Einen erneuten Anlauf für den Wohnungsbau am Standort Dresden-Mickten hat Holger Zastrow, Vorsitzender der FDP/FB-Stadtratsfraktion gefordert. Seit Jahren liege ein komplett erschlossenes Areal zwischen Elbepark und Flutrinne brach und ungenutzt, kritisiert Zastrow. Rund 35 Millionen Euro seien in die Erschließung des Gebietes investiert worden. Straßen wurden gebaut, Straßenbahngleise verlegt und Haltestellen eingerichtet. „Nur die geplanten etwa 2.500 Wohneinheiten samt Bewohnern fehlen „, so Zastrow.
Die Stadt hat mehrfach versucht, Investoren für den Wohnungsbau auf dem Gelände zu finden. Das geht aus dem Planungsunterlagen hervor. Ein kleiner Stadtteil sollte hier entstehen. Runde Tische mit den Grundstückseigentümern und potenziellen Bauherren hätten genausowenig geholfen wie die Bewerbung des Standortes auf der Immobilienmesse Expo Real in München in den Jahren 2013 und 2014, heißt es in einer Antwort des Ersten Bürgermeisters Dirk Hilbert auf eine Anfrage von Zastrow zur aktuellen Planung in dem Areal. Der erste Bebauungsplan aus dem Jahr 1996 sei 2009 überarbeitet worden, „um die brachliegende Entwicklung des Areals noch einmal voranzutreiben und aufleben zu lassen“, so das Schreiben. 2012 wurde ein weiterer Anlauf genommen.
In Abstimmung mit den Grundstückseigentümern fand ein Werkstattverfahren statt, mit dem die Bebauung an moderne Maßstäbe angepasst werden sollte.
Der Masterplan des Büros Machleidt GmbH aus Berlin ging als Sieger aus dem Verfahren hervor und dient seitdem als Grundlage für die weiteren Planungen. Ein erstes Ergebnis ist jetzt der Bebauungsplan 110.6. Auf einer Teilfläche von 5 Hektar sollen Wohnungen entlang der Sternstraße entstehen. Für Zastrow ist das zu wenig. Er möchte, dass auch auf den anderen Flächen gebaut wird. Hier sei innerhalb von drei Monaten nach Einreichen der Bauunterlagen ein Baustart möglich, sagte er und findet das weitaus effektiver als die Debatte um die Gründung einer städtischen Woba. Die Lage in Mickten sei nicht für Luxus-Wohnungen, sehr wohl aber für Wohnungen mit erschwinglichen Mieten geeignet, sagt Zastrow. Die Stadt könne zumindest auf großen Werbeaufstellern für die Bebauung des Areals werben. Entlang der Pieschener Straße finden sich größere Blumenfelder. Hier kann man zur Zeit gegen ein kleines Entgeld vor allem Sonnenblumen ernten. Messer und Schere hängen an dem Werbeschild. Für Zastrow ist das die „teuerste Blumenwiese Dresdens“.
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