden, müsse man sich um seine Leute kümmern, betont Sickora. Nicht nur mit einem Pausenraum. Auch sonst sehe er sich als sozial eingestellten Chef. Zwei seiner sieben Gesellen seien bereits in Elternzeit gewesen. Und auch bei einem kranken Kind oder anderen Verpflichtungen könnten seine Mitarbeiter mit Verständnis rechnen.
Sickora lebt seinen Beruf. Das merkt man nicht nur, wenn er laut über die Wochenarbeitszeit nachdenkt. „Wir haben mit dem wichtigsten Lebensmittel – dem Wasser – zu tun“, beschreibt er sein Handwerk. Denkt man an die Solartechnik und den Heizungsbau, kommen noch Sonne und Feuer hinzu. Wo wären wir, so Sickora, wenn es unser Handwerk nicht gäbe. Das meint er nicht als Frage, sondern sagt es mit einem klaren Ausrufezeichen.
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