Morgen ist wieder Familienfest im Eselnest an der Eisenberger Straße. Ein Mal im Monat laden Elke Raeder und ihr Team die gesamte Familie auf das Areal direkt am Elberadweg ein. „Wir möchten Eltern und Großeltern die Möglichkeit geben, mit den Kindern gemeinsam etwas zu unternehmen oder zu entdecken, worüber sie auch am Abend zu Hause noch reden oder womit sie sich weiter gemeinsam beschäftigen können“, erklärt die Projektleiterin.
Erwachsene und Kinder könnten zum Beispiel die Holzwerkstatt nutzen, um ein Vogelhäuschen zu bauen, das später am Balkon oder im Baum vor der Wohnung hängt. „Heutzutage haben die Leute in der Stadt kaum noch Platz für eine eigene Werkstatt mit Schraubstock“, meint Elke Raeder. Und wer gern etwas handwerkelt, finde im Eselnest ausreichend Angebote.
Viele Familien würden aber einfach nur kommen, um miteinander Kontakte zu knüpfen. Wenn die Kinder an der Lagerfeuerstelle gemeinsam Knüppelkuchen backen, ist genug Zeit für einen Plausch über Erziehung, Freizeit oder den einfachen Alltag. Natürlich könnten die Kinder auch auf den sechs Eseln reiten. Um 16 Uhr gibt es Theater im Eselnest. Dann hat das Stück „Giants Garden – Im Garten der Riesin“ des Schaukastentheaters Pappschattira mit Christiane Guhr und Anne Ibelings Premiere.
Bereits seit 2001 hat das Eselnest, eine Initiative des Vereins „Spielprojekt“, sein Quartier an der Eisenberger Straße 2a aufgeschlagen. Neben einer Kletterlandschaft aus Holz und dicken Tauen, die die Kinder nach eigenen Ideen verändern können, gibt es einen Bauspielplatz zum Buden bauen. Auch ein Matschbereich mit Wasserpumpe ist vorhanden und lädt die Kinder dazu ein, kreative Landschaften aus Sand und Wasser zu entwickeln.
Vier Zirkusanhänger mit Oberlicht stehen auf dem Gelände. Einer davon ist der sogenannte „Café-Anhänger“. Hier gibt es Kaffee oder Tee und des öfteren eine Ausstellung. Im Zirkuszelt, das Platz für bis zu rund 80 Personen bietet, finden regelmäßig Kulturveranstaltungen statt. Das feste Gebäude auf dem Platz beherbergt neben einer Werkstatt und einer Töpferei einen Mehrzweckraum, in dem unter anderem Flamencokurse stattfinden. In einem kleinen Kräutergarten werden Kräuter und Gemüse angebaut. Das wird vor dem gemeinsamen Kochen hier frisch geerntet.
Beliebtester Anziehungspunkt für die Kindern sind allerdings die sechs Esel, aber auch die Kaninchen und Meerschweine. Außerdem lebt noch die Katze „Lakritze“ auf dem Hof. Schnell lernen die Kinder hier, mit den Tieren umzugehen. „Wir haben mit dem Eselnest 1993 in Nickern begonnen. Damals wünschten sich die Kinder Ponys. Bei der Recherche sind wir dann auf die Esel gestoßen“, erzählt Projektleiterin Raeder. „Esel sind tolle Tiere. Sie sind ruhig und ausgeglichen und haben zudem eine liebevolle Ausstrahlung.“
Auch Kinder mit ADHS seien daher sehr gut im Eselbereich aufgehoben. Im Umgang mit den Eseln lernen sie, sich länger auf eine Sache zu konzentrieren, aber auch ruhig zu bleiben. Die Kinder erfahren, wie man die Tiere richtig pflegt, füttert und artgerecht hält. Wer sich regelmäßig um die Esel kümmert, hat auch die Möglichkeit, das Eselreiten zu lernen. Auch mit Kutschen können die Esel bewegt werden. Dennoch ist das Reiten auf den Eseln eher eine Ausnahme.
Unter der Woche entscheiden die großen (bis 17 Jahre) alten Kinder, ob die kleineren Gäste auf den Eseln reiten dürfen. Wichtig ist auch, dass nur die Mitarbeiter und die Kinder, die sich um die Esel kümmern, diese auch füttern dürfen.
Futterspenden nehmen die Mitarbeiter aber gerne entgegen. Abends haben die Besucher die Möglichkeit, gemeinsam mit den Mitarbeitern die Meerschweine und Kaninchen zu füttern. Zwei Jugendliche absolvieren im Eselnest zurzeit ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr. Sie sind jetzt für die Kleintiere verantwortlich.
>> Familienfest am 11. Juni, 15 Uhr, Eselreiten, Musik mit Frank Deutscher, 16 Uhr: „Im Garten der Riesin“, Schaukastentheaterstück vom Pappschattira Schaukastentheater (ab 5 Jahre)
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