Anwohner der Straße An der Dürren Heide wehren sich gegen Durchfahrtsverkehr

Zehn Minuten im Feierabendverkehr reichen völlig aus. Danach ist das Dilemma der Einwohner in der Straße An der Dürren Heide für jeden nachvollziehbar. Die Autos, die von der Neuländer Straße kommen, fahren fast alle – ohne auch nur ein bisschen abzubremsen – geradeaus in die schmale Anlieger-Straße. Das deutlich sichtbare Verbotsschild für Kraftfahrzeuge wird ignoriert.

Verkehrszeichen wird ignoriert:

Verkehrsschild Z260 0407

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VZ 260: Verbot für Kraftfahrzeuge (Krafträder, auch mit Beiwagen, Kleinkrafträder und Mofas sowie sonstige mehrspurige Kraftfahrzeuge)

„Für uns als Anwohner ist das sehr gefährlich. Es gibt keinen Fußweg. Wir laufen von unseren Grundstücken direkt auf die Straße. Dort kommen von beiden Seiten Autos, die zudem oft schneller als mit Tempo 30 unterwegs sind“, beschreibt Astrid Rabe die Situation. Auch ein Vorort-Termin mit dem Ordnungsamt und zwei Kontrollen durch die Polizei hätten an dieser Situation nichts geändert.

Die Straße An der Dürren Heide ist ein etwa 300 Meter langer Abschnitt und bildet zusammen mit der Neuländer Straße eine direkte Verbindung zwischen der Großenhainer Straße und der Meißner Straße. Früher waren das Anliegerstraßen. Seit jedoch die Neuländer Straße diesen Status verloren hat, gibt es Streit zwischen Anwohnern der beiden Straßen und der Stadtverwaltung.

an der dürren heide

Anwohner wehren sich, weil die Anliegerstraße zur Durchfahrtsstraße wird. Grafik: W. Schenk/openstreetmap

Die Anwohner An der Dürren Heide wehren sich jetzt mit Hilfe eines Rechtsanwalts. Dafür haben sie den illegalen Verkehr selbst gezählt und dokumentiert. Die Zählprotokolle hängen an dem Anfang Mai an die Stadt geschickten Schreiben. Außer einem Zwischenbescheid gebe es noch keine Reaktion aus dem Rathaus, sagt Rechtsanwalt Lothar Hermes. Die Anwohner fordern, dass die Stadt ihren Pflichten nachkommt und für die Einhaltung des Durchfahrtverbots sorgt.

Am vergangenen Donnerstag hat Astrid Rabe mal wieder die Autos gezählt. Am schlimmsten sei es im Berufsverkehr. „Da fahren hier zwei Autos pro Minute“, sagt sie und hofft, dass die Stadt endlich etwas unternimmt. Was sie besonders ärgert sind Antworten von Autofahrern, die auf dem Weg zu oder von ihrem Arbeitsplatz in der Neuländer Straße sind. „Wir sind Polizisten, wir dürfen hier lang fahren“, sei ihr da schon gesagt worden. In der Neuländer Straße haben das Landeskriminalamt, der Sächsische Verfassungsschutz und das Polizeiverwaltungsamt ihren Sitz. Rechtsanwalt Hermes will diese Woche im Rathaus nachhaken. Auch er sieht die Gefährdung der Anwohner durch die Autos. Und außerdem, so stellt er lakonisch fest: „Verkehrsschilder stehen nicht zu Werbezwecken da.“

 

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